Probefahrt im W213 – Das (T)raumschiff

On September 8, 2016, in Aktuell, Von C.L.

Am Montag wurde in der Mercedes Benz Niederlassung Kollaustraße die aktuelle E-Klasse W213 als Kombi vorgestellt. Weil dort ein Kollege eine Probefahrt im W213 als Limousine organisiert hatte, dürfte auch ich ans Steuer.

W213 Kombi

W213 Kombi

Optisch ist der Wagen wirklich sehr gelungen und erinnert mit seinen runden Formen eher wieder an den freundlichen W211, als an den kantig agressiven W212. Als Ausstattungsvarianten gibt es erneut Classic, Avantgarde und den Exclusive, im W211/212 Elegance genannt. Zudem natürlich eine AMG Optik Variante, die man mit einem entsprechenden Power Aggregat ordern sollte und nicht mit einem schnöden Vierzylinder Diesel.

Front Exclusive

Front Exclusive

Der Motor arbeitet sehr leise, gestartet wird nun serienmäßig mit Keyless Go. das Neungang Getriebe hält das Drehzahlniveau sehr niedrig, es ist mit einem Minderverbrauch von bestimmt einem Liter im Vergleich zum W212 zu rechnen, das ist natürlich auch dem Start-Stop System geschuldet. Euro 6 erreicht der Diesel durch eine Adblue Nachverbrennung mit einem Einfüllstutzen für den Harnstoff hinter der Tankklappe. Auf unserer Testrunde lagen wir bei 6,4 Litern (Werksangabe 4,3-4,7 Liter). Trotzdem gut für einen 194PS Vierzylinder. Zudem wurde die anfällige Single Steuerkette beim OM654 durch ein weiteres Kettenrad ersetzt.

Das Fahrwerk arbeitet trotz sportlicher Abstimmung und 17 Zoll Bereifung (mit 225´ Bereifung, vorher 245´ im W212) recht komfortabel, die Bremsen reagieren gewohnt bissig.

Esche schwarz offenporig

Esche schwarz offenporig

Das Interieur präsentiert sich elegant und fast ein bißchen zu protzig. Touchpads im Lenkrad, Menüs und Untermenüs im Display des kleinen Navis von Garmin. Die Kartendarstellung ist leider wie immer bei MB vorsindflutlich. Ein Schacht zur Aufnahme von IPad Mini oder IPad wäre eine ideale Option. Leider sind so Selbstverständlichkeiten wie Ablagen nun aufpreispflichtig. Diverse Schalter und Lüftdüsen erfreuen das Auge im Look von gebürsteten Aluminium, tatsächlich handelt es sich aber um schnödes Plastik.

Esche hellbraun offenporig

Esche hellbraun offenporig

Just for fun habe ich mal auf die Schnelle den Konfigurator angeworfen und folgendes Fahrzeug für mich zusammengestellt :

Grundpreis E220d Das Taxi 32.200€

Schiebedach 1125€
Garmin Map Pilot 850€
Avantgarde Exterieur 1050€
Avantgarde Interieur 1150€
Spiegeltaxameter 890€
Rückfahrkamera 400€
Durchlademöglichkeit 435€
66 Liter Tank 50€
Holz Esche schwarz offenporig 240€
Heckrollo 385€
Felgen glanzgedreht 250€
Ablagepaket 105€
LED Licht 865€

Endpreis 39985 netto
Rate auf 60 Monate mit 2,99% Zinsen 666€.

Soweit, so gut. Bestellen werde ich ihn trotzdem nicht und das hat ausschließlich wirtschaftliche Gründe. Solange ich nicht in jeder einzelnen Taxischicht mindestens 250€ erlöse, brauche ich mir über einen Neuwagen keinen Kopf zu machen. Außerdem kauft man keine Neuentwicklung mit entsprechenden Kinderkrankheiten. Mal gucken, wie sich das Taxigeschäft bis Sommer 2020 entwickelt. Da kommt nämlich die Modellpflege der E-Klasse raus. Und vier Jahre hält mein W211 locher noch.

img_3722

Crash Vorserien Taxi ;-(

LG C.L.

Weitere Information auf der Mercedes Benz Seite

Getagged mit: 

Kaum war ich zurück aus meinem Sommer Kurzurlaub hat mich der Alltag schon wieder fest im Griff. Die letzten Tage waren wie so oft eine richtige Achterbahnfahrt, die alle Aspekte unseres Jobs abdeckt.

Highlight war eine Fahrt vom Flieger nach Steinwerder zur Queen Mary 2 mit direktem Anschluss zurück zum Flughafen Hamburg. In 90 Minuten hatte ich 87€ Umsatz, tagsüber rekordverdächtig.

In diesen Sommerferien waren die Straßen in Hamburg ungewöhnlich voll, keine Spur von 30% weniger Verkehr, weil alle im Urlaub sind. Ich unterstelle noch nie sind im Juli und August derartig viele Hamburger zu Hause geblieben und haben bei „Tagesausflügen“ die Straßen der Stadt verstopft.

Dafür könnte man vermuten eine ganze Reihe von Taxifahrern hat Urlaub gemacht. Kann es sein, dass die Unternehmer, die Fahrer beschäftigen, tatsächlich Lohnfortzahlung im Urlaub gewähren? Möchte man wirklich versuchen gesetzeskonform zu arbeiten? Oder fahren die Unternehmer vier Wochen in ihre Heimat, und arbeiten die restlichen elf Monate jeden verdammten Tag?

Auf jeden Fall war das Geschäft wenigstens Ende August untypisch stark, was mich gefreut hat und schlicht daran lag, dass weniger Taxen auf der Straße waren.

Aber so ganz rund sollten die Tage dann doch nicht verlaufen. Schon nach wenigen Schichten habe ich wieder 350€ Außenstände, weil immer mehr Geschäftsleute mit Plastik bezahlen. Die Gebühren zahle ich von meinem Trinkgeld, was dafür natürlich nicht gedacht sein sollte.

25€ habe ich überwiesen, weil ich in der Stadt 11km/h zu schnell gefahren bin. Ein Rotlichtverstoß steht noch aus, der dürfte gut 100€ kosten.

Und ich war beim Eichamt und habe 76€ bezahlt. 2015 gab es die Eichung noch für 62€. Ich hätte auch gerne eine Tariferhöhung in der Größenordnung 25%.

Dann gab es da noch die unangenehme Dame, die sich sehr freute endlich mal nicht von einem Ausländer gefahren zu werden, ohne Unterlass ins Handy brabbelte, wichtig zu einer Lounge im Neuen Wall gefahren werden wollte und großzügig den Fahrpreis von 24,50€ auf 25€ aufrundete. Obwohl unsere Auslastung nicht doll ist, ertappe ich mich regelmäßig dabei auf bestimmte Kunden (und ihr Geld) lieber zu verzichten.

LG C.L.