Wie nicht anders zu erwarten werden wir auch im Jahr 2020 demonstrieren müssen, damit unsere Interessen nicht gänzlich unter die Räder kommen.

Den Taxifahrern ist der neue Mitbewerb zurecht ein Dorn in Auge. Dort wird Mobilität zu preisen angeboten, die klar im Bereich des Dumpings anzusiedeln sind. Großkonzerne wie Mercedes Benz versuchen fast schon verzweifelt neue Geschäftsfelder zu erschließen, weil sie befürchten zukünftig mit dem Verkauf von Pkw´s immer weniger Geld zu verdienen.

Daher wurde 2019 aus Mytaxi Free Now und seitdem versucht Free Now Taxikunden mittels Rabattaktionen für ihre Mitwagenflotte zu begeistern. Das Geschäftsmodell nennt sich Ride, der Fahrpreis liegt bei ca. 70% des Taxipreises und die Gebühren für die Vermittlung betragen fast schon sittenwidrige 25% vom Fahrpreis.

Selbstverständlich ist das Taxigewerbe empört darüber, wie sich Free Now uns gegenüber verhält. Schlimmer als Uber urteilte da schon mancher Kollege.

Immerhin fast zehn Jahre hat Mytaxi zusammen mit uns Taxifahrern in vielen Großtstädten Kunden aquiriert und befördert. Der Kunde hat die Zuverlässigkeit und Möglichkeit zur unkomplizierten bargeldlosen Zahlung sehr zu schätzen gelernt. Im Sommer 2019 dann der Bruch. Die Mietwagenflotte Ride wurde eingeführt. Zu von Free Now festgelegten Fahrpreisen und Gebühren. Besonders dreist ist die Tatsache, dass diese Dienstleistung direkt auf der Free Now App. angeboten und beworden wird. Das sieht dann so aus:

Der Kunde will ein Taxi bestellen und bekommt ungefragt die preiswerte Option Ride angeboten.

Ride fährt in diesem Fall 25% günstiger als Taxi.

Das Taxi kostet nicht etwa zwischen 28 und 34€, sondern ziemlich exakt 28,80€.

Das Taxi zählt 7% Provision = 2,02€.

Ride zahlt 25% Provision = 5,47€.


Es leid es mir auch tut, derartig asoziale Geschäftspraktiken können nur zur Folge haben, dass man die Zusammenarbeit mit Free Now sofort einstellt.

Nachfolgend sehen wir einen Screenshot von einem Free Now Ride Fahrer. Immerhin hat er es geschafft vom 01. bis 23.12. 3630€ Umsatz zu fahren.

Darauf muss er 25% Vermittlungsgebühr zahlen = 907€

und 19% Mwst. = 690€.

Bleiben noch 2033€ übrig.

Bei angesetzen Kosten von wenigstens 0,30 Cent/km für das Fahrzeug bleibt noch ein Tausender übrig.

nach Abszug weitere Kosten wie Krankenkasse, Steuern, Altersorge, BG, Mobilfunk etc. dürfte sein Netto Einkommen im Bereich von Hartz 4 liegen.

Da nutzt es auch wenig, wenn Free Now am Anfang eine Umsatzgarantie verspricht.


Wie sehr das Image von Mytaxi / Free Now gelitten hat zeigt folgendes Bewertungsportal: https://de.trustpilot.com/review/mytaxi.de

Gegeb diese Wettbewerbsverzerrung werden wir am 20.02.2020 demonstrieren. In diesem Zuge werden auch in Hamburg Unternehmer ihre Verträge mit Free Now kündigen.

Dem Kunden sei folgendes mit auf den Weg gegeben: Wenn das Taxigewerbe platt gemacht worden ist, sind Großkonzerne Monopolisten, die die Fahrpreise dikieren werden. Diese träumen langfristig von Robotertaxen und wollen mit Mobilität abseits des PKW Verkaufs Geld verdienen.

Grüße C.L.

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