Jetzt auch mit Fiskaltaxameter unterwegs

On März 29, 2014, in Tagschicht, by C.L.

Das Fiskaltaxater wird 2017 in allen deutschen Taxen Pflicht. Die Signatureinheit verschlüsselt Daten wie Kilometer und Fahrpreis manipulationssicher und eine Übertragungseinheit schickt die Daten auf einen externen Server, wo sie zehn Jahre aufbewahrt werden. Hamburg fördert den freiwilligen Einbau der Technik als einzige deutsche Stadt mit 1500€ im Jahr 2013 und 1000€ im Jahr 2014.

Die Stadt Hamburg hat mir folglich auf Antrag beide Blackboxen samt Einbau mit 1050€ netto gefördert. Das Spiegeltaxameter in meinem neuen Taxi war bereits vom Vorbesitzer auf eine fiskaltaugliche Version umgerüstet worden.

Zudem werden auch die 75€ für die Tim Karte der Bundesdruckerei erstattet. Ich musste lediglich die MwSt. in Höhe von 200€ übernehmen und zahle zukünftig 9,90€ für die Datenübertragung an Hale. Zu Tesymex als Dienstleister wollte ich natürlich nicht. Es ist schon ein starkes Stück dass Linné & Krause seit Jahren Taxigutachten für die Stadt Hamburg erstellt, wo überlange Schichten, miese Auslastung und kleine Einnahmen dokumentiert sind, und dann eine geförderte Fiskallösung als Allheilmittel verkauft. Tesymex ist nämlich eine Tochterfirma von Linné & Krause.

Mir fehlt bis heute der Hinweis, dass nur ein Abbau von mehreren hundert Konzessionen die Funktionsfähigkeit des Hamburger Taxengewerbes wieder herstellen kann.

So wurde auch in dieser Sache wieder eindrucksvoll gezeigt, wie man am Taxi verdienen kann. Das hat auch die Werkstatt bewiesen, die die Boxen reingeworfen hat. Eine Einbaupauschale von 250€ ist ein ganz harter Kurs, wenn ich mir ansehe, wie lieblos die Boxen lose hinter dem Handschuhfach rumliegen.

Mit meinem Fiskaltaxameter kann ich zukünftig jederzeit beweisen, wie groß die Lücke zwischen notwendigen Umsatz und den realen Einnahmen ist. Wir haben mit Kollegen mehrfach gerechnet, was ein alleinfahrender Unternehmer im Jahr 2014 umsetzen müsste, damit man von einem anständigen Geschäft sprechen kann.

Man braucht 5300€ Umsatz im Monat, um anständig zu wirtschaften. 2000€ gehen für Fahrzeugkosten weg, 1000€ für Krankenkasse und Rentenversicherung. Dann ist es sicher nicht Zuviel verlangt, wenn man 2000€ netto verdienen möchte und natürlich sind von diesem Umsatz auch 300€ Einkommenssteuer abzuführen. Bei 200 Arbeitsstunden, wäre das ein Stundenumsatz von 26,50€ inkl. Tip.

Die Zahlen für Hamburg kann sich jeder im aktuellsten L&K Zwischenbericht ansehen.

C.L.

 

Meine neue Droschke : W211 mopf

On März 26, 2014, in Aktuell, by C.L.

Endlich hat es nun doch geklappt. Ich habe meinen W124 verkauft und arbeite seit ein paar Tagen in einem schicken W211. Den Wagen habe ich gebraucht, aber sehr gut gepflegt, von einem befreundeten Kollegen gekauft.

Exkurs : Mercedes Benz Sondermodell „Das Taxi“

Schon sehr lange produziert Mercedes Benz spezielle Fahrzeuge für das Taxigewerbe. Viele Details sind dabei auf unsere Bedürfnisse abgestimmt und die Serienausstattung um einige Optionen erweitert. Dazu gibt es diese Fahrzeuge zum relativ moderaten Festpreis, ca. 15-20% unter Listenpreis.

Serienausstattung „Das Taxi“ :
– Verstärkte Sitze in Kunstleder (Artico) schwarz
– Integrierte Kindersitze im Fond
– Anschluss für Taxi Dachzeichen
– Funkantenne
– Automatik 5 Gang
– Klimaanlage
– Lackierung hellelfenbein
– Sitzheizung Vordersitze
– Lichtmaschine verstärkt
– Taxi Notfallalarmanlage
– Taxi Verstärkungspaket (anderes Diff./andere Bremsscheiben hinten/modifizierte Automatik etc.)
– Vorverkabelung für Funkgerät

Dazu hat mein Wagen ein paar nette Extras an Bord :
– Parameterlenkung
– Spiegeltaxameter
– Parktronic
– Spiegeltaxameter
– Durchlademöglichkeit
– Commad APS Navigation
– Euro 4 ohne Partikelfilter
– Schiebedach

Ich musste nur noch wenig tun, um daraus einen tollen Arbeitsplatz zu machen :
– Einbau Recaro Ergomend ES
– Montage aktiver Halter für Smartphone (Mytaxi zieht so viel Akku)
– Die gammeligen Radbolzen gegen Febi Bolzen (Nr. 23933) mit Chromkappe tauschen.
– Einbau Fiskaltaxameter (Blog dazu folgt)

Zukünftig werde ich berichten, wie sich der Wagen im harten Taxialltag in Hamburg bewährt. Und auch technische Hinweise geben, worauf beim W211 besonders zu achten ist.

MfG C.L.

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Das war ja wieder herrlich heute

On März 17, 2014, in About, Flughafen, Tagschicht, by C.L.

Eigentlich habe ich ja das Ferienende in Hamburg herbeigesehnt, da die letzten beiden Wochen absolut unterirdisch waren, was die Taxigeschäfte anging. Aber schon nach meiner ersten Fahrt heute Vormittag hätte ich am liebsten gleich wieder Feierabend gemacht.
Die Kunden wollten vom Flughafen in die Emil Andresen Straße. Eigentlich fährt man da ja ganz entspannt durch die Papenreye und die Niendorfer Straße. Leider ist die Niendorfer Straße bis Ende April voll gesperrt, daher mussten wir uns erst einmal Richtung Nedderfeld orientieren. Also rauf auf die Alsterkrugchaussee und sofort im Stau gehangen. Im Schneckentempo ging es Richtung Eppendorf, danach weiter im Stau durch den Nedderfeld, der momentan Einbahnstraße Richtung Tapenbekstraße ist. Anschließend durch die Offakamp gequält und im Stau auf der Osterfeldstraße gehangen. Damit die Fahrt überhaupt noch mal ein Ende hatte dann durch die Corveystraße gefahren und anschließend weiter Richtung Grandweg. 45 Minuten besetzt ergaben 19,60€, zähle ich die knappe Stunde Wartezeit am Flieger dazu mal wieder ein Nullsummenspiel.
In der Stadt dann die üblichen 6,50€ Fahrten zur Internorga, natürlich auch im Stau, weil die Straßen rund um die Messe an diesen Tagen chronisch überlastet sind. Warum ist die Messe nicht in Kaltenkirchen und auf dem Messegelände stehen Wohnungen für Familien? Ich hab dann doch zeitig Feierabend gemacht und hatte wenig Lust auf Mytaxi Besteller rund um die Messe. Sollen sich doch andere Kutscher für Kleingeld durch den Stau quälen.

Hamburg und seine Verkehrspolitik(er) sind seit dem Sommer 2013 ein ständiges Ärgernis.

C.L.