Kostenminimierung im neuen Jahr: Wechsel der Kfz. Versicherung / Taxi Versicherung
Moin liebe Kollegen,
seit 2022 ist man es ja gewohnt, dass die Kosten für betriebliche- und private Ausgaben steig steigen. Umso erstaunter war ich, als ich mich selber um eine neue Versicherung für mein Taxi gekümmert habe. So kann ich 2024 wirklich eine nennenswerte Summe an Beiträg sparen.
Bis 30.11.23 kann man seine Versicherung noch wechseln, bis zum 31.12.23 bei Beitragserhöhung.
LG C.L.
CNG Club gründet Regionalgruppe Hamburg
Moin,
natürlich auch dabei: CNG Club gründet Regionalgruppe Hamburg .
Für mich persönlich ist die Option Bio CNG tanken zu können eine sinnvolle und bezahlbare Brückentechnologie, um die Umwelt zu entlasten. Bis Elektrofahrzeuge ausgereift und bezahlbar sind, werden noch ein paar Jahre ins Land gehen. Leider ist die Ladeinfrastruktur in Hamburg zurzeit ähnlich mangelhaft, wie die Tankstellensituation in Bezug auf CNG Zapfsäulen.
Grüße C.L.
Mercedes Benz W212 – Technik, Tips und Tricks
Abend,
leider habe ich es in all den Jahren sträflich versäumt hier im Blog regelmäßig Informationen zu meinem Ex Taxi W211 200cdi zu posten. Dabei wäre es sicher eine Hilfestellung für etliche Besitzer gewesen, wenn ich hier alle möglichen Fehler, Defekte, Kosten und Lösungen notiert hätte. Angefangen von brauchbaren Ersatzteilen, freien Werkstätten mit durchaus Spezialwissen, bis zur manchmal ermüdenden Try und Error Fehlersuche.
Das will ich aber nun mit meinem aktuellen Benz nachholen. Zukünftig werde ich hier alles dokumentieren, was an Reparaturen, Verschleiß, Ausfällen und Kosten vorgefallen ist. Auch um zu zeigen, dass man nicht preiswerter fahren kann, als mit einem gepflegten Gebrauchtwagen. Niemals kostet so ein Fahrzeug über die Nutzungsdauer gesehen monatlich 750€, was ungefähr der Rate eines Neuwagens entspricht, der für den Taxieinsatz geeignet erscheint.
Als Basis habe ich einen Mercedes Benz W212 aus dem letzten Modelljahr Ende 2015 gewählt. Gekauft von einem alleinfahrenden Unternehmer mit 249tkm und einem Euro 6 Benzinmotor. Der Erstbesitzer hatte nur wenige Reparaturen zu bezahlen. So wurden zwischen 2016 und 2023 lediglich Wasserkühler, Thermostat und Lichtmaschine erneuert. Und ein MB typischer Klassiker, ein Kabelbruch an der Heckklappe, der die Rücklichter lahmgelegt hat. Ansonsten nur Reifen, Bremsen und Service. Bis dato also ein gutes Ergebnis.
Ich habe mir vorgenommen den Wagen bis mindestens 400tkm einzusetzen und erwarte das Motor und Getriebe diese Laufleistung wegstecken. Als Kür kämen dann weitere 100tkm dazu, denn 500tkm hätte mein Ex Taxi (ein Euro 4 Diesel) locker gemeistert. Bis zum Jahresende gehe ich davon aus lediglich die Bremsen vorne komplett machