Schicksal
Eigentlich hatte ich geplant meinen nächsten Blog der Messe, den Hotelpreisen und den Kurztouren zu widmen, aber aus gegebenen Anlass stelle ich diesen Beitrag hinten an.
Nach einer Fahrt vor einigen Tage denke ich, es ist nicht der richtige Zeitpunkt zu nöhlen und über Banalitäten zu streiten.
Letzte Woche stand ich am Flughafen und wollte noch eine letzte Tour vor dem Feierabend abwickeln. Zu meinem Wagen wankte ein offenbar angetrunkener Reisender und wollte nach Scheeßel. Als wir noch auf dem Flughafengelände waren brach aus ihm heraus, warum er seinen Urlaub vorzeitig beenden musste. Unter Tränen erzählte er mir die Polizei hätte ihn am Morgen angerufen und mitgeteilt, seine 18 jährige Tochter ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen.
Ich war tatsächlich erst einmal sprachlos, was mir sonst eigentlich nie passiert. Auf der Fahrt, die 90 Minuten dauerte, habe ich versucht so gut es geht Trost zu spenden, hatte manchmal einen Kloß im Hals und selber beinahe Tränen in den Augen. Es war wohl nicht die schlechteste Idee einfach zuzuhören und sich mit banalen Kommentaren zurück zu halten.
Der Kunde war am Boden zerstört, sein ganzes Leben schien im Eimer zu sein. Ich erfuhr einiges über seinen Job, seine Exfrau, seine aktuelle Freundin und natürlich auch eine Menge über seine Tochter.
Ich wünsche diesem Mann in dieser schweren Zeit ganz viel Kraft. Ich selber habe einmal mehr vor Augen geführt bekommen, was im Leben wirklich wichtig ist.
C.L.
Ich glaube, man darf in diesem wie in manch anderen Fällen (vor allem bei unheilbar kranken Menschen) alles nicht zu sehr an sich heranlassen, sonst geht man kaputt. Wenn man dem Patienten Mut macht, macht man sich auch selbst Mut.