Grünen-Chefin Lang auf der Walze, Habeck mit leeren Taschen, Baerbock als Mädchen: Weil der Tölzer Unternehmer Michael Much vor seinem Haus Grünen-Politiker mit Plakaten verspottete, soll er 6000 Euro zahlen. Das akzeptiert er nicht. Im Gespräch mit WELT erklärt er die Gründe für seine Aktion.

„Bei uns gilt die Liberalitas Bavariae“, sagt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gern in Reden, Interviews oder auf seinem X-Account: „Leben und leben lassen.“ Er nimmt sich die Freiheit auch für gröbere Rhetorik, etwa, wenn er Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) mit der DDR-Volksbildungsministerin Margot Honecker vergleicht.

Das heißt freilich nicht, dass der Tölzer Unternehmer Michael Johann Much, 52, derartiges jetzt auch dürfte. Much muss am kommenden Donnerstag beim Amtsgericht Miesbach als Angeklagter erscheinen. Beschuldigt ist er wegen zweier Plakate, die er im vergangenen September, als in Bayern noch Landtagswahlkampf war, auf seinem Grundstück in Gmund aufgestellt hatte. Die Plakate waren von der Straße aus gut zu sehen.

Auf einem Plakat wird Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen verspottet. Unter dem Zitat „Unternehmen gehen nicht insolvent, sondern hören nur auf zu produzieren“ findet sich die provokante Frage: „Kann er überhaupt bis 3 zählen?“

Auf dem anderen sind die Grünen-Politiker Habeck, Cem Özdemir, Annalena Baerbock und Ricarda Lang nebeneinander montiert. Die Habeck-Figur steht da mit nach außen gekehrten leeren Taschen, Baerbock hat die Gestalt eines kleinen Mädchens, und Lang ist auf einer grünen Straßenwalze platziert. Darunter steht: „Wir machen alles platt“, dazu das Logo der Grünen und der verballhornte Parteiname „Bündnis 90 Grüner Mist“. Zudem ist darauf das Habeck-Zitat „Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen“ zu lesen.

„Durch die Banner wollen Sie Ihre Missachtung gegenüber den Geschädigten ausdrücken“, heißt es in einem Strafbefehl gegen Unternehmer Much, den das Amtsgericht Miesbach WELT anonymisiert zur Verfügung stellte. Weil er den Strafbefehl über 6000 Euro nicht akzeptierte, hat das Gericht jetzt die öffentliche Verhandlung anberaumt.

Im Strafbefehl wegen Beleidigung, der jetzt auch die Anklage darstellt, heißt es, Much habe die Politiker deshalb verspottet, „weil diese eine herausgehobene Stellung im öffentlichen Leben als Politiker innehaben“. Und weiter in der Schrift: „Zudem waren die Äußerungen auf den Bannern, wie Sie zumindest billigend in Kauf nahmen, geeignet, das öffentliche Wirken der Geschädigten erheblich zu erschweren, insbesondere auch angesichts des zu diesem Zeitpunkt stattfindenden Landtagswahlkampfes in Bayern.“

Als Zeugen sind aufgeführt: Robert Habeck, Ricarda Lang, Cem Özdemir und ein Polizeiwachtmeister. Die drei Politiker sind allerdings nicht zum Prozess geladen, wie ein Gerichtssprecher auf Anfrage sagte, sondern nur der Polizeibeamte.

 „Das fängt an beim Kanzler“, sagt Michael Much

Der Angeklagte Michael Much führt in Bad Tölz eine Unternehmensgruppe aus vier Einzelfirmen mit insgesamt 35 Angestellten. Kern des Geschäfts ist eine Taxifirma, die er jetzt in vierter Generation führe. „Die wurde 1886 als Lohnkutscherei vom Urgroßvater gegründet“, sagt er im Gespräch mit WELT. Sein Großvater habe 1908 das erste motorgetriebene Fahrzeug in Bad Tölz in Betrieb genommen und aus der Kutscherei ein Taxi- und Busunternehmen gemacht.

