Während mich den halben Februar eine heftige Influenza in die Knie gezwungen hat, ist schon wieder so viel passiert, dass ich mit den Schreiben gar nicht hinterher komme.

https://www.abendblatt.de/hamburg/article241782942/Vorbestellte-Taxen-sollen-kuenftig-zu-Festpreisen-fahren.html

Wieder einmal symptomatisch, womit sich Behörde, Politiker und sog. Gewerbevertreter beschäftigen. Genau wie in der Bundespolitik mit absoluten Nebenkriegsschauplätzen, peinlich und absurd ist das.

Aber es passt natürlich hervorragend ins Bild, wie unsere Branche immer wieder vor vollendete Tatsachen gestellt wird und in der Presse postuliert wird, wir wären begeistert für jeden noch so großen Schwachsinn zu haben. Sei es für Elektrotaxen, die angeblich so viele Kunden ganz toll finden. Oder sei es für Tarifkorridore, obwohl der Hamburger Taxentarif, da rein nach Kilometern berechnet, immer für dieselbe Strecke den exakt gleichen Preis ausweist. Wir haben zu 99% Festpreise und ein Tarifkorridor nutzt nur Vermittlern, die die Tarifpflicht untergraben wollen und Kunden an sich binden um diese dann an die angeschlossenen Taxen gegen Gebühr zu verschachern.

https://taxen-union-hamburg.de/verband/aktuelles/news-details/kamagne-mehrachtung.html

Genauso diese Aktion. Unfälle mit Radfahrern durch unachtsam aufgerissene Türen finde ich jetzt auch nicht so zentral für den Alltag in der Droschke. Ich gucke immer in den Rückspiegel und melde dann in Richtung Fond man könne nun gefahrlos aussteigen.

https://taxi-times.com/organisierte-kriminalitaet-mindestens-1-000-illegale-mietwagen-in-berlin-unterwegs/

Auch wenn Uber in Hamburg kein wirkliches Problem ist, so haben auch wir insgesamt gut 350 konzessionierte Mietwagen und man fragt sich manchmal wie und womit die ihr Geld verdienen? Berlin als „shithole“ ist natürlich noch einmal eine ganz andere Nummer, wo die Aufsichtsbehörde konsequent eine Arbeitsverweigerung an den Tag lebt, anstatt die ehrlichen Kollegen zu schützen.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/verkehr/flughafen-duesseldorf-kooperiert-mit-uber_aid-107985965

Und zuletzt diese Meldung. Warum sollte irgendwer an einem Deutschen Flughafen Uber benötigen? Dort stehen Taxen, diese sind in der Regel sehr gepflegt und akzeptieren Kreditkarte. Anstatt einfach ein Fahrzeug zu besteigen, wird Uber bestellt, alternativ FreeNow, oder gleich Moia. Man lungert in irgendwelchen Ecken rum und erklärt am Telefon wo man denn als Kunde gerade steht und wartet. Der Kunde macht es sich in dieser ohnehin überkomplexen Welt zu oft viel zu kompliziert.

Ich selber sehe ganz woanders Potenzial zur Optimierung. Sei es die unsägliche Ampelschaltung in Hamburg, Baustellen, die wie Pilze aus dem Boden spießen, oder gefühlt alle 1500 Meter eine Radarfalle, um die marode Staatskasse aufzufüllen. Wie wichtig wir noch lange Zeit bleiben werden zeigt letztlich auch Apple, die ihre Ambitionen zum vollautonomen Fahren beerdigt haben, nachdem sie diverse Milliarden Dollar verbrannt haben. Dumm nur wenn die Kollegen ausgebrannt und entnervt gar keine 10 Stunden Schichten mehr schaffen.

https://www.heise.de/news/Bericht-Apple-stellt-Autoprojekt-ein-versetzt-Team-zur-generativen-KI-9640888.html

Grüße C.L.

