Excel Tabelle raus / Konditionen Nio ET7 als Taxi
Moin,
penetrant werden Taxiunternehmer regelmäßig auf den Kauf, oder die Finanzierung, von Elektrofahrzeugen hingewiesen. Hinter Sonderkonditionen, Rabatten und Benefits verbirgt sich in der Regel immer noch ein hochpreisiges Fahrzeug.
Basis Aktion mit FREENOW Aktion – ET7
Hier soll es nun kurz um den Nio ET7 gehen, eine chinesische Oberklasselimousine. Dabei sticht sofort ins Auge, das im November 2024 ein Taxirabatt in Höhe von 20795€ gewährt wird. Trotzdem verbleiben monatliche Raten in Höhe von 695€, was sich im Bereich anderer Taxifahrzeuge der oberen Mittelklasse bewegt. Dazu kommt die monatliche Miete von mindestens 142 / 242€ für den Wechselakku und schon bewegt man sich finanziell in Bereichen, die für einen alleinfahrenden Unternehmer gar nicht mehr zu stemmen sind. Fairerweise entfallen aktuell bei Nio Zinsen auf die Finanzierung.
FreeNow unterstützt die Anschaffung eines chinesischen Fahrzeuges mit einer reduzierten Vermittlungsgebühr, obwohl FreeNow jahrelang zum Daimler Konzern gehört hat. Für 1000€ FreeNow Umsatz muss der Nio Pilot lediglich 70€ Gebühren bezahlen, andere Vertragspartner eben 120€. Mit meinem moralischen Kompass hat derartiges Geschäftsgebahren gar nichts zu tun, es widert mich an, wie hier Gewerbetreibende gegeneinader ausgespielt werden sollen.
Vor der Corona Pandemie haben sich die Kollegen für 400€ einen VW Touran finanziert, oder für 650€ eine E-Klasse. Heute soll allein das Fahrzeug mit monatlich 1000€ finanziert werden. Und das in einer Phase ohne Wirtschaftswachstum und globalen Unsicherheiten. Dazu kommt die Unsicherheit, wie sich hochkomplexe Techmik im Dauereinsatz bewähren wird? Dutzende Kameras und Sensoren, dazu eine Luftfederung. Ich kann mir kaum vorstellen, dass hier für Klimpergeld Reparaturen durchgeführt werden können.
Grüße C.L.
Elektromobilität – Glaube Liebe Hoffnung
Besonders seit der Corona Pandemie ploppen ständig Themen in den Medien auf, die lediglich Einzelmeinungen thematisieren und dennoch zur politisch korrekten Richtschnur erhoben werden. Ich muss mich jedenfalls immer wundern, wenn leidenschaftlich über den Begriff Zigeunersoße gestritten wird, Einfamilienhäuser in Hamburg Nord nicht mehr genehmigt werden sollen, die Innenstadt autofrei und somit lebenswerter werden soll.
Oder eben, dass Pkw`s sofort elektrifiziert werden müssen und Verbrenner verboten gehören.
Was Verkehrsseantor Tjarks sich zusammen mit anderen gutbezahlten Beamten ausgedacht hat, ist für mich ebenfalls kein gesellschaftlicher Konsens. Bei der Bürgerschaftswahl 2020 lag die Wahlbeteiligung bei 62% und die Grünen haben 24% der abgegebenen Stimmen erhalten. Gewählt wurden sie also von 15,5% der Hamburger Bevölkerung, sicherlich aufgrund unseres Wahlrechts von vielen 16-18 Jährigen, die auf Bundesebene (völlig zu Recht) kein Wahlrecht haben.
