„Ich lasse mir doch nicht kampflos den Kopf abschlagen“, so treffend hat es ein Kollege heute am Taxistand formuliert.
Wie so oft bei Gesprächen ging es um die geplante Genehmigung des Fahrdienstleisters Moia in Hamburg. Moia, eine Tochter des VW Konzerns, möchte neue Geschäftsfelder erschließen und plant zukünftig mit Mobilitätsdienstleistungen aller Art Kasse zu machen.
In Hamburg möchte man mit mittelfristig eintausend Fahrzeugen und zu Dumpingfahrpreisen das existierende Taxigewerbe vom Markt verdrängen. Das geht natürlich hervorragend über den Preis, denn machen wir uns nichts vor, der Kunde will am liebsten alles geschenkt haben. Geiz ist leider immer noch geil, auch bei denen, die alles im Überfluß haben. Aber ich Schweife ab…
Die Kollegen sehen in Moia zurecht eine Bedrohnung ihrer Existenzen. Für die Masse der in Hamburg existierenden Einwagen Betriebe reicht das Geschäft so gerade eben, um über die Runden zu kommen. Wir müssen nicht nur kostendeckend arbeiten, wir möchten tasächlich auch von unserer Arbeit leben können. Schon jetzt ist es so, daß mindestens 2/3 der Einnahme für betriebliche Kosten aller Art draufgehen. Schon lange ist es Realität, dass man vom Taxifahren weder nennenswerte Rücklagen bilden kann, noch angemessen für das Alter privat vorsorgen. Daher ist es schlicht existenzgefährdend, wenn Moia uns 10,20 oder 30% der Kunden abspenstig macht.
Wir sehen uns also hoffentlich alle zur DEMO.
Gruß C.L.
Webseite „Die Klage“ jetzt mit brandaktuellen Blogeintragen
Hallo,
in den letzten Wochen ist einiges in Hamburg passiert, was nachhaltig die Existenz der Taxiunternehmer in dieser Stadt gefährden könnte. Moia, eine VW Tochter, möchte mit elektrischen Kleinbussen zu Dumpingpreisen in Hamburg Mobilitätsdienstleistungen anbieten. Mit mittelfristig eintausend Fahrzeugen möchte Moia den HVV ergänzen und natürlich auch den Taxlern Fahrgäste abspenstig machen. 50 Millionen Euro soll dieses Projekt im ersten Schritt kosten. Von Wirtschaftlichkeit ist keine Rede und ein Globay Player mit zuletzt 16 Milliarden Euro Gewinn dürfte die Wirtschaftlicheit auch wenig intessieren.
Trotz Bedenken der Taxiverbände gilt es als sicher, das die zuständige Behörde Moia genehmigen wird. Was sollte man auch gegen neue saubere Fahrzeuge, billige Preise und Testfahrten im Hinblick auf das vollautonome Fahren haben?
Das Problem ist die Bedrohnung tausender Existenzen des kleinteiligen Taxigewerbes. 1800 von 3000 Taxen werden von Einzelunternehmern gehalten. Das Geschäft reicht trotz regelmäßiger Tariferhöungen so gerade eben, um zu Überleben. Aufgrund der hohen Kosten und der kaum vorhandenen Rücklagen wäre ein Umsatzrückgang von 20-30% durch neue Mobilitätsanbieter der Todesstoß für das Groh der Betriebe.
Da die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation noch nie ein großer Freund des Taxengewerbes war, sondern eher dafür sorgt, das Kundeninteressen durchgesetzt werden, bleibt nach jetzigen Stand der Dinge nur der Klageweg, um Moias Geschäftsmodell und deren Genehmigung durch die zuständige Behörde, auf Rechtssicherheit zu prüfen. Schon in der Vergangenheit, hat die Taxenbehörde teilweise willkürliche agiert und immer wieder Kollegen aufgefordert zu klagen, falls man sich ungerecht behandelt fühlen würde.
Genau das wollen jetzt wenigstens zwei Taxenunternehmer in Hamburg machen. Mitte März gibt es zu diesem Thema einen Vortrag für alle interessierten Kollegen.
BG C.L.
PS : Selten waren sich in der Vergangenheit so viele Kollegen über das Vorgehen einig. Völlig egal ob Graupe, Mytaxler und Hansi. Allen scheint bewusst jetzt an einem Strang ziehen müssen, bevor sich die Schlinge zuzieht.
PPS : Hier weiterführende Informationen zur Klagevorbereitung gegen Moia. Meine Spende ist raus.