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Seit August 2021 besteht die Regelung, dass Etaxen auf einer Sonderspur priorisiert zur Warteposition 1 und 2 vor den jeweiligen Terminals aufrücken dürfen. Die Flughafen GmbH darf rechtlich solche Sonderregelungen erlassen, liegen doch Taxistand und Taxispeicher auf Privatgelände. Da die Stadt Hamburg nur eine Minderheitsbeteiligung von 49% am Hamburg Airport hält, fühlen sich die Taxi- und die Wirtschaftsbehörde für diese, meiner Einschätzung nach, sittenwidrigen Vorgänge nicht zuständig. Es drängt sich förmlich der Eindruck auf, wir sollen durch Verdienstausfall zum Umstieg auf lokal emissionsfreie Fahrzeuge genötigt werden.

Mehrfach in der Vergangenheit hieß es, dass diese Regelung abgeschafft wird, sobald genügend BEV für die Kunden zur Verfügung stehen. Zuletzt mündlich offeriert zum 01.07.23 zeitgleich mit der Tariferhöhung, danach eigentlich versprochen zum 01.10.23. Nachdem die Flughafen IG kürzlich eine zügige Wiederherstellung des fairen Wettbewerbs schriftlich eingefordert hat, kann nun heute die Antwort, dass wohl erst im Frühjahr 2024 die Priorisierung abgeschafft werden soll. Nämlich wenn 25% aller Taxen (725 Stück) einen E-Antrieb haben.

Das sind soweit die Fakten, nun soll es aber auch darum gehen, was ein derartig überheblicher Umgang mit den Kollegen macht, die vielfach seit Jahrzehnten ihren Job unauffällig und gut mit einem Verbrenner erledigen.

Zuerst einmal müssen Hardcore Flughafen Fahrer sicherlich auf 1000€ Einnahme im Monat verzichten, weil sie auf jede Tour länger warten müssen. Das heißt hier ist ein Umsatzausfall in Höhe von bislang 26.000€ entstanden. Pro Fahrzeug und aus reiner Willkür.

Auch mit meinen eher moderaten Arbeitszeiten habe ich einen Umsatzausfall von bislang geschätzt 13.000€ zu beklagen.

Trotz dieser Gängelung und Bevormundung haben sich 2023 viele Kollegen für einen Mercedes Diesel oder Toyota RAV 4 entschieden und durchaus hochpreisige Fahrzeuge mit einem konventionellen Antrieb finanziert. Das könnte übel nach hinten losgehen, sollte der Flughafen beschließen kurzfristig nur noch E-Taxen die Zufahrt in den Speicher zu gewähren. Selbst diese Sauerei traue ich der FHG zu. Wobei ich davon ausgehe, dass es dann eine Taxidemo geben wird, wie sie Hamburg noch nie erlebt hat. Daher sollte stets das Motto gelten „Miteinander reden“, anstatt eine „Basta – Mentalität“ an den Tag zu legen.

Im Alltag an den Terminals merkt man jedenfalls deutlich den Frust über diese Zweiklassen Gesellschaft. Viel Gepäck, ältere Urlaubsrückkehrer, Kinder, Kleinkinder, Kinderwagen – alles relativ unbeliebt. Kunden mit Kurztouren werden weg- bzw. nach oben geschickt, die E-Taxi Kollegen haben vielfach in Sachen Ortskunde nichts zu bieten, denn sie sind fast alle neu im Gewerbe. Daher bleibe ich bei meiner Einschätzung, die FHG und die BVM haben durch diese Maßnahmen das Gewerbe bewusst gespalten und einen erheblichen Teil der Frustration mit zu verantworten.

Leider muss man konstatieren hier werden Entscheidungen am grünen Tisch getroffen, ohne sich mit den Interessen der Taxifahrer, eingehender beschäftigt zu haben. Wie in der Bundespolitik wird der Bürger / Steuerzahler bevormundet, lächerliche Subventionen sollen eine Energiewende nach den Wünschen einer woken grünen Blase sicherstellen. Auf den Einzelnen und auf seine letzten verbliebenen Freiheiten wird keinerlei Rücksicht genommen.

Grüße C.L.

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Moin,

regelmäßig lese ich in den letzten Wochen davon, dass es in Hamburg zu wenig Taxen gibt. Seit Beginn der Pandemie sind gut 400 Taxen vom Markt verschwunden, aktuell fahren lediglich noch 2650 Fahrzeuge.

