Wenn die Taxischicht zur Rutschpartie wird
Hallo liebe Leser,
leider muss ich einmal mehr Kritik an der Stadt Hamburg und seinen zuständigen Behörden und Institutionen üben. Schon vor Weihnachten hatten wir in Hamburg einen echten Winter mit Frost, Eis und Schnee. Bereits in der vierten Woche muss ich nun erleben, wie bei Temperaturen um oder unter Null Grad sämtliche Straßen in Hamburg matschig, rutschig und vereist sind. Selbst auf den größten Hamburger Hauptstraßen wird nicht gestreut und alle Autofahrer müssen zusehen, wie sie heil durch den Tag kommen. In den letzten vier Wochen haben meine Kollegen und ich insgesamt keine zehn Streufahrzeuge gesehen, ein Trauerspiel für eine der reichsten Städte Europas. Es drängt sich zunehmend der Verdacht auf, die Bedürfnisse der Allgemeinheit interessieren den Hamburger Senat einfach nicht mehr.
Natürlich müssen Privatleute nicht unbedingt mit ihrem Pkw zur Arbeit fahren und ich habe tatsächlich den Eindruck, dass in der zweiten Januarwoche ein Teil der Bevölkerung ihre Fahrzeuge hat stehen lassen. Leider müssen aber wir Taxifahrer jeden Tag raus und Geld verdienen. „Drive to survive“ stand vor vielen Jahren mal auf dem Heckdeckel einer Taxi in unserer Stadt. Eigentlich wäre es konsequent bei diesen Straßenverhältnissen mit dem Taxi gar nicht loszufahren. Das Risiko einen Schaden zu produzieren, weil man auf eisglatter Straße in den Vordermann reinrutscht oder vielleicht sogar quer in ein parkendes Fahrzeug, steht in überhaupt keiner Relation zur durchschnittlichen Tageseinnahme. Obwohl ich denke, ich bin ein Profi auf der Straße, wäre ich gegen Abend fast über die Kreuzung an den Landungsbrücken geschlittert, schon vorher hatte ich mich in einer kleinen Straße in Eppendorf so gut wie festgefahren.
Aber für die Elbphilharmonie und die Verunstaltung öffentlicher Plätze (Große Bleichen / Hallerplatz) stehen natürlich Millionen zur Verfügung.
Knitterfreie Fahrt wünscht C.L.