In den 1960ern habe sein Vater übernommen, von dem er den Betrieb 1996 gekauft habe. Als zweites Standbein habe er einen Handel mit gebrauchten Taxen gegründet und zur Jahrtausendwende seine heutige Niederlassung auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne gebaut. Hinzu kam eine Immobilienfirma, mit der er alte Häuser herrichtet und verkauft, und eine weitere für Ferienimmobilien am Gardasee.

Politisch gehört er seit zehn Jahren der CSU an. Parteichef Markus Söder mag er. „Manchmal erinnert er mich an den Strauß.“ Söder könne Leute mitnehmen. Das habe sich in der Corona-Zeit gezeigt. „Ob da alles richtig oder falsch war, lassen wir mal dahingestellt.“ Aber Söder habe den Mut gehabt, „den Leuten auch in schlechten Zeiten gut zuzureden und zu sagen, es geht weiter.“ Der habe das nötige Charisma, „der Großteil ist mitgegangen“.Dann kam die Ampel-Regierung in Berlin. „Die können das nicht mehr. Das fängt an beim Kanzler. Der steht nur da und lacht. Das ist nicht überzeugend. Da fehlt das Charisma, da fehlt der Weg.“

Außerdem bekomme er mit seinen Firmen die Folgen der Ampel-Politik zu spüren, so Much: „Du wirst rundum von den Kosten erschlagen. Das geht los beim Strom. Dann der Diesel. Die Kosten für Ersatzteile, wenn die überhaupt verfügbar sind. Die Lieferkette ist kaputt. Da fehlen Glieder. Das ist nicht mehr rund.“

Genau das habe ihn bewogen, einen Bauzaun mit den Plakaten auf sein Grundstück zu stellen. Die Idee habe er im Internet gefunden, ein Mann in Hessen habe es vorgemacht. Den habe er kontaktiert, und der habe ihm die Plakate sogar vorbeigebracht.

Nur wenige Tage später seien zwei Polizisten vorbeigekommen und hätten die Plakate flachgelegt, sodass die nicht mehr zu sehen gewesen seien. Er habe sie wieder aufgestellt, kaum dass die Beamten weg waren. Aber die Polizisten seien zurückgekommen mitsamt einem richterlich unterzeichneten Durchsuchungsbeschluss. Sie hätten die Videos seiner Überwachungskamera haben wollen.

Dass der Mann in Hessen dafür nicht belangt wurde, Michael Much dagegen schon, verwundert nicht nur den Unternehmer, sondern auch seinen Anwalt Christoph Partsch. „Das ist eine überschießende Aktion“, sagt er im WELT-Gespräch. Bemerkenswert sei, dass nicht nur der Staatsanwalt der zuständigen Staatsanwaltschaft München II in Muchs Aktion den „hinreichenden Verdacht einer Straftat“ sehe. Sondern auch der Richter, der den Durchsuchungsbeschluss unterzeichnet habe, sowie der Tatrichter, der die Anklage zugelassen habe.

Das liege womöglich an einer bayerischen Besonderheit, nämlich dem sogenannten Rotationsprinzip der bayerischen Justiz. Jeder bayerische Richter muss bei der nächsten Beförderung in die Staatsanwaltschaft wechseln, jeder Staatsanwalt auf einen Richterstuhl. Jeder Richter muss damit rechnen, dass der Staatsanwalt bald Richter sein könnte und er selber als Staatsanwalt eine Anklage bei ihm durchbringen möchte.

„Das bayerische Rotationsprinzip ist des Rechtsstaats nicht würdig“, befindet Anwalt Partsch. Womöglich sei es eine Ursache dafür, dass Bayern beim Bundesgerichtshof die höchste Aufhebungsquote von Urteilen aller Bundesländer habe. Und womöglich sei es auch eine Ursache dafür, dass die Plakate seines Mandanten Much überhaupt erst zu einem Fall für die Justiz wurden.

