Kann man machen ??? – Toyota Mirai II Wasserstofftaxi im Leasing
Moin liebe Leser,
gestern war ich bei Mercedes Benz in der Kollaustraße und dort standen tasächlich zehn Toyota Mirai Taxen, die kurzfristig in Hamburg eingesetzt werden sollen.
Bereits im Oktober 2021 habe ich eine Probefahrt in diesem Wasserstofffahrzeug machen dürfen und war recht angetan vom Interiour und der Technik. Wasserstoff kann nämlich innerhalb weniger Minuten getankt werden, man braucht keinen schadstoffhaltigen Akku, und die Reichweite liegt immer bei 500km plus X. Leider waren damals die Konditionen für mich als kleinen Krauter wirtschaftlich nicht darstellbar. 1095€ netto sollte die monatliche Rate sein, Zinssatz 2,99%
Da die Fahrzeuge mit einem Kennzeichenhalter von S+K bestückt waren, habe ich auf deren Webseite auch gleich die entsprechenden Konditionen gefunden.
Dieses Angebot darf nun jeder für sich ganz individuell bewerten. Offiziell ist es eh schon Ende Januar ausgelaufen. Allein die Fixkosten für zwei Jahre Nutzung belaufen sich auf 26.000€ und dabei ist die Taxi noch keinen Meter gerollt. Im Vergleich dazu mal ein schnöder VW Touran Diesel, der vor kurzem noch für 25.000€ netto zu finanzieren war und den man dann einfach 7-8 Jahre gefahren hat.
Selbst wenn man die aktuelle Förderung des Bundes für ein emissionsarmes Leasing Fahrzeug von 1500€, sowie die Förderung der Stadt in Höhe von 5000€ (ob man diese aktuell bekommt ist nicht sicher, weil die Förderungen eigentlich ausgeschöpft sind) einrechnet, so darf durchaus festgestellt werden, dass die Energiewende natürlich teuer werden wird.
Trotzdem geht der Trend in Hamburg tatsächlich wieder in Richtung Mehrwagenbetriebe. Im Laufe des Jahres 2022 sind gut einhundert neue Taxen auf die Straße gekommen, gleichzeitig gibt es aber achtundreizig Unternehmer weniger. Die Mehrwagenbetriebe haben offenbar kaum Proleme irgendwelches Fahrpersonal auf die Fahrzeuge zu setzen, weil man keine Ortskundeprüfung mehr ablegen muss. Zudem sind Anstand und Moral im Gewerbe fast gänzlich erschwunden, weil man sich mit Free Now und Uber völlig unkritisch disruptiven Plattformvermittlern anschließt. Jeder sollte doch noch wissen, das der Ex CEO von Uber vor einigen Jahren alle Taxifahrer als „Arschlöcher“ tituliert hat und Uber lieber heute als morgen Robotertaxis zum Kunden schicken möchte.
Im Unkehrschluss ist es dann auch völlig klar, dass gestandene Unternehmer natürlich nicht mit Free Now und Uber zusammen arbeiten und daher auch einen Preis in Form einer Mindereinnahme hinnehmen müssen. Und genau deshalb keinen Gedanken daran verschwenden sich einen neuen und ggf. auch umweltfreundlicheren Wagen anzuschaffen.
Grüße C.L.