Moin,

regelmäßig lese ich in den letzten Wochen davon, dass es in Hamburg zu wenig Taxen gibt. Seit Beginn der Pandemie sind gut 400 Taxen vom Markt verschwunden, aktuell fahren lediglich noch 2650 Fahrzeuge.

Da kann es also durchaus sein, dass am Wochenende tagsüber der Flughafen, und die Hotel in der City, nicht gut bedient werden. Ebenso, dass es Engpässe am Wochenende nach Mitternacht gibt. Das liegt allerdings nur oberflächlich an der Anzahl der Taxen, sondern viel eher an der Motivation vieler Kollegen. Es macht einfach immer weniger Freude unsere Dienstleistung in einer Stadt wie Hamburg anzubieten. Am Flughafen gibt es neue Gebühren für uns, nun ist auch das Absetzen der Kunden idR. kostenpflichtig. Eine komplette Beschrankung der Ankunftsebene, sowie diverse bauliche Veränderungen signalisieren deutlich, dass Individualverkehr am Hamburg Airport nicht mehr erwünscht ist. In der Spätschicht sorgt trotz anziehenden Kundenzahlen Moia für einen Umsatzrückgang von durchaus 25% im Vergleich zu dem Vor Corona Geschäft.

In der Innenstadt finden jeden Samstag mehrere Demonstrationen statt, wegen dem Marathon wird das halbe Stadtgebiet einen kompletten Tag für den Verkehr gesperrt. Wer sollte sich folglich mit Kunden durch Stau und Sperrungen quälen, wo doch der Hamburger Spezialtarif den Zeitfaktor komplett ignoriert.

Wir bekommen zwar eine Tariferhöhung zum 01. Juni 2022, allerdings wurde nicht darüber diskutiert, ob am Wochenende, bzw. Wochenende nachts, Taxifahren erheblich teurer sein sollte? Ich erinnere mich, dass es in anderen Branchen Zuschläge im Bereich von 30-50% gibt, wenn man am Wochenende arbeitet. Zudem ist eine Tariferhöhung nach fast fünf Jahren in Höhe von knapp 10% nun wirklich nicht der Rede wert. Allein die Inflation vor dem Jahr 2022 hat diese Erhöhung bereits eingebaucht. Aktuelle Kostensteigerungen zwischen 7% für alltäglichen Konsum, 25% für Diesel und 100% für Gas zeigen überdeutlich, das wir schon wieder ganz hinten stehen, wenn es um Kostensteigerungen geht.

Zuletzt hält die Hamburger Bürgerschaft unbeirrt und ideologisch verblendet am Projekt ETaxen fest, fördert 2022 zusätzlich 100 Elektrofahrzeuge, sowie eine noch unbekannte Anzahl in 2023.  Bevormundung, Gängelung und vermeidlich alternativlose linksgrüne Ideologien erregen doch so einige Gemüter im Hamburger Taxigewerbe. Der Verkehrssenator möge doch bitte mit Augenmaß eine Politik für alle Verkehrsteilnehmer machen und nicht nur für seine Lastenfahrrad Buddies aus Ottensen.

Keine Silbe hört man davon, dass auch Hybrid Fahrzeuge Emissionen reduzieren können, das es auch ein Umweltbeitrag ist Bestandsfahrzeuge weiter einzusetzen, anstatt sie wegzuwerfen, oder das Elektrofahrzeuge in wenigen Jahren vermutlich überhaupt keinen Restwert mehr haben werden und daher eine besonders teure Form der Mobilität darstellen könnten. Abseits des Rathauses und moralischen Blasen fordert niemand diese Transformation mit der Brechstange. Und ich befrage dazu fast jeden Taxikunden seit August 2021. Der Tenor ist eindeutig „Gut gemeint, aber nicht gut gemacht.“ „Skandal ohne Not eine Zweiklassengesellschaft einzuführen.“ „Grüne Symbolpolitik ohne Sinn und Verstand“.

Abschließend die Ergebnisse diverser Umfragen in der Taxi Telegram Gruppe:

Wie gefällt dir dein Job als Taxifahrer aktuell insgesamt?

23% Note 4

06% Note 5

22% Note 6

= 51%

14% Note 1

12% Note 2

23% Note 3

= 49%

Weitere 5000€ Förderung für Elektrotaxen. Seit ihr dabei?

35% Ja

65% Nein

Werdet ihr die kostenpflichtige VIP Vorfahrt (Grundgebühr 11,90€) am Flughafen buchen?

32% Ja

68% Nein

Daraus lese ich nicht garantiert nicht, dass wir uns von den aktuellen Veränderungen bei der Mobilität und der Verkehswende mitgenommen fühlen.

Grüße C.L.

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Kontrolle am Flughafen

On Dezember 1, 2009, in Aktuell, Flughafen, Tagschicht, by C.L.

Montag morgen um kurz nach 9 Uhr wurde der Taxenspeicher am Flughafen komplett abgeriegelt. Mindestens 50 Polizisten kontrollierten Hunderte von Taxen. Auch Mitarbeiter der BSU waren vor Ort. Überprüft wurde die Vollständigkeit der Dokumente und die spezifische Ausstattung der Fahrzeuge. Mich hat das nicht weiter gestört. Gewundert hat mich allerdings, dass man uns kontrolliert, wo doch erst eine Woche vorher die Hamburger Morgenpost auf Unregelmäßigkeiten beim Ansprechen und Anlocken der Kunden im Terminal durch Taxifahrer hingewiesen hat.

Gruß C.L

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Kobereien am Flughafen Hamburg

Nun hat sich also die Mopo einer Taxenproblematik angenommen, die mindestens solange existiert, wie ich den P. Schein habe.

Einige besonders schlaue Taxler wollen nicht 1-3 Stunden in der Schlange stehen, sie parken ihre Taxen im Parkhaus und sprechen im Terminal vermeidliche Kunden an. Sie haben keine langen Wartezeiten, zahlen nichts an den Flughafen und das beste ist, ihr Verhalten wird seit JAHREN geduldet. Weder die Flughafen GmbH, noch die BSU sieht sich in der Pflicht zum Schutz der ehrlichen und korrekten Kollegen diesem Treiben ein Ende zu setzen. Angeblich sollen dort sogar Ex Taxifahrer mitmischen, die ein Ex Taxi fahren. Das ist zwar auch hellelfenbein lackiert, hat aber weder Dachschild, noch eine gültige Konzession und ist nicht einmal als Taxi versichert. Bereits vor einigen Jahren haben Fahrer versucht diese illegalen Handlungen zu dokumentieren, umfangreiches Beweismaterial ist bei der BSU eingegangen, allerdings ohne Konsequenzen.

In einigen Leserbriefen zu diesem Thema sehe ich das Teile der Kundschaft dieses Verhalten nicht einmal für ein Kavaliersdelikt halten, sondern sogar noch der besondere Service gelobt wird. Wie blöd sind unsere Kunden eigentlich ?

Ich habe eine Konzession für meine Taxi erhalten, den Wagen richtig teuer als Taxi versichert, ein Kassenbuch- und Fahrtenbuch zu führen, pünktlich meine Umsatz- und Einkommenssteuer zu bezahlen und ich zahle sogar Geld für das Warten am Flughafen.
Das Personenbeförderungsgesetz sagt eindeutig man hat am Taxistand auf Kundschaft zu warten und eben nicht, wo es einem beliebt, und man darf keine Kunden anlocken bzw. ansprechen.

Die Koberer sacken jeden Tag min. denselben Umsatz wie ich ein, zahlen keine Steuern darauf und verteilen wertlose bzw. falsche Quittungen. Ich bezeichne so was als Diebstahl und bin der Meinung wieder einmal hat sich die BSU durch ihre Selbstgefälligkeit bis auf die Knochen blamiert.

Gruß C.L.

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