Technik, die begeistert ?

On November 27, 2010, in Aktuell, Tagschicht, by C.L.

Eigentlich bin ich ja ohne Funkanbindung in Hamburg unterwegs. Mit den Zentralen, ihren Kosten und ihrer Geschäftspolitik kann ich wenig bis gar nichts anfangen.
Trotzdem habe ich mich im April 2010 entschieden die Smartphone Vermittlung von 1touchtaxi (jetzt mytaxi) in den Wagen zu nehmen.

Nach einer Testphase bis Jahresende mit gestellter Technik und kostenloser Vermittlung war es nun an der Zeit sich selber um die entsprechende Hardware zu kümmern. Und schon ging es los mit lästigen Technik Tücken, die Zeit und Nerven kosten. Zuerst einmal wollte ich ein eigenes Iphone haben, weil ich mir eine sündhaft teure aktive Halterung für dieses Gerät in die Taxi habe bauen lassen. Damit meine Freisprecheinrichtung von Parrot mit dem Iphone interagiert musste nun ein Software update gemacht werden. Das kann man im Regelfall nicht selber, weil die wenigsten PC´s eine Bluetooth Schnittstelle haben dürften.
Anschließend sollte ich einen Account bei Itunes einrichten, um zukünftig selber Applikationen und Updates auf mein Smartphone laden zu können. Also einen Account eingerichtet, inkl. dem 95zigsten hochkomplexen Passwort. Weil ich keine Kreditkarte besitze musste ich mich zusätzlich bei Click&Buy registrieren und mir ein 96zigstes Passwort ausdenken. Obwohl ich nicht plane kostenpflichtige Applikationen zu laden war das notwendig. Seitdem bekomme ich jeden Tag eine Email, in der mich Click&Buy auffordert in den unendlichen weiten des Internets doch endlich mal was zu kaufen.
Dann musste ich nur noch meinen Eplus Handyvertrag um eine Datenflatrate erweitern und schon sollte einer Nutzung des hoch modernen Smatphones nichts mehr im Wege stehen.
Unglaublich, ein einziges kleines Stück Technik zum Telefonieren, um Touren der Mytaxi Kundschaft anzunehmen, um Emails zu lesen und zu schreiben und um im Internet zu surfen. Super Sache das.
Eine letzte Hürde war aber noch zu nehmen. Hatte ich nämlich die mytaxi app. laufen konnte ich nicht angerufen werden. Das ist natürlich ganz schlecht, hat es etwa damit zu tun, dass das blöde Iphone angeblich nicht Multitasking fähig sei ? Natürlich nicht, lediglich zehn Telefonate später war klar, das meine uralte Eplus Sim Karten nicht UMTS fähig ist und ich eine neue Sim Karte brauche.
Aber seit Freitag läuft die Technik und dieses Thema ist auch erledigt. Das freut mich sehr, auch wenn ich abschließend sagen möchte : Einfach ist anders !

Gruß C.L.

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Es geht los liebe Kollegen,
als erster Warnschuss in Richtung BSU / Autoruf ist eine in der nächsten Woche angesetzte Demonstration des Hamburger Taxengewerbes zu bewerten.

Interessierte Kollegen treffen sich am 25.11.2010 zwischen 14 und 15 Uhr in der Glacischaussee, wo ab 15 Uhr ein Konvoi vorbei an der Autoruf Zentrale bis zur BSU an der Stadthausbrücke fahren wird. Der Initiator Jörn Napp erwartet 350 Taxen, ich hoffe es werden mehr.

Hintergrund ist die Idee des Autorufs (Möller/Kruse) im nächsten Jahr Smart Taxen mit einer Ausnahmegenehmigung und zu 15% niedrigeren Fahrpreisen fahren zu lassen. Dieses Geschäftsmodell, was unter dem Deckmantel ökologisches Taxifahren verkauft wird, ist weder umweltfreundlich, noch wirtschaftlich darstellbar. Vielmehr soll zu Lasten des darbenden Taxengewerbes und der angestellten Fahrer, ein weiterer Ausverkauf unseres Geschäftes stattfinden.

Eigentlich könnte ich dieser Entwicklung gelassen entgegen sehen. Unternehmer werden keine 60 Stunden in der Woche in so einer Dose verbringen wollen, Fahrer sicher auch nicht. Unter Tarif lässt keinen Spielraum nach unten, schon jetzt fahren wir Kurztouren quasi zum Selbstkostenpreis. Und unsere verbliebende Kundschaft schätzt geräumige und gemütliche Fahrzeuge.

Mich ärgert es maßlos, dass die Initiatoren bei der BSU für Begriffe wie „öko“ und „billig“ ein offenes Ohr finden, während viele andere berechtigte Forderungen des Gewerbes ignoriert und ausgesessen werden. Dazu kommt, dass die Verbände zu diesen Thema beharrlich schweigen, und eine Zentrale Konkurrenz im eigenen Haus etablieren will.

Sollte das Thema nicht schnellstens in der Ablage P (Papierkorb) verschwinden, könnte der Straßenverkehr in der Innenstadt in der Vorweihnachtszeit regelmäßig zum Erliegen kommen.

Ich hoffe man trifft sich zahlreich am 25.11.2010

Gruß C.L.

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Wirft man einen Blick in den Fahrzeugschein der aktuellen Mercedes Benz E-Klasse W212 in der Taxenmotorisierung 200Cdi findet man einen Schadstoffausstoß von 146g/km.
Als Grenzwert sind von der BSU für das Jahr 2011 150 Gramm vorgegeben, also haben wir es hier mit einer Umwelttaxi zu tun. Oder doch nicht ?