Tja liebe Freunde des nichtbetreuten Denkens. Text und Inhalt sprechen ja für sich, da erspare ich mir einen schmissigen Kommentar. Davon gibt es im übrigen über 1000, zu finden beim Welt Artikel direkt.

Beste Grüße C.L.

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Während mich den halben Februar eine heftige Influenza in die Knie gezwungen hat, ist schon wieder so viel passiert, dass ich mit den Schreiben gar nicht hinterher komme.

https://www.abendblatt.de/hamburg/article241782942/Vorbestellte-Taxen-sollen-kuenftig-zu-Festpreisen-fahren.html

Wieder einmal symptomatisch, womit sich Behörde, Politiker und sog. Gewerbevertreter beschäftigen. Genau wie in der Bundespolitik mit absoluten Nebenkriegsschauplätzen, peinlich und absurd ist das.

Aber es passt natürlich hervorragend ins Bild, wie unsere Branche immer wieder vor vollendete Tatsachen gestellt wird und in der Presse postuliert wird, wir wären begeistert für jeden noch so großen Schwachsinn zu haben. Sei es für Elektrotaxen, die angeblich so viele Kunden ganz toll finden. Oder sei es für Tarifkorridore, obwohl der Hamburger Taxentarif, da rein nach Kilometern berechnet, immer für dieselbe Strecke den exakt gleichen Preis ausweist. Wir haben zu 99% Festpreise und ein Tarifkorridor nutzt nur Vermittlern, die die Tarifpflicht untergraben wollen und Kunden an sich binden um diese dann an die angeschlossenen Taxen gegen Gebühr zu verschachern.

https://taxen-union-hamburg.de/verband/aktuelles/news-details/kamagne-mehrachtung.html

Genauso diese Aktion. Unfälle mit Radfahrern durch unachtsam aufgerissene Türen finde ich jetzt auch nicht so zentral für den Alltag in der Droschke. Ich gucke immer in den Rückspiegel und melde dann in Richtung Fond man könne nun gefahrlos aussteigen.

https://taxi-times.com/organisierte-kriminalitaet-mindestens-1-000-illegale-mietwagen-in-berlin-unterwegs/

Auch wenn Uber in Hamburg kein wirkliches Problem ist, so haben auch wir insgesamt gut 350 konzessionierte Mietwagen und man fragt sich manchmal wie und womit die ihr Geld verdienen? Berlin als „shithole“ ist natürlich noch einmal eine ganz andere Nummer, wo die Aufsichtsbehörde konsequent eine Arbeitsverweigerung an den Tag lebt, anstatt die ehrlichen Kollegen zu schützen.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/verkehr/flughafen-duesseldorf-kooperiert-mit-uber_aid-107985965

Und zuletzt diese Meldung. Warum sollte irgendwer an einem Deutschen Flughafen Uber benötigen? Dort stehen Taxen, diese sind in der Regel sehr gepflegt und akzeptieren Kreditkarte. Anstatt einfach ein Fahrzeug zu besteigen, wird Uber bestellt, alternativ FreeNow, oder gleich Moia. Man lungert in irgendwelchen Ecken rum und erklärt am Telefon wo man denn als Kunde gerade steht und wartet. Der Kunde macht es sich in dieser ohnehin überkomplexen Welt zu oft viel zu kompliziert.

Ich selber sehe ganz woanders Potenzial zur Optimierung. Sei es die unsägliche Ampelschaltung in Hamburg, Baustellen, die wie Pilze aus dem Boden spießen, oder gefühlt alle 1500 Meter eine Radarfalle, um die marode Staatskasse aufzufüllen. Wie wichtig wir noch lange Zeit bleiben werden zeigt letztlich auch Apple, die ihre Ambitionen zum vollautonomen Fahren beerdigt haben, nachdem sie diverse Milliarden Dollar verbrannt haben. Dumm nur wenn die Kollegen ausgebrannt und entnervt gar keine 10 Stunden Schichten mehr schaffen.

https://www.heise.de/news/Bericht-Apple-stellt-Autoprojekt-ein-versetzt-Team-zur-generativen-KI-9640888.html

Grüße C.L.