Da kann es also durchaus sein, dass am Wochenende tagsüber der Flughafen, und die Hotel in der City, nicht gut bedient werden. Ebenso, dass es Engpässe am Wochenende nach Mitternacht gibt. Das liegt allerdings nur oberflächlich an der Anzahl der Taxen, sondern viel eher an der Motivation vieler Kollegen. Es macht einfach immer weniger Freude unsere Dienstleistung in einer Stadt wie Hamburg anzubieten. Am Flughafen gibt es neue Gebühren für uns, nun ist auch das Absetzen der Kunden idR. kostenpflichtig. Eine komplette Beschrankung der Ankunftsebene, sowie diverse bauliche Veränderungen signalisieren deutlich, dass Individualverkehr am Hamburg Airport nicht mehr erwünscht ist. In der Spätschicht sorgt trotz anziehenden Kundenzahlen Moia für einen Umsatzrückgang von durchaus 25% im Vergleich zu dem Vor Corona Geschäft.

In der Innenstadt finden jeden Samstag mehrere Demonstrationen statt, wegen dem Marathon wird das halbe Stadtgebiet einen kompletten Tag für den Verkehr gesperrt. Wer sollte sich folglich mit Kunden durch Stau und Sperrungen quälen, wo doch der Hamburger Spezialtarif den Zeitfaktor komplett ignoriert.

Wir bekommen zwar eine Tariferhöhung zum 01. Juni 2022, allerdings wurde nicht darüber diskutiert, ob am Wochenende, bzw. Wochenende nachts, Taxifahren erheblich teurer sein sollte? Ich erinnere mich, dass es in anderen Branchen Zuschläge im Bereich von 30-50% gibt, wenn man am Wochenende arbeitet. Zudem ist eine Tariferhöhung nach fast fünf Jahren in Höhe von knapp 10% nun wirklich nicht der Rede wert. Allein die Inflation vor dem Jahr 2022 hat diese Erhöhung bereits eingebaucht. Aktuelle Kostensteigerungen zwischen 7% für alltäglichen Konsum, 25% für Diesel und 100% für Gas zeigen überdeutlich, das wir schon wieder ganz hinten stehen, wenn es um Kostensteigerungen geht.

Zuletzt hält die Hamburger Bürgerschaft unbeirrt und ideologisch verblendet am Projekt ETaxen fest, fördert 2022 zusätzlich 100 Elektrofahrzeuge, sowie eine noch unbekannte Anzahl in 2023.  Bevormundung, Gängelung und vermeidlich alternativlose linksgrüne Ideologien erregen doch so einige Gemüter im Hamburger Taxigewerbe. Der Verkehrssenator möge doch bitte mit Augenmaß eine Politik für alle Verkehrsteilnehmer machen und nicht nur für seine Lastenfahrrad Buddies aus Ottensen.

Keine Silbe hört man davon, dass auch Hybrid Fahrzeuge Emissionen reduzieren können, das es auch ein Umweltbeitrag ist Bestandsfahrzeuge weiter einzusetzen, anstatt sie wegzuwerfen, oder das Elektrofahrzeuge in wenigen Jahren vermutlich überhaupt keinen Restwert mehr haben werden und daher eine besonders teure Form der Mobilität darstellen könnten. Abseits des Rathauses und moralischen Blasen fordert niemand diese Transformation mit der Brechstange. Und ich befrage dazu fast jeden Taxikunden seit August 2021. Der Tenor ist eindeutig „Gut gemeint, aber nicht gut gemacht.“ „Skandal ohne Not eine Zweiklassengesellschaft einzuführen.“ „Grüne Symbolpolitik ohne Sinn und Verstand“.

Abschließend die Ergebnisse diverser Umfragen in der Taxi Telegram Gruppe:

Wie gefällt dir dein Job als Taxifahrer aktuell insgesamt?

23% Note 4

06% Note 5

22% Note 6

= 51%

14% Note 1

12% Note 2

23% Note 3

= 49%

Weitere 5000€ Förderung für Elektrotaxen. Seit ihr dabei?

35% Ja

65% Nein

Werdet ihr die kostenpflichtige VIP Vorfahrt (Grundgebühr 11,90€) am Flughafen buchen?

32% Ja

68% Nein

Daraus lese ich nicht garantiert nicht, dass wir uns von den aktuellen Veränderungen bei der Mobilität und der Verkehswende mitgenommen fühlen.

Grüße C.L.

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