Hallo da draussen,
jawoll Mytaxi holt zum nächsten Geneistreich aus und gewährt alten und neuen Payment Zahlern 50% Rabatt auf die Taxifahrt in den nächsten vierzehn Tagen. Mir persönlich entlockt das nicht einmal ein müdes Lächeln. Allenfalls amüsiert mich, wie Mytaxi in den Medien gehypt wird. Dabei wollen wir doch mal auf dem Teppich bleiben und ganz nüchtern die Fakten betrachten :

Obwohl es Mytaxi mittlerweile fünf Jahre gibt und das Tourenaufkommen in diesem Zeitraum natürlich gewachsen ist, reichen die Vermittlungszahlen hinten und vorne nicht, um davon als Taxifahrer, oder Taxiunternehmer zu existieren. Ich bin als Mytaxler kein Maßstab, da ich mich im Tagesverlauf immer wieder aus der Vermittlung ausklinken muss, wenn ich am Flughafen auf Kunden warte, oder Stammkunden fahre. Außerdem biete ich natürlich nicht 15% für eine Fahrt, so wie etliche gierige Kollegen, die einfach nicht über den Tag hinaus denken wollen. Deshalb gehen etliche Touren an mir vorbei direkt zum Höchstbietenden. Ich finde es im Grunde genommen schon unverschämt, wenn ich für eine 27€ Flughafenfahrt 10% Vermittlungsgebühr = 2,70€ abführen soll. Wir hatten mal einen Vertrag, wo die Tour fix 0,79€ kosten sollte mit der Formulierung „das wird sich niemals ändern.“ Nun ja, zurzeit zahle ich für o.g. Fahrt 300% mehr, schöne neue Welt, oder ?

In Gesprächen mit Kollegen stellt sich regelmäßig heraus, dass der Mytaxi Umsatz 10-30% des Gesamtumsatzes ausmacht und das ist objektiv einfach dünn. Damit liegt man in Hamburg auf Augenhöhe mit der antiquierten Funkzentrale 6×6 und weit weit hinter dem Marktführer Hansafunk.

Wenn ich dann im Newsletter lese, das aufgrund der Rabattaktion ein Tourenaufkommen wie zu Silvester erwartet werden darf, frage ich mich, wer dass auch nur ansatzweise glauben soll? Vielleicht Kunden und Presse, aber wir hinter dem Lenkrad sicher nicht.

Da ich aber eine gut geführte Statsitik habe, werde ich in vierzehn Tagen berichten, ob mir die Aufträge nur so um die Ohren geflogen sind :-)

Gute Nacht C.L.

Mopo Bericht zur MT Rabattaktion

 

Studie Tomton zum Thema Stau in Hamburg (leider gebührenpflichtig?)

Moin,
oben verlinkter Artikel kommt mir gerade recht, denn wenn ich mir die letzten Wochen tagsüber auf Hamburgs Straßen ansehe, überkommt mich Wut und Resignation.
Eigentlich hatte ich mich auf eine ruhige Woche nach dem langen Osterwochenende eingestellt. In Süddeutschland mal wieder Ferien, da kann man es entspannt im Taxi angehen lassen. Aber weit gefehlt, weil meine so „geliebte“ Heimatstadt mal wieder völlig unkoordieniert den Verkehr im Hamburg hat stillstehen lassen. Der Wallringtunnel eine ganz Woche komplett gesperrt, inklusive einer einspurigen Durchfahrt Richtung Ballindamm und natürlich obendrauf noch die Sperrung der Lombardsbrücke. Den Grindelhof mal wieder dichtgemacht und dazu die Umgehung der Baustelle über Dillstraße und Rappstraße gleich mit. Jeden Tag derselbe Stop & Go auf der Tarpenbekstraße, der Hindenburgstraße, der Sengemannstraße und natürlich der Edmund-Siemers-Allee.

Es ist eindeutig politischer Wille, dass der Autofahrer in Hamburg systematisch zermürbt wird und vielleicht doch irgendwann einmal seinen Arbeitsweg anders organisiert. Auch mein ehemaliger Nachbar aus St.Pauli hat seine neue Arbeitsstelle in Rahlstedt nur wenige Wochen mit dem PKW aufgesucht. Für die paar Kilometer 45 Minuten im Auto zu sitzen fand er einfach nur grotesk. Jetzt gibt es S-Bahn und Fahrrad.

Besonders ungerecht ist es, dass wir nicht wenigstens eine Art Schmerzensgeld im Tarif haben, wenn die Fahrt 30% länger dauert. Der Fahrpreis ist immer derselbe, der zeitliche Aufwand aber eben nicht. Selbst über eine Fahrt vom Flughafen zu Aurubis auf der Veddel konnte ich mich zuletzt nicht so richtig freuen. Für 29€ haben wir fast eine Stunde zusammen in der Droschke verbracht und uns zum Fahrziel regelrecht durchgekämpft.

LG C.L.

 

Schon das gesamte Jahr 2014 kann ich mich nur wundern, was auf Hamburgs Straßen täglich abgeht. Das Wort Verkehrsfluss kann man wohl bald aus dem Duden streichen, mich begleiten Störungen im Straßenverkehr mittlerweile bei fast jeder Fahrt.

Morgens um 9 Uhr am Flughafen hofft man schon fast darauf, dass der Kunde nicht ins Zentrum will. Eppendorf ist mit seiner Tarpenbekstraße ganztägig überlastet, selbst um 13 Uhr ist dort kein zügiges Vorankommen möglich. Dasselbe auf der Sengelmannstraße. Bedingt durch die Baumaßnahmen auf der Fuhle ist auch hier immer Stau angesagt. Dazu z.B. der chronisch überlastete Ring 2 und die A7, wo mein Navi lustig zwischen gelben und roten Symbolen hin- und her wechselt. Nein das Autofahren in Hamburg macht keinen Spaß mehr. Früher hatte ich ein Motorrad und einen Hobby Mercedes – alles verkauft, ich bin froh wenn mein Taxi steht und ich mich nicht durch den Verkehr quälen muss.

Richtig ätzend finde ich aber auch das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer.
Das Halten und Parken in zweiter Reihe ist ein ständiges Ärgernis, ebenso das notorische Schleichen auf großen Hauptstraßen. Früher war es völlig normal im Stadtverkehr 60-70km/h zu fahren, heute schaffen es viele kaum noch auf 50km/h zu beschleunigen. Profis im Straßenverkehr treffen auf Kleinwagenbesitzer, die natürlich beim Fahren keine Emotionen entwickeln können, oder auf überforderte Car2Go Nutzer, die keine ausreichende Fahrpraxis besitzen. Wenn ich dann gleichzeitig von schweren, oder gar tödlichen Verkehrsunfällen lese, kann ich mich nur wundern. Rasen geht doch überhaupt nicht mehr. Wie hat es beispielsweise ein Ford Mustang Fahrer geschafft, an einem Freitag morgen in der City Nord seinen Wagen so über eine Verkehrsinsel rutschen zu lassen, das alle Achsen gebrochen sind ? Ich war zeitgleich im erhöhten Standgas unterwegs Richtung Alstercity.

Und dann natürlich die Radfahrer, die selbst auf den verkehrsreichsten Hauptstraßen auf der Fahrbahn fahren. Das Verhalten der Radfahrer ist regelmäßig grenzwertig. Da schlängelt man sich an roten Ampeln zwischen den Autos durch, fährt nebeneinander durch kleine Wohnstraßen, oder ohne Licht in einem Höllentempo auf der Kieler Straße oder Alsterkrugchaussee. Dabei ist es mir völlig egal, ob das Radfahren auf der Straße erlaubt ist. Es ist brandgefährlich und nervt Mitmenschen, die am Ende eines langen Arbeitstages vielleicht doch irgendwann mal zu Hause ankommen wollen.

In einer Stadt mit knapp zwei Millionen Einwohnern und einer guten Million Kraftfahrzeugen wäre erheblich mehr Rücksicht zwingend notwendig. Ja das schreibt tatsächlich ein Taxifahrer. Ich bin aber jemand, der seine Kunden in einer Parklücke oder einer Garagenausfahrt ein-, und aussteigen lässt und nicht minutenlang alles blockiert, so wie leider viele meiner Kollegen.

Auch eine Baustellenkoordination sollte endlich mal stattfinden. Natürlich erwarte ich, dass an neuralgischen Punkten rund um die Uhr gearbeitet wird, damit der Engpass auf der Straße schnellstmöglich behoben werden kann. An die Überdeckelung der A7 mag ich noch gar nicht denken. Spätestens dann wollte man sich einen Home Office Job suchen, oder besser gleich in Frührente gehen.

Es grüßt C.L.

 

Meine neue Droschke : W211 mopf

On März 26, 2014, in Aktuell, Von C.L.

Endlich hat es nun doch geklappt. Ich habe meinen W124 verkauft und arbeite seit ein paar Tagen in einem schicken W211. Den Wagen habe ich gebraucht, aber sehr gut gepflegt, von einem befreundeten Kollegen gekauft.

Exkurs : Mercedes Benz Sondermodell „Das Taxi“

Schon sehr lange produziert Mercedes Benz spezielle Fahrzeuge für das Taxigewerbe. Viele Details sind dabei auf unsere Bedürfnisse abgestimmt und die Serienausstattung um einige Optionen erweitert. Dazu gibt es diese Fahrzeuge zum relativ moderaten Festpreis, ca. 15-20% unter Listenpreis.

Serienausstattung „Das Taxi“ :
– Verstärkte Sitze in Kunstleder (Artico) schwarz
– Integrierte Kindersitze im Fond
– Anschluss für Taxi Dachzeichen
– Funkantenne
– Automatik 5 Gang
– Klimaanlage
– Lackierung hellelfenbein
– Sitzheizung Vordersitze
– Lichtmaschine verstärkt
– Taxi Notfallalarmanlage
– Taxi Verstärkungspaket (anderes Diff./andere Bremsscheiben hinten/modifizierte Automatik etc.)
– Vorverkabelung für Funkgerät

Dazu hat mein Wagen ein paar nette Extras an Bord :
– Parameterlenkung
– Spiegeltaxameter
– Parktronic
– Spiegeltaxameter
– Durchlademöglichkeit
– Commad APS Navigation
– Euro 4 ohne Partikelfilter
– Schiebedach

Ich musste nur noch wenig tun, um daraus einen tollen Arbeitsplatz zu machen :
– Einbau Recaro Ergomend ES
– Montage aktiver Halter für Smartphone (Mytaxi zieht so viel Akku)
– Die gammeligen Radbolzen gegen Febi Bolzen (Nr. 23933) mit Chromkappe tauschen.
– Einbau Fiskaltaxameter (Blog dazu folgt)

Zukünftig werde ich berichten, wie sich der Wagen im harten Taxialltag in Hamburg bewährt. Und auch technische Hinweise geben, worauf beim W211 besonders zu achten ist.

MfG C.L.

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Zur Einstimmung sei folgender Artikel empfohlen, der, wie unschwer zu erkennen, von mir verfasst worden ist.

Nachfolgend wollen wir uns mal anschauen wie das Beitragssystem der gesetzlichen Krankenkassen überhaupt aufgebaut ist. Dabei sollte man auch zur Kenntnis nehmen, das die Krankenkassen ihre Eckdaten vom Gesetzgeber, also der Bundesregierung, erhalten.

Zuerst einmal gibt es eine Bemessungsgrenze, diese lag 2013 bei 3937,50€ Brutto und stieg im Jahr 2014 auf 4050€ Brutto. Der Gesetzgeber geht also pauschal davon aus, das gesetzlich- und freiwillig gesetzlich Versicherte jedes Jahr mehr verdienen. Der Höchstbeitrag liegt für 2014 bei 686,48€ inkl. Pflegeversicherung. Verdient jemand deutlich mehr als o.g. 4050€ Brutto spielt das keine Rolle. Die Besserverdienenden bekommen also vom Gesetzgeber etwas geschenkt.

Dann gibt es Einkommen zwischen der Bemessungsgrenze und der Mindestbemessungsgrenze. Diese Einkommen bewegen sich zwischen 2073,75€ und 4050€ Brutto monatlich. In dieser Spanne liegen fast alle gesetzlich Versicherten und somit sind 351,50€ als Mindestbeitrag vorgesehen. Die 351,50€ setzen sich zusammen aus 14,9% Krankenkassenbeitrag und 2,05% Pflegeversicherung von 2073,75€. Auch hier wird keine Rücksicht darauf genommen, ob sich Lohne und Einkommen entwickelt haben, der ominöse Gesetzgeber unterstellt, wir würden eben alle jedes Jahr eine Lohnerhöhung bekommen. Dass im Taxigewerbe regelmäßige Tariferhöhungen nicht für mehr Einnahme sorgen, weil mit jeder Tariferhöhung ein paar Kunden Alternativen suchen und auch finden, interessiert niemanden.

Damit sind die Zahlenspiele rund um die Beiträge eigentlich erledigt, aber eben nur eigentlich. Es gibt ihn nämlich doch, einen Beitrag unterhalb der Mindestbemessungsgrenze, auch wenn die Krankenkassen dieser Sachverhalt gerne verneinen und unter den Teppich kehren wollen. Die sog. Beitragsentlastung ist eigentlich Existenzgründern vorbehalten und aber eben auch sog. Härtefällen. So hat sich wohl sogar bis zum Gesetzgeber herumgesprochen, dass es haufenweise Selbstständige gibt, die so wenig verdienen, dass sie sich auf Dauer einen Krankenkassenbeitrag von o.g. 351,50€ gar nicht leisten können. Beträgt also das Bruttoeinkommen weniger als 75% der Mindestbemessungsgrenze kann man einen Antrag stellen und dann muss die Krankenkasse die Beiträge auf der Grundlage des realen Niedriglohn Einkommens erstellen. Die Grenze für die Beitragsentlastung liegt 2014 folglich bei 1555,31€ monatlich, oder 18663,75€ im Jahr.

C.L.

 

Moin,

mitnichten ist es so, das ein Taxiunternehmer lediglich in seiner Taxi sitzt und Touren fährt. Der Aufwand seinen Betrieb zu organisieren kostet regelmäßig zusätzliche Zeit und muss in der Freizeit erledigt werden. Ich jedenfalls habe nicht den Eindruck, dass unsere Einnahmen Zusatzkosten und zusätzliche Termine in irgendeiner Form berücksichtigen.

Im Dezember stand mal wieder die Taxischein Verlängerung an. Termin bei Dr. Bandomer gemacht, ein erweitertes Führungszeugnis beim zuständigen Ortsamt beantragt und zuletzt die Dokumente zur Verlängerung beim Verkehrsamt abgegeben. Dort wird mittlerweile eigentlich nur noch mit Online Terminen gearbeitet. Gesamtkosten 126,30€

Dann musste mein Taxi zum Tüv, Taxen werden bekanntlich jedes Jahr geprüft. Erstmalig wurde die Plakette verweigert, ein Ölverlust am Motor sorgte für Teiletausch, Werkstattkosten und einer Nachprüfung. Gesamtkosten in diesem Fall 300€, wobei die Prüfung bereits 96€ kostet.

Seit Oktober beschäftige ich mich mit einer Fiskaltaxameterlösung. Der umständliche Weg von Förderung, diversen Antragstellungen und Einbau ist hier ganz anschaulich beschrieben.

Und bevor ich es vergesse geht demnächst auch der Jahresabschluss und die Umsatzsteuererklärung via Elster zum Finanzamt.

MfG C.L.

Erster Blogeintrag

On Juli 29, 2007, in About, Von stez
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Hier stehen bald lustige, skurile, aber auch ärgerliche Geschichten aus dem Taxi-Alltag in Hamburg