Klimaschutzgesetz, Klimaschutzstärkungsgesetz und nun Klimaschutzverbesserungsgesetz
In den Wochen vor dem Hamburger Volksentscheid habe ich mit meiner Tochter über dieses Thema diskutiert. Sie ist 17 Jahre alt und hat Angst vor den Folgen des Klimawandels. Kein Wunder, es haben u.a. die Lehrkräfte an ihrer Schule kräftig mitgewirkt ihre linksgrünen Weltuntergangsphantasien regelmäßig der Schülerschaft zu präsentieren. Zu ihrer Tut Reise nach Budapest sind die Schüler 16 Stunden mit dem Bus angereist. Insgesamt waren sie 5,5 Tage vor Ort. Meine Anfrage, warum denn die angehenden Abiturienten nicht mit dem Flieger in 90 Minuten dahin reisen könnten, würde ich mit einem „aber Herr Lüdemann, wir sind doch eine Klimaschule“ abgebügelt.
Eigentlich war mir klar, dass dieser Volksentscheid in Hamburg keine Mehrheit bekommen würde, weil Hamburg eben nicht nur aus 10 Stadtteilen mit Lastenfahrrad Fans und Veganern besteht. Nicht kalkuliert habe ich allerdings die Trägheit und Dummheit, die einen Großteil der Bevölkerung davon abhält ihrer Bürgerpflicht nachzukommen. Da hat man schon die Möglichkeit aktiv die demokratische Willensbildung zu beeinflussen und dann so etwas: Wahlbeteiligung 43,6%
Nur durch die eigene Dummheit werden jetzt alle Hamburgerinnen und Hamburger in die Pflicht genommen, perspektivisch mehr Geld für Klimaschutzmaßnahmen bezahlen zu müssen. Eine Luisa Neubauer oder Carla Remmtsma wird das nicht weiter jucken, dort zahlt sicher gerne die privilegierte Familie entsprechende Maßnahmen aus der Klimpergeldkasse. Wir alle zahlen aber jetzt schon jedes Jahr mehr für (Öko)strom, für Erdgas, für Bio.CNG, für Diesel. Dazu die deftige Lebensmittelinflation, Schulden, Privatinsolvenzen, miese Stimmung im Land und keine Planungssicherheit. Die hohen Energiekosten für klimaideologische Spinnereien kosten monatlich mindestens 10.000 Arbeitsplätze in Deutschland.
In Hamburg könnte in der Folge das Gasnetz komplett stillgelegt werden. Öl- und Gasheizungen werden mittelfristig verboten, Wärmepumpen und energetische Sanierungen werden Pflicht und kosten zehntausende Euros. In Hamburg könnte flächendeckend Tempo 30km/h eingeführt werden. Dabei macht der PKW Verkehr doch bereits jetzt nur noch aggressiv. Mal sehen, ob das sog. Verbesserungsgesetz auch dafür sorgen wird, dass die ungeliebten Verbrenner Taxen vorzeitig komplett aus dem Spiel genommen werden. Bislang wird ja gemunkelt, man dürfe sein Verbrenner Taxi wenigstens noch bis 2030 weiterfahren.
Wie mir bereits ein Anwalt im Taxi vor ein oder zwei Jahren erklärte: „Klimaschutz ist eine geniale Erfindung. Man kann unter dem Deckmantel des Klimaschutzes jedes noch so fragwürdige Projekt durchboxen.“ Deindustrialisierung, Vernichtung von Wohlstand, individuelle Mobilität. Andersdenkende oder gar Kritiker dieser Klimareligion werden diskreditiert, mundtot gemacht, sind schlicht dumme Mitmenschen und natürlich AfD Sympathisanten.
Hamburg ist auf dem besten Weg zu einem weiteren failed state zu werden, nicht besser als Berlin. Noch lebt meine Mutter hier in Hamburg, ebenso habe ich zwei schulpflichtige Kinder. Wenn sich das aber in den nächsten Jahren ändert wird bin ich weg.
Ich hatte auch zwei Kunden im Taxi, mit denen ich über o.g. Thema diskutiert habe. Und trotz unterschiedlicher Ansichten, sind wir uns nicht an die Gurgel gegangen. Wie kann jemand, der die Klimaneutralität in Hamburg vorziehen möchte, mit guten Gewissen nach Griechenland in den Urlaub fliegen? Und sich vorher keine Gedanken darüber machen, was dieses Gesetz für Kosten mit sich bringt, wenn man ein Reihenhaus, gebaut Ende der 60`Jahre, sanieren soll? Da sind Reisen wohl zukünftig nicht mehr drin, stattdessen bedient man bis ins Rentenalter KfW Kredite. Da hätte man vielleicht vorher einmal selber recherchieren sollen, anstatt sich Kampf der Realitystars in der Glotze zu geben.
Aber noch bizarrer war die Ansicht eines anderen Kunden, wir alle müssen dringend mehr für den Klimaschutz machen. Genau der Kunde, der seit 20 Jahren im Öl- und Gasgeschäft seine dicken Brötchen verdient. Was für eine herrliche Bigotterie.
LG C.L.
FreeNow nun mit Taxi Premium – schon wieder eine Wettbewerbsverzerrung
In Hamburg vergeht keine einzige Woche mehr, ohne dass die Wellen der Empörung mächtig hoch schlagen. Wie FreeNow den angeschlossenen Kollegen per Mail mitteilte, gibt ab es sofort das Premium Taxi, was natürlich priorisiert vermittelt werden soll. Eine Hürde, ist das Fahrzeugbaujahr ab 2021. So sind zum Glück alle ETaxen enthalten und etliche Mercedes – und VW Diesel außen vor. Das hat sich FreeNow fein ausgedacht. Wieder einmal wird unnötig Druck erzeugt, um sich bei der Behörde einzuschmeicheln und sich beim woken Mainstream anzubiedern.
Ein guter Kumpel, der seit 2016 mit FreeNow in der Spätschicht fährt, berichtet seit längerem von einem Umsatzrückgang in der Größenordnung von 25%. Sicher fährt am Abend auch Moia seine ehemaligen Kunden, vor allem aber fahren die Etaxen die Touren, die eigentlich ihm zustünden. In der Konsequenz heißt es dann der Kunde würde stets und immer ein Etaxi bestellen, obwohl ein Algorithmus diese Fahrzeuge vorrangig zum Kunden schickt.
Wie schon am Flughafen, wo Etaxen 2,5 Jahre lang vordrängeln durften, lässt man auch auf der Mobilitätsplattform nichts unversucht, sich die Realität wunschgemäß zu recht zu biegen. Ähnliches praktiziert ja auch die Taxi-Times und die Taxi-Union, wo stets propagiert wird, das Etaxi Projekt in Hamburg wäre ja ein so toller Erfolg und habe Strahlkraft in ganz Europa. Dazu muss man auch wissen, dass im größten Hamburger Taxenverband gerade einmal 15% aller Unternehmer Mitglied sind. Das soll nicht ernsthaft repräsentativ für das Gewerbe sein? Und selbst im Rest unserer Republik gibt es keine andere Gemeinde, die die Neuzulassung von Verbrennertaxen ab 2025 verbietet, so wie es in Hamburg umgesetzt werden soll.
Nun ja, der Kollege wird sich bei einem fünfstelligen Umsatzrückgang von 2023 auf 2024 sicher keine Elektrodose finanzieren, weil er das schlicht nicht gestemmt bekommt. Ich denke wir müssen dringend wieder zurück zu der banalen Tatsache, dass alle Taxen, die konzessioniert und getüvt sind, exakt dieselben Rechte haben. Einigermaßen beklommen denke ich ständig an die Fabel „animal farm“ von George Orwell.
Schöne Woche
C.L.
Das ist doch alles Irrsinn
Die beiden Kurzwochen vor und nach Ostern hatten es wirklich in sich. Überall haben sich die Taxen gestapelt und das Geschäft war absolut niederschmetternd. Selbst für mich, der sich ständig damit brüstet so ziemlich die kleinsten denkbarsten Betriebskosten zu haben, waren die Tageseinnahmen wirklich bitter. Da hat es am Schichtende für einen Kaffee, eine Schachtel Kippen und ein bisschen Klöterkram beim Discounter gereicht.
Besonders ärgerlich nach wie vor die Sonderspuren für die Etaxen am Hamburger Flughafen. Bei geringer Nachfrage fahren 25% Etaxen 60% des gesamten Geschäfts weg und wir Verbrenner Kollegen stehen uns wie die letzten Idioten die Reifen eckig. Dabei wurde uns Flughafenfahrern der Rückbau der Sonderspuren zum 01.04.24 zugesichert. Nun wird es wohl weitere Wochen dauern, bis diese dreiste Ungleichbehandlung endlich aufhört.
Ich komme sowieso aus dem Stauen gar nicht mehr heraus, wenn ich mir die Behördenpost der letzten Tage so durchlese. Zuerst einmal gibt es eine Einladung zu einem Etaxi Tag am 08.05.24 bei der Firma Reuss in Billstedt. Erneut werden wir erinnert und (genötigt?), dass es unabdingbar sei, sich ein Elektrotaxi anzuschaffen. Die Pflicht wurde ab 01.01.2025 im Hamburger Klimaschutzgesetz festgeschrieben und wird ggf. noch in einem Klageverfahren juristisch zu bewerten sein.
Zeitgleich kamen Informationen, dass sich das Tourenaufkommen von vor Corona (12 Mio. Fahrten) auf nun unter 10 Mio. Fahrten in 2022 und 2023 reduziert hätte. Im Durchschnitt fährt ein Taxi in Hamburg pro Schicht gerade einmal 10 Touren. Daher sollte die Anzahl der Wagen der Nachfrage entsprechend reduziert werden. Das ist schon starker Tobak, denn zum einen hat die Behörde durch üppige ETaxi Subventionen mit dafür gesorgt, dass nun ein paar hundert Taxen zusätzlich durch Hamburg kurven und dazu ist sonnenklar, das MOIA, ein hochdefizitäres VW Projekt, dem Gewerbe besonders am späteren Abend massenhaft Touren abspenstig gemacht hat. Gegen einen Konzessionsstop, um Angebot und Nachfrage einigermaßen im Gleichgewicht zu halten, hat sich unsere Behörde immer gesperrt. Obwohl die Kollegen in Stuttgart und München damit sehr gut klar kommen.
Die Ursache für das erheblich schlechtere Geschäft liegt also vorrangig an politisch gelenkten Faktoren, dazu gehört zum Beispiel auch eine von Teilen des Gewerbes abgelehnte Tariferhöhung im August 2022 um satte 13%. Gleichzeitig werden wir in Sippenhaft genommen Geld in ein marodes Gewerbe zu investieren, was in dieser Form vielleicht schon in wenigen Jahren gar nicht mehr existiert. Taxi als verlässlicher und unabdingbarer Partner individueller Mobilität sind allenfalls Lippenbekenntnisse, genau wie der Zwang zur EMobilität billige Symbolpolitik ist.
Man möge mich an dieser Stelle nicht falsch verstehen. Jeder Unternehmer soll sich das Fahrzeug zulegen, was er für seinen Betrieb für richtig erachtet. Das kann natürlich ein VW ID4 sein, oder eine Diesel E-Klasse und sogar ein alter V8 Bolide. Solange ein MSC Kreuzfahrer beim Passagierwechsel in Steinwerder mehr Emissionen rausbläst, als die gesamte Hamburger Taxiflotte in einem ganzen Jahr, ist die Forderung nach „lokal emissionsfreien“ Taxen einfach nur lächerlich.
Heute nun habe ich vernommen, es gab eine Mitgliederversammung der Taxenunion, wo sich eine Mehrheit der Unternehmer dafür ausgesprochen hat, aus dem Zwang zur EMobilität lediglich eine Empfehlung zu machen. Schauen wir mal wie der Vorstand Jan Gruppe, dass der Behörde vermitteln möchte? Bestimmt nicht mit Opportunismus und Kuschelkurs, sondern mit harten Fakten und guten Argumenten.
Zuletzt eine aktuelle Umfrage aus unserer Taxi Telegram Groppe:
Zum Glück ist erstmal Wochenende. Grüße C.L.
Bild Hamburg : Taxifahrer gegen Verbrenner Verbot
Schönen guten Tag liebe Leser und Interessierte,
215 Unterschriften haben wir dem verkehrspolitischen Sprecher der Hamburger CDU Herrn Seelmäcker übergeben. Weitere Unterschriften werden bis Ende März gesammelt, damit dieses Thema dann in der Hamburger Bürgerschaft diskutiert werden kann. Während sog. Gewerbevertreter begeistert in die ideologisch motivierte Mobilitätswende einstimmen, ergibt eine Umfrage in der Telegam Taxi Gruppe unter denjenigen, die das Geld auf der Straße verdienen müssen, ein ganz anderes Bild.

Obwohl ich Freizeit investiere, um die Kollegen für dieses Thema zu sensibilisieren, gebe ich offen zu, dass mich derartige Verbotsfantasien nur marginal tangieren. Ich habe alle Zeit der Welt, mir in den nächsten 12-18 Monaten erneut einen Mercedes Diesel als Taxi auf die Straße zu stellen. Die übergriffige Einmischung in die Wahl des Betriebsmittels bei Kleingewerbetreibenden ist aufs Schärfste zu verurteilen und es wundert mich sehr, das unser Bürgermeister Peter Tschentscher seinen Verkehrssenator derart viel politischen Freiraum gewährt. Vielleicht findet aber allein deshalb ein Umdenken statt, weil bei den jüngsten Wahlprognosen tatsächliche die AfD die Grünen in der Wählergunst überholt haben.
Grüße C.L.
Update 25.03.23 Wir haben bis heute locker die 300 Unterschriften geknackt !