Zudem verweist auch eine repräsentative Umfrage vom März 2021 darauf, dass die Mehrheit der Deutschen ein festes Datum zum Verbot für Verbrennungsmotoren ablehnt.
https://www.presseportal.de/pm/2790/4868526
Ich sehe mich durchaus als mündigen und verantwortungsbewussten Familienvater, trotzdem habe ich überhaupt kein schlechtes Gewissen, wenn ich im Winter meinen Kamin befeuern, mit einem Mercedes Diesel Kunden in Hamburg befördere und damit weite Strecken in den Urlaub fahre. Es ist Teil einer liberalen Grundhaltung, dass mündige Bürger so viele Entscheidungen wie möglich in Eigenverantwortung treffen und nicht wie kleine Kinder von der Politik gegängelt werden wollen.
Die Taxibranche besteht, dass muss man leider immer wieder feststellen, nun nicht gerade aus den hellsten Kerzen auf der Torte. Anders lässt sich überhaupt nicht erklären, wieso in Jubelstimmung verfallen wird, wenn die Stadt Hamburg bis zu 10.000€ für ein Elektrotaxi dazugibt. Auch über die Umweltbilanz eines lokal emissionsfreien Fahrzeugs kann man trefflich streiten und diskutieren. Nicht zuletzt stellt sich die Frage, ob bei dem zukünftig erwartbaren Geschäft eine knackige Investition in einen finanzierten High Tech Neuwagen überhaupt noch Sinn macht?
Für Taxizentralen und Mobilitätsplattformen ist es natürlich ein Leichtes in das Loblied der lokal emissionsfreien Mobilität einzustimmen, es kostet ja auch nicht ihr Geld. Herr Mönch mag der Free Now Chef sein, seine App. Vermittlung selber hält aber kein einziges Fahrzeug für den Kunden vor. Das machen wir als Subunternehmer, zahlen 12% Vermittlungsgebühr und tragen auch alle weiteren Kosten, sowie das unternehmerische Risiko. Da klingen dann Prämien wie bis zu 3120€ (für die ersten 25 von max. 100 Taxen) nicht nur bescheiden, sie sind es objektiv auch.
Die Stadt Hamburg fördert also 130 Taxen mit bis zu 10.000€ und weitere 170 Taxen mit bis zu 5000€. In der Relation zu den Kaufpreisen eines Toyota Mirai II (ab 62.900€), eines Polestar 2 (ab 55.000€) oder eines LEVC (71.200€) zu wenig. Zudem muss man attestieren, dass viele Taxibetriebe seit der Corona Pandemie nur durch Hilfen des Bundes weiter existieren können und völlig unklar ist, wann man über Kosten hinaus wieder Gewinne einfahren können wird?
Folgender Eindruck drängt sich hier förmlich auf:
Mehr noch als um vermeidliche Umweltfreundlichkeit geht es letztlich ums Geld. Erinnert sich noch wer an die Abwrackprämie aus dem Jahr 2009? Oder an den Mercedes Benz Umweltbonus 2018? Damals gab es 10.000€ über Listenpreis, wenn ein Taxi schlechter als Euro5 gegen einen sauberen Euro 6 Diesel ersetzt wird. Bereits drei Jahre später ist dieser Euro6 Diesel die neue Umweltsau und gehört verboten und abgeschafft.
Scheinbar wird alle paar Jahre eine neue Sau durchs Dorf getrieben um die Kassen irgendwelcher Firmen zu füllen. Viele Firmen reiben sich schon die Hände, was man wieder einmal an der Taxe verdienen kann. Fahrzeughersteller, Wallbox Anbieter, Ökostrom Erzeuger etc.pp. Um die Kassen der Taxiunternehmer geht es dabei natürlich nicht, sie sind durch Corona ganz unten am Ende der Umsatz- und Gewinnkette angekommen. Trotzdem wird von uns ein Beitrag erwartet, wobei mit keiner Silbe erwähnt wird, dass sich dann auch selbstverständlich der Fahrgast an den Kosten für Elektromobilität durch höhere Tarife zu beteiligen hat. Der Kunde allerdings wird den Teufel tun und für eine Taxifahrt 2€ mehr ausgeben, solange Moia ihn für Appel und Ei befördert.
Grüße C.L.