Es kann es nicht mehr hören oder die Mär von der wachsenden Stadt
Diese Woche war das Taxifahren nach langer Zeit fast wieder ein Genuss. Seit Montag scheint sich der Straßenverkehr halbiert zu haben. Die Sommerferien nahen und ein Teil der Hamburger haben den wohlverdienten Urlaub angetreten.
Einzig auf der A7 das übliche Chaos, ansonsten fährt man entspannt und zügig mit – und ohne Kunden durch die Stadt. Da sind sogar ein paar fehlgeleitete Aggro – Radfahrer zu verschmerzen ;-)
Diese Eindrücke haben mich darüber nachdenken lassen, wieso unsere Politiker mit der Brechstange eine wachsende Stadt wollen? Noch mehr Großveranstaltungen, noch mehr Hotels, noch mehr Menschenmassen, die die Schanze, den Kiez und die Hafencity besichtigen.
Noch mehr Neubauten, die gemessen an einem Durchschnittsverdienst ehr viel zu teuer vermietet / verkauft werden. Noch längere Schlangen in den Supermarkten, noch längere Wartezeiten für einen Arzttermin, noch größere Schulklassen etc.pp.
Als Kind dieser Stadt finde ich 1,8 Mio. Einwohner sind dicke genug für die Fläche und Infrastruktur die Hamburg zu bieten hat. Wollen wir wirklich auf 2,2 bis 2,5 Mio. Einwohner wachsen? Ich denke die Lebensqualität wäre mit „nur“ 1,5 Mio. Hamburgern deutlich höher.
Es gab auf jeden Fall noch keine Woche in diesem Jahr, wo ich am Freitagabend so entspannt nach Hause gekommen bin. Und das zeigt eindeutig den Streßlevel, den ein tagfahrender Taxifahrer nomalerweise ausgesetzt ist. Wollen wir hoffen, dass die nächsten zwei Monate so bleiben.
Gruß C.L.