Corona Hilfen für Solo Selbständige – reine Augenwischerei!
Moin aus Hamburg,
auch im August 2020 muss ich vermelden, dass das Taxigeschäft grottenschlecht ist. Überall berichten Kollegen der Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahresmonat beträgt zwischen 30 und 65%.
Aber zum Glück gibt es ja nach wie vor die Corona Hilfen der Bundesregierung und zwar, wie beschlossen, bis Ende des Jahres.
Cui bono?
Was sich im zuständigen Ministerium ausgedacht wurde ist wieder einmal als grotesk und praxisfremd zu bezeichnen.
Ich unterstelle jetzt einfach mal die Taxikollegen haben einen Umsatzrückgang von 50% und erhalten somit einen Zuschuss von 50% auf die betrieblichen Fixkosten. Den Antrag stellt zwingend ein Steuerberater, der für seine Dienstleistung um die 500€ berechnet und diesen Betrag vom Bundesfinanzministerium erstattet bekommt.
Zu betrieblichen Fixkosten zählen im Taxigewerbe Fahrzeugfinanzierungen, Funkbeiträge, Zinsen auf Finanzierungen, Kfz. Versicherung, Kfz. Steuer, Beiträge zur Berufsgenossenschaft, sowie Handy Verträge und Kontoführungsgebühren.
Was fällt auf? Steuergelder fließen vom Kleingewerbetreibenden direkt zu den Vertragspartnern.
Ausdrücklich keine finanzielle Unterstützung gibt es für weitere Kosten wie Krankenkassenbeiträge, Beiträge zur privaten Altersvorsorge und natürlich auch nicht für private Lebenshaltungskosten.
Als nettes Abschlussdetail der Hinweis im Kleingedruckten „Falls der Umsatzrückgang nur 40% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum betragen sollte, sind die Hilfen vollständig zurück zu zahlen.“
Das ist kein Hilfspaket, das ist eine Luftnummer, die sprachlos und wütend macht. Verglichen mit großzügig gewährten Kurzarbeitergeld für Angestellte (Kosten 10 Milliarden Euro) oder gar mit den Hilfen für Italien und Spanien hätte die Bundesregierung sich keine Zacken aus der Krone gebrochen wenn schlicht folgende Rechnung aufgemacht worden wäre:
Der monatliche Umsatzausfall wird zwischen März 2020 und Dezember 2021 vollständig erstattet. Gewinne werden entsprechend versteuert.
Grüße C.L.
Die Zeit über Uber und seine unmoralischen Geschäftspraktiken
Lesenswerter Artikel aus der Zeit über Uber und seinen CEO
Dara Khosrowshahi : Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt
Kommentar folgt.
Grüße C.L.
Aus der Wiwo: Faszination S-Klasse
Zahlenspiele in Zeiten von Corona
In den letzten Wochen habe ich mir einige Zahlen notiert, um das ganze Drama der Corona Pandemie und der daraus folgenden globalen Wirtschaftskrise grob erfassen zu können.
Das Bruttoinlandsprodukt ist im II. Quartal in Deutschland um 10,1% gefallen. Der Exporteinbruch betrug im April 31,1% und im Mai 29,7%. Die Prognose für das BIP wird im Gesamtjahr auf -6,3% geschätzt.
Bei den deutschen Automobilherstellern beträgt der Rückgang beim Neuwagenverkauf bislang 35%, bis Jahresende soll sich das Minus auf 23% reduzieren. 100.000 Arbeitsplätze in der Automobilindustrie sind durch Corona gefährdet prognostiziert Ferdinand Dudenhöfer.
Horrorzahlen sind das noch nicht, hier kommen sie:
Kinobetreiber, genauso wie die Lufthansa, beklagen einen Kundenrückgang von 80% im laufenden Jahr. Die Lufthansa hat 2020 bislang ein Minus von 3,6 Milliarden Euro eingefahren und plant trotz stattlicher Subventionen 22.000 Vollzeitstellen abzubauen.
Mein Umsatzrückgang betrug im Juni 2020 exakt 50% im Vergleich zu 2019. Vom II. Quartal 20 möchte ich nicht berichten, es war verheerend. Im Vergleich zu 2019 fehlen mir bislang 9500€ Einnahme, die ich sicher nicht 2021 wieder reinfahre.
Gleichzeitig habe ich heute eine Mail von Moia bekommen. Dort gibt es in Zeiten von Verlusten abermals eine 50% Rabattaktion. Es dürfte nicht mehr lange dauern, bis sich der geballte Frust und die berechtigte Existenzangst der Taxikollegen bei diesem Mobilitätsmitbewerber entladen dürfte.
Man grübelt, ob die Corona Pandemie nicht in Wahrheit kaschieren soll, dass überschuldete Wirtschaftsnationen am Ende sind? Ich empfehle jedem sich mal bei Max Otte in den „Weltsystemcrash“ einzulesen.
Gute Nacht C.L.
Mercedes E-Klasse W213 großer Wurf oder Müll?
Moin aus Hamburg,
Mercedes Benz und Taxifahrer haben seit jahrzehnten ein inniges Verhältnis. Bis in die 90`Jahre hinein war fast jedes Taxi ein Produkt aus Sindelfingen. Mit dem /8, dem 123´ und dem 124´hat Mercedes sein Werbeversprechen „Das Beste oder nichts“ in Stahl, Leder und Chrom gestanzt.
Mittlerweile verblasst der Stern automobiler Ingeniurskunst zunehmend. Die aktuelle Mercedes E-Klasse W213 bekam in diesen Tagen seine Modellpflege verpasst und wird somit im fünften Jahr produziert. Fast 50% der 3200 Taxen in Hamburg dürften zu dieser Baureihe zählen. Einen besonderen Schub erhielten die Zulassungszahlen 2018 durch eine Umweltprämie von 10.000€ über Listenpreis, wenn man seinen alten Diesel in Zahlung gab.
Natürlich gibt es etliche Erfahrungen zu dem Fahrzeug, die Oberklasselimousine ist schick, stylisch und verbraucht trotz des Gewichts überraschend wenig Diesel. Allerdings trüben Detailfehler das Bild, vor allem, wenn man die älteren Mercedes Benz Modelle kennengelernt hat.
Das fängt bei Kleinigkeiten an. Jede Taxi E-Klasse hat einen Schiebedachschalter im Dachhimmel, obwohl 80% der Taxen diese Sonderaustattung gar nicht haben. Nennt sich Gleichteile und spart dem Konzern Geld. Die Tankklappen sind aus Plastik und verabschieden sich in der Waschanlage beim Trocknungsvorgang. Die ersten W213 hatten ernsthaft H7 Licht und LED Licht sollte aufpreispflichtig sein. In der Grundaustattung gibt es auch keine Holzapplikationen mehr, sondern silber lackierte Plastikelemente. Wer Holz möchte muss erstmal mit 1000€ extra aus dem Beutel für das sog. Avandgarte Interiour. Zudem sind die Lüftungselemente aus Platik und sehen lediglich aus als wären sie aus edlem Aluminium.
Bei 250tkm nach drei Jahren Nutzungsdauer hatte ein Taxikollege einen Steuerkettenriss. Anstatt sich kulant zu zeigen, sagte ihm der zuständige Mitarbeiter es täte ihm leid, aber da kann man nichts machen.
Und immer öfter hört man beim Vierzylinder Diesel (OM654) es gibt Probleme mit den Schlepphebeln und den Nockenwellen. Anbei Bilder von dem Schaden aus dem Motortalk Forum.
Bei meinem Kumpel mit S213 Erstzulassung Sommer 2019 trat dieser Schaden bei 95tkm auf. Nicht nur wegen der aktuellen Corona- / Wirtschaftskrise bin ich froh meine 12 Jahre alte Droschke behalten zu haben.
Grüße C.L.
Dokumentation „Autos für die Ewigkeit“
Moin,
anbei ein Link zu einer sehr sehenswerten Dokumentation zum Thema Mercedes und Qualität.
Mercedes Veteranen auf den Straßen der Welt
Gute Unterhaltung C.L.