Theorie und Praxis :
Mercedes gibt einen Durchschnittsverbrauch von 5,5 – 5,9 Litern/100km für den E200Cdi an. Da 1 Liter Diesel zu 2,64 Kilogramm Co2 umgewandelt wird, muss davon ausgegangen werden, das der Wagen max. 5,7 Liter 100km im Euro Mix verbraucht.
Im Stadtverkehr wird ein Verbrauch von 7 – 7,4 Litern/100km angegeben. Da eine Taxi zu 90% innerstädtisch unterwegs ist, wäre somit der Grenzwert in der Praxis schon hier nicht mehr zu erreichen.
Im Hamburger Stadtverkehr (Kurzstrecke und alle 500 Meter eine rote Ampel) wird der von Mercedes Benz angegebene Verbrauch um ca. 40% überschritten. In der Tagschicht ist es nahezu unmöglich den W212 mit unter 10 Litern/100km zu bewegen. Realtisch dürften 11 Liter sein.
Was also in der Theorie (Messverfahren Richtlinie 80/1268/EWG) so nett, modern und umweltfreundlich anmutet, entpuppt sich in der Praxis als fauler Zauber. Selbst wenn man unterstellt der Wagen fährt in der Tagschicht mit 10 Litern und in der Nachtschicht mit 8 Litern blieben im Schnitt 9 Liter Verbrauch = 237Gramm/Kilometer.

Mehrkosten
Die aktuelle E-Klasse W212 kostet mit einigen Extras locker 34.000 € netto und kann in 60 Monatsraten a ca. 600 € finanziert werden. In Hamburg ist es weder möglich aus den vorhandenen durchschnittlichen Einnahmen eine nennenswerte Rücklage zur Anschaffung eines solchen Fahrzeugs zu bilden, noch gibt es von Seiten der Stadt Hamburg, der BSU oder HK den kleinsten finanziellen Anreiz neue und somit vielleicht umweltfreundliche Fahrzeuge anzuschaffen. Damit meine ich durchaus, dass die Stadt Hamburg überlegen könnte sich am Kauf eines umweltfreundlichen Taxis mit 5000 – 10000€ zu beteiligen. Seit Oktober 2010 ist die E-Klasse auch wieder als E200 NGT mit Erdgasantrieb erhältlich. Der Kaufpreis dürfte allerdings mindestens noch einmal 5000 € über dem des Diesels liegen.

Co2 Bilanz
In allen Diskussionen um die Umweltfreundlichkeit der vermeidlich sparsameren Neuwagen wird gerne außer Acht gelassen, dass die Produktion eines Pkw`s natürlich auch Co2 emittiert.
Hier ist zu Lesen, dass bei der Produktion eines Neuwagens 22 Tonnen Co2 entstehen. Ich kann also mit gutem Gewissen meinen jetzigen Wagen weitere 80.000 km fahren, bevor ich o.g. Co2 Ausstoß erreicht haben werde.
Da mein alter Benz eher weniger verbraucht, als die aktuelle E-Klasse kann ich auch heute Nacht mit einen grünen (eh ruhigen) Gewissen einschlafen.

Also Augen auf beim Neuwagenkauf…

Gruß C.L.

 

Am 26.11.2010 die Innenstadt zuparken ?

On November 7, 2010, in Tagschicht, by C.L.

Hallo liebe Leser,
ich war in der letzten Woche nicht ganz fit, und somit auch nur wenig auf der Straße. Weiterhin wird aber hitzig über die „Dumping Taxen“ und über zwei unterschiedliche Tarife diskutiert. Nun habe ich gelesen, dass es am Freitag, den 26.11.2010, ein Treffen der Verbände, Zentralen, HK und BSU zu diesem Thema geben soll.
Dieser Freitag wäre eine Chance ein Zeichen zu setzten. Und zwar mit hunderten von Taxen.

Während sich die Kollegen über jede Menge Ungerechtigkeiten und Ungereimtheiten in unserem Gewerbe wundern und auch ärgern, hat die BSU nichts besseres zu tun, als sich unter dem Öko Deckmantel mit Blödsinn zu befassen. Wir brauchen in Hamburg keine Taxen, die für noch weniger Geld rumrollern. Unternehmer werden sicher keine 60 Stunden in einem Smart sitzen wollen, Fahrer wohl auch nicht. Der Autoruf sucht experimentierfreudige Mehrwagenunternehmer und verspricht eine Ermäßigung im Funkbeitrag, während normale Taxen ab 2011 mehr Beitrag bezahlen sollen. Die angedachte Konkurrenz im eigenen Haus kommt mir verdächtig bekannt vor. Viele Kollegen kennen das Dilemma bei der Vermittlung 211 zu 311. Im Schulungszentrum in der Kollaustraße soll womöglich ein weiterer Schwung von Langzeitarbeitslosen zu Taxifahrern ausgebildet werden, wo wir doch schon heute hauptsächlich rumstehen und warten. Und wo klar ist, das steuerehrliche Beschäftigungsverhältnisse im Taxengewerbe keinen nennenswerten Gewinn abwerfen. Schon wieder alles vergessen, was in den L&K Gutachten steht ?

Ich verstehe nicht, wie sich die BSU mit solchen Ideen ernsthaft beschäftigen kann ?
Wir brauchen auskömmliche Tarife, eine anständige Auslastung, neuwertige Fahrzeuge und fitte Taxler. Wir brauchen eine Einnahme, die erheblich höher sein müsste, als die paar Euros, die man seit einigen Jahren zusammenfährt. Die Idee der Dumping Taxen ist kontraproduktiv und verkennt in eklatanter Art und Weise den Ist – Zustand im Hamburger Taxengewerbe.

Sollte ein Verband, oder eine Einzelperson eine Demo am 26.11. anmelden werden ganz sicher viel mehr Kollegen als sonst vor Ort sein.

Bis die Tage C.L.