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Hier nun eine stetig aktualisierte Liste der angemeldeten Taxen und Mietwagen in Hamburg. Der Abwärtstrend scheint erstmal gestoppt. Knapp unter 2700 Taxen fahren in der Stadt, vor Corona waren es 3100.

01/2022
1871 Unternehmer mit 2684 Taxen
118 Unternehmer mit 377 Mietwagen
79 Taxen in Ruhe gelegt

117 Elektrotaxen in Hamburg unterwegs

02/2022
1870 Unternehmer mit 2684 Taxen
116 Unternehmer mit 377 Mietwagen
93 Taxen in Ruhe gelegt

136 Elektrotaxen in Hamburg unterwegs

03/2022
1865 Unternehmer mit 2673 Taxen
116 Unternehmer mit 384 Mietwagen
64 Taxen in Ruhe gelegt

145 Elektrotaxen

04/2022
1862 Unternehmer mit 2677 Taxen
116 Unternehmer mit 384 Mietwagen
69 Taxen in Ruhe gelegt

05/2022
1859 Unternehmer mit 2682 Taxen
115 Unternehmer mit 387 Mietwagen
56 Taxen in Ruhe gelegt

06/2022
1857 Unternehmer mit 2697 Taxen
117 Unternehmer mit 387 Mietwagen
53 Taxen in Ruhe gelegt

201 Elektrotaxen

09/2022
1852 Unternehmer mit 2719 Taxen
121 Unternehmer mit 398 Mietwagen
44 Taxen in Ruhe gelegt

228 Elektrotaxen

10/2022
1848 Unternehmer mit 2724 Taxen
121 Unternehmer mit 394 Mietwagen
35 Taxen in Ruhe gelegt

238 Etaxen

11/2022
1841 Unternehmer mit 2731 Taxen
121 Unternehmer mit 394 Mietwagen
31 Taxen in Ruhe gelegt

268 ETaxen

01/2023
1833 Unternehmer mit 2788 Taxen
121 Unternehmer mit 391 Mietwagen
49 Taxen in Ruhe gelegt

357 ETaxen

Update 06/2023
1848 Unternehmer mit 2876 Taxen
124 Unternehmer mit 360 Mietwagen
1564 Taxenunternehmer mit einem Taxi = 85%
450 Etaxen

Update 08/2023
1864 Unternehmer mit 2921 Taxen
122 Unternehmer mit 364 Mietwagen
1582 Taxenunternehmer mit einem Taxi
520 Etaxen

Update 09/2023
1868 Unternehmer mit 2930 Taxen
123 Unternehmer mit 361 Mietwagen
537 Etaxen

Update 01/2024
1857 Unternehmer mit 2982 Taxen
126 Unternehmer mit 373 Mietwagen
626 Etaxen (insgesamt werden bis Ende März 2024 685 Etaxen in HH fahren)

 

Mein W212 Tagebuch – Schrauberecke 01

On Februar 4, 2024, in Tagschicht, by C.L.

Es gibt zwei Arten von selbstfahrenden Taxiunternehmern. Die einen finanzieren einen Neuwagen und erwirtschaften Monat für Monat die Rate für den Hersteller. Die anderen kaufen ein gebrauchtes Taxi cash und sehen zu, dass Reparaturen und Wartung weitmöglichst hinter den Fixkosten einer Finanzieurng bleiben.  Bei mir hat das seit 2006 immer gut geklappt. Seit August 2023 habe ich folgende Kleinigkeiten am Benz gemacht:

1. Ölwechsel in Eigenregie. Kosten 60€. Wechselintervall von 25tkm auf 17,5tkm verkürzt.

2. Tausch Kurbelgehäuseentlüftungsventil (Fehler P52E71). 70€ das Teil, 165€ der Einbau.

3. Tausch Bremsscheiben und Klötze vorne. Kosten 265€, Einbau in Eigenregie, Klötze ATE ceramic.

4. Tausch Getriebelager. Montage in der Selbsthilfe, Kosten 50€.

Zum Vergleich hatte ein finanzierter Neuwagen in diesem Zeitraum 4500€ gekostet. Demnächst folgt ein Zündkerzenwechsel, sowie Kontrolle bzw. Tausch Luftfilter und Innenraumfilter.
Die aktuelle Kilometerstand beträgt 263.000

Grüße C.L.

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Qualität statt Quantität?

Ich empfinde die ständig steigende Anzahl an Hamburgern als gehörigen Streßfaktor. Im Straßenverkehr, im Supermarkt, beim Buhlen um den nächstmöglichen Arzttermin. Bei der Größe der Schulklassen und im ÖPNV. Dazu noch die Touristen on top und man ist von stetiger Unruhe umzingelt.

Die Hamburger Politik wird wohl kaum gegensteuern, folglich werden zunehmend alteingessene Hamburger ihrer Heimatstadt den Rücken kehren.

Traurig diese Entwicklung.

Grüße C.L.

 

Moin liebe Leser und Kollegen,

nach Diskussionen in der Taxi Telegram Gruppe zum Thema Bauernproteste und damit verbundener Diffamierung dieses Berufsstandes als politisch dem rechten Spektrum zuzuordnen, habe ich mich bemüßigt gefühlt eine anonyme Wahlumfrage zu starten.

Zur Information vorab: Wir sprechen von einem Taxigewerbe, indem zu 90% Kollegen mit Migrationshintergrund tätig sind, daher war ich wirklich neugierig, wie die „Straße“ aktuell politisch tickt. Ergebnisse: Von geschätzt 250 Teilnehmern haben gerade einmal 100 abgestimmt, das heißt die Wahlbeteiligung läge hier bei deutlich unter 50%.

Die aktuelle Regierung bekam in dieser Umfrage insgesamt 12% der Stimmen.

6% SPD

3% FDP

3% Die Grünen

Die Opposition kam auf 50% der Stimmen.

CDU 22%

AfD 22%

Die Linke 6%

Folgende Optionen wurden ebenfalls benannt:

Bündnis Sahra Wagenknecht 16%

Sonstige 4%

Nichtwähler 12%

Nicht wahlberechtigt 6%

Daraus lässt sich problemlos ableiten, dass die Unzufriedenheit mit der aktuellen Bundesregierung auch im Taxengewerbe riesengroß ist. 22% Stimmanteil für die AfD lassen sich bei unserem Gewerbe wohl kaum durch nationalsozialische Kollegen erklären, sondern es handelt sich schlicht und ergreifend um Protestwähler. Das darf man intellektuell unterbelichtet und moralisch verwerflich finden, ändert aber erst mal nichts an dem Sachverhalt.

Dazu dann auch die aktuelle Insa Sonntagsumfrage zum Wahlverhalten der Deutschen (Stand 27.01.2024)

SPD 14%

Die Grünen 13%

FDP 4%

Die Ampel-Koalition kommt zurzeit auf 31% der Stimmen.

CDU 31%

AfD 21%

BSW 7%

Die Linke 4%

Sonstige 6%

76% der Befragten sind mit der Arbeit der Ampel-Koalition unzufrieden, die Massenproteste gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit hat der AfD allenfalls 1% Stimmenanteil gekostet.

Grüße C.L.

Tschentscher will wieder Hybrid Benz fahren

Schon geil was hier zu Lesen ist. Ein 100.000€ Elektrofahrzeug schafft es nicht ohne Nachladen zwischen Hamburg und Berlin zu pendeln. Daher soll jetzt wieder eine Hybrid Lösung mit einer paxisnahen Reichweite angeschafft werden . Was eigentlich völlig logisch ist, wird den Hamburger Taxikollegen allerdings verwehrt. Ich habe am Flieger bereits Touren von E-Taxi Kollegen bekommen, die sich nicht getraut haben mit einem Fahrzeug nach Pinneberg und wieder zurück zu fahren. Wann werden endlich diese ideologischen Scheuklappen abgelegt und wieder bodenständige Politik gemacht?

Und hier noch einmal etwas knackiger formuliert ;-)

Grüße C.L.

 

2023 – Blick zurück im Zorn?

On Januar 5, 2024, in Tagschicht, by C.L.

Frohes neues Jahr liebe Freunde des nicht betreuten Denkens,
das nun beendete Jahr war ich vielerlei Hinsicht ziemlich speziell und wird von mir nicht ausschließlich unter dem Gesichtspunkt Taxifahren beleuchtet. Denn ich bin ja nicht nur Taxiunternehmer. Ich bin auch Familienvater, Hausbesitzer, Steuerzahler, Wähler, Hamburger, Fleischesser, Kunde, Patient, Bürger, etc.pp. Und habe daher 2023 ziemlich oft einen gefühlten Tritt in die Kniekehle bekommen.

Die Bundesregierung
Permanent habe ich mich im alten Jahr über die amtierende Bundesregierung geärgert, denn konsequent und einfältig wurde Politik gegen den Willen einer deutlichen Mehrheit der Bevölkerung gemacht. Wir erinnern uns an das vermurkste Heizungsgesetz, Sanierungspflichten (GEG) der EU, eine hohe Inflation, strittige Subventionen für alles und jeden. Und zuletzt über den illegalen Haushalt und das Gejammere eine Billion Euro Steuereinnahmen würden unserer Regierung nicht reichen, um weiterhin Wohltaten mit der Gießkanne zu verteilen. Sorry, diese Koalition der Unfähigen hat fertig und muss weg. Sie muss auch deshalb weg, weil sie sich ausschließlich mit Randthemen beschäftigt (genderspeech, Diversivität, Bürgergeld), anstatt Primäraufgaben (Bildung, Gesundheit, Infrastruktur) erfolgreich zu bearbeiten.

Hier eine gut recherchierte Liste von Ausgaben, die allesamt auf den Prüfstand gehören:

  • 100 Milliarden für einen jährlichen Zuschuss in die Rentenkasse, aus der sich schon die Vorgängerregierungen regelmäßig bedien thaben.
  • 30 Milliarden für Zins und Tilgung der bestehenden Staatsschulden.
  • 10 Milliarden Subvention für die Intel Chipfabrik in Magdeburg.
  • 22 Milliarden für Militärhilfe in der Ukraine. So zumindest die Planung für 2024.
  • 1 Milliarde für die Versorgung ukrainischer Flüchtlinge in Deutschland.
  •  50-75 Milliarden für Sozialhilfe und Bürgergeld (böse rechte Zungen behaupten gar es handele sich um ein„Migrantengeld“).
  • 200 Milliarden Etat für die Ausrüstung der Bundeswehr. Diesen Posten würde ich noch am ehesten für sinnvoll erachten.

Zudem Zuschüsse für Elektromobilität (plus 10 Jahre keine Kfz. Steuer / plus 0,25% geldwerter Vorteil bei privat genutzten Firmenwagen, sowie kostenloses Parken in der City)  und gleichzeitig ein politisch gewollter Feldzug gegen den Verbrenner (jährlich steigende CO2 Besteuerung als Lenkungsfunktion in die soziale Planwirtschaft).  Häppchenweise Zuschüsse für Wärmepumpen, Photovoltaik und Fassadendämmung. Verkauft von Herstellern, die oh Wunder, diese Geräte einfach über den dicken Daumen um die Höhe der Förderung verteuert haben. Ganz aktuell 100 Millionen Dollar als Reparation für die Klimaschäden, die Deutschland in der Vergangenheit in den Entwicklungsländern verursacht haben soll. Und heute nun die Aussage des THW bei der Bekämpfung der steigenden Pegelstände durch Dauerregen in Niedersachsen, es wäre kein Material da und Deutschland im Katastrophenfall blank.

Wechsel Mercedes W211 auf W212
Da mein Taxi auf die 500tkm zusteuerte war ein Wechsel angedacht und tatsächlich schaffte ich es erneut ein gepflegtes Taxi von einem vernünftigen Kollegen zu erwerben. 2014 zahle ich 10.000€ für eine gute E-Klasse, nun waren es eben 11.000€. Strategisch betrachtet habe ich damit wirklich alles richtig gemacht. Ich muss mir ab 2025 keine Gedanken über eine Elektrotaxi Pflicht machen, denn der Benz hält locker bis 2030 durch. Ich habe nicht nur Bestandsschutz, sondern bin mit Euro 6  auch nirgendwo von angedachten Fahrverboten betroffen. Ich zahle keine Rate von monatlich 750€ für einen Neuwagen, die bekanntermaßen im ersten Quartal eines jeden Jahres besonders schwer zu erwirtschaften ist. Und ich bin mit Biogas Antrieb (CNG) nicht nur ein mobiler Exot, sondern in der Praxis besonders umweltschonend unterwegs. Kleinigkeiten erledige ich gerne selbst und für komplexere Probleme habe ich 2-3 kompetente und noch bezahlbare Werkstätten.

Auch hier die unschöne Erkenntnis, dass Politik mit zweierlei Maß misst. Zapfsäulen für umweltfreundliche CNG Verbrenner sterben langsam aber stetig aus, der Hamburger Senat verwaist in dieser Sache auf die Privatwirtschaft und somit die Verantwortung ganz weit von sich. Gleichzeitig wird mit Steuermitteln in Millionenhöhe Ladeinfrastruktur und E-Mobilität gefördert. Geld für Klimaschutz wird also nur in die Hand genommen, wenn es in die entsprechende Ideologie passt und eben nicht, wenn bereits erwiesen ist, dass CNG Fahrzeuge 90% CO2 und 95% NoX im Vergleich zum Benziner und Diesel einsparen.

Geschäft solide trotz satter Tariferhöhung
Es hat mich schon erstaunt, dass trotz Inflation und einer Tariferhöhung von knapp 13% so viel Taxi gefahren worden ist. Am Flughafen waren jedenfalls über viele Monate Menschenmassen unterwegs. 15 Millionen Fluggäste, 280 Kreuzfahrtschiffe im Hafen, Silvesterumsätze in den Wochenend Nachtschichten. Fleißige Kollegen konnten also Geld verdienen, die ruhigere Fraktion (so wie ich) ne` Stunde eher nach Hause. Auch hier gilt festzuhalten, dass die Klimakrise und damit verbundener Verzicht die breite Masse der Menschen nicht interessiert. Selbst kurz vor dem Jahreswechsel sind in Hamburg die Hotels gut ausgelastet, man will offenbar lieber an den Landungsbrücken feiern, als im Heimatdorf. Aber ob das 2024 so bleiben wird? Die Corona Kasse dürfte bei den Privatleuten mittlerweile leer sein und die wirtschaftlichen Aussichten für Deutschland sind trübe. Da muss man froh sein, dass Hamburg international so gut vernetzt ist, denn ich habe 2023 mehr Englisch im Taxi gesprochen, als Deutsch.

Abschließen möchte ich erneut mit der Feststellung, dass das Projekt „Zukunftstaxi“ von Verkehrssenator Tjarks in seiner Ausgestaltung und in seinen unterschwelligen Drohgebärden die größte Sauerei ist, die ich in dreißig Jahren Taxifahrerei in Hamburg erlebt habe. Angefangen mit ideologisch motivierten Schwarz-Weiß Denken ein Elektrofahrzeug wäre der Gral der Klimarettung und alles andere mit vier Rädern folglich dreckiger Kernschrott. Über die finanzielle Bevorteilung der ETaxen am Flughafen Hamburg über einen Zeitraum von aktuell 2,5 Jahren. Bis hin zu tendenziöser Berichterstattung der Taxi-Times über dieses „Leuchtturm-Projekt“ und der flapsigen Ansage, wem das so nicht gefällt könne ja mit seinem Diesel Pizza ausfahren, aber perspektivisch nicht mehr unsere Taxi Kundschaft. Basta
Objektiv muss man schon ehrlich sagen, dass sich wirklich viele Kollegen quasi aus Notwehr 2023 noch einen neuen Mercedes-Benz Diesel gekauft haben und 2024 noch reichlich bestellte Hybrid Toyotas ausgeliefert werden. Mitnichten ist es so, dass wir alle BEV ganz knorke finden und es im Betrieb und Unterhalt dieser Fahrzeuge keine massiven finanziellen Risiken gäbe.

Grüße C.L.

 

CNG News Hamburg zum Jahreswechsel 2023 2024

On Dezember 30, 2023, in Tagschicht, by C.L.

Moin,

da ich seit August 2023 selber ein umweltfreundliches Taxi mit einem CNG Antrieb einsetze, ist für mich von besonderer Bedeutung, wie sich die Tankstellensituation in Hamburg zukünftig entwickeln wird. Bislang habe ich es geschafft im Schnitt für 1.49€/kg an den Zapfsäulen von OG zu tanken. Allesamt liegen sie nicht wirklich in der unmittelbaren Nähe zu meinem Betriebssitz, so dass ich regemäßig Anfahrten zwischen 5 und 10 Kilometern in Kauf nehmen musste.

Zum Jahresende gab es nun vom CNG Club zwei Informationen bezogen auf die Tankstellensituation in Hamburg. Im Laufe des Monats Januar werden zwei Aral Stationen wieder CNG anbieten. Diese haben den Verkauf von CNG nach Querelen mit E.O.N zum 30.06.2023 erst einmal eingestellt.

Dazu stellen alle vier Shell Stationen bereits zum 31.12.23 den Verkauf von CNG ein. Ich persönlich kann das verschmerzen, weil ich die 1.79€ pro Kg sowieso dreist fand. Da kann ich genauso gut gleich Benzin tanken und mir als Gewerbetreibender 19% Mwst. ziehen, anstatt aktuell 7% für CNG.

Anbei die erschreckend kurze Liste, wo es aktuell in einer Stadt mit 1.85 Millionen Einwohnern CNG zu beziehen gibt:

  1. Oil, Lornsenstraße 142, Schenefeld
  2. Oil, Segeberger Chaussee 359, Norderstedt
  3. Oil, Rolfinckstraße 48, Hamburg – aktuell defekt
  4. Total, Andreas-Meyer-Straße 63, Hamburg – preiswert, aber sehr oft defekt
  5. Aral, Winsener Straße 25, Seevetal – preiswerteste Option/gut frequentiert
  6. Esso, Hamburger Straße 211, Elmshorn

CNG Tankstellensuche

Es fehlt definitiv eine Tankoption in der Hamburger City. Ab sofort gibt es wieder CNG bei der Aral Kieler Straße 314 und bei der Aral Habichtstraße 72-78 am Ring 2. Auch hier hat der CNG Club für eine Wiederinbetriebnahme gekämpft, daher finde ich den Jahresbeitrag von lächerlichen 29€ gut investiert.

Der CNG Club Deutschland trifft sich am 15.01.24 in Tespe bei Hamburg. Kämpfer und zukünftige Mitstreiter für eine sehr sinnvolle Brückentechnologie sind immer herzlich willkommen.

CNG Club Deutschland e.V.

Herzliche Grüße und guten Rutsch wünscht

C.L.