Diese Woche hat mein Taxi, eine Mercedes Benz E-Klasse Baujahr 2008 die 300tkm erreicht. Zeit also ein Resümee zu ziehen, wie sich der Wagen im harten Taxialltag bewährt hat und wie es um Zuverlässigkeit und Qualität bestellt ist.
Der W211, eine Limousine der oberen Mittelklasse, gefällt im Alltag durch sein komfortables und dennoch straffes Fahrwerk, seine sehr guten Bremsen und seine sanft schaltende Fünfgang Automatik. Weitere Taxidetails überzeugen, wie integrierte Kindersitze im Fond, ein Spiegeltaxameter oder die straffen, mit Kunstleder bezogenen, Sitze.
Nur mäßig angetan bin ich von dem Vierzylinder Diesel (OM 646 Evo) mit mageren 136PS in der Taxiausführung. Der Motor gilt zwar dank Duplexsteuerkette als extrem langlebig, das nutzbare Drehzahlbank ist durch die Drosselung aber schmal, der Klang bescheiden, der Verbrauch im reinen Stadtverkehr mit ca. 10 Litern/100km zu hoch. Immerhin erreicht der Diesel Euro 4 ohne DPF.
Völlig unerwartet war für mich als Mercedes Fan, dass eine Reihe von Details wirklich schlecht umgesetzt waren.
Die Command APS Navigation ist bei Kurzstrecken nur mäßig effizient, wenn es um den kürzesten Weg, oder stauarmes Navigieren geht. Das Display von Alpine wirkt im Vergleich zu einem Smartphone trist.
Die Taxisitze reißen nun bei 300tkm langsam ein, Taxi Sitzbezüge sollten schon 500tkm unbeschadet überstehen.
Das Display der Heizung ist im Sommer nicht ablesbar, das serienmäßige H7 Licht wirklich eine Zumutung.
Ernüchternd auch, dass Millionen von Fahrzeugen zwischen 2002 und 2012 mit minderwertigen, zügig rostenden, Radschrauben ausgeliefert worden sind.
Bei solch kleinen Details sollte sich der Erfinder des Automobils deutlich mehr Mühe geben.
Naturgemäß muss man in ein Auto mit dieser Laufleistung stetig investieren, ohne allerdings annähernd die Rate eines Neuwagens zu verbraten.
Kostspielige Komponenten wie Anlasser, Lichtmaschine, Injektoren, Turbolader oder, mit Einschränkungen, die Automatik sind zum Glück robust und langlebig.
Ersetzt wurden zwischen 03/2014 und 08/216 diverse Verschleißteile:
Zwei Traggelenke
Hydrolager der Zugstreben
Klimakondensator
Motor- und Getriebelager
Gelenkscheibe Kardanwelle
Bremsschläuche
Stoßdämpfer vorne
Batterie
Spannrolle Rippenriemen
Koppelstange an Stabilisator
Magnetventil EHS im Getriebe
Stromregelventil
Sensor Kraftstofftemperatur
Trotz stetigen Reparaturbedarfs sehe ich für mich keine Alternative zu dem Fahrzeug. Allenfalls hätte ich meinen W124 Sechsender behalten und kräftig Schweißen/Entrosten lassen sollen.
BG C.L.
Moin,
hier mal ein interessanter Bericht zur Lebensdauer eines Kraftfahrzeugs. Schön das meine Ansichten dort eingeflossen sind. In ein paar Wochen hat meine Taxi die 300.000km erreicht, dann berichte ich, wie sich der Wagen bis dato bewährt hat.
Mobile.de – Die Kilometerfresser
LG C.L.
Eigentlich wollte ich den letzten Beitrag 2015 einem Taxirückblick widmen und über Dieselpreise, Mytaxi und Stau in Hamburg schreiben.
Aus aktuellem Anlass schreibe ich aber ein paar Zeilen über den plötzlichen Tod von Lemmy Kilmister, Chef der Metal Band Motörhead.
Wer mich kennt weiß das ich die harten Klänge liebe und seit Ende der 80´Jahre auf unzähligen Konzerten in und um Hamburg war. Natürlich auch einige Male bei Motörhead, zuletzt am 09.12.2015 in der Alsterdorfer Sporthalle. Nicht jeder war an diesem Abend zufrieden, denn während Saxon gewohnt solide ablieferten, war der Gig von Motörhead durchwachsen. Man merkte schon sehr deutlich wie schlecht es Lemmy gesundheitlich geht, die Stimme versagte bei jedem Song, die Ansagen machte der Gitarrist Phil Campbell. Lemmy war ziemlich abgemagert, wenn er etwas sagte, wirkte er total zugedröhnt. Das zu erleben, war weniger Rock`n Roll, eigentlich war es vielmehr traurig.
Auf dem Klo sagten einige Fans, dass man Motörhead nur noch auf CD hören sollte, weil der Gig mäßig war. Denn das aktuelle Album „Bad magic“ ist ein echter Kracher und wird auch in der Silvesternachtschicht meine Kunden erfreuen, respektive ärgern :-)
Ich fand den Abend schon gut, allerdings hatte ich ernsthafte Bedenken, ob die Band tatsächlich im August 2016 als Headliner beim Elbriot Festival auftreten könne?
Nun ist es also passiert, ein paar Tage nach Lemmy`s siebzigsten Geburtstag am Heiligenabend ist er verstorben. Immerhin hinterlässt die knorrige Metal Ikone unsterbliche Songs wie Bomber, Overkill und Ace of Spades.
R.I.P. Lemmy
Traurige Grüße C.L.
Meine Taxi, der W211, ist eigentlich ein zuverlässiger und solider Arbeitsplatz. Trotzdem muss man natürlich immer damit rechnen Geld in die Hand zu nehmen, wenn die Technik schwächelt. Bereits beim Kauf mit 225tkm fiel mir auf, dass der Wagen manchmal bei Beschleunigen im zweiten Gang leicht ruckelte. Das Problem verstärkte sich schleichend, bis ich bei 260tkm Handlungsbedarf sah. Zusätzlich stellte sich ein leichtes Konstantfahrruckeln ein, sowie ein Dröhnen auf der BAB bei voller Beschleunigung. Bei Motortalk sind diese Probleme hinreichend beschrieben, die sog. Wandlerüberbrückungskupplung funktioniert nicht mehr korrekt.
Nach etlichen launischen Erfahrungen in den einschlägig bekannten Taxi Schrauber Buden, entschied ich mich lieber für einen Termin beim Profi. Die Firma Christiansen in Hasloh ist spezialisiert auf sämtliche Mercedes Benz Fahrzeuge und kennt sich auch mit der Automatik hervorragend aus. Eine Getriebespülung, ohne Reiniger, sollte mein Problem erfolgreich beheben. Der Termin wurde eingehalten, der Preis war in Ordnung, die 5 Gang Automatik schaltet wieder perfekt.
Zukünftig werde ich alle 60tkm das Getriebeöl wechseln und alle 120tkm eine Spülung machen lassen.
Es grüßt ein zufriedener Kunde.
C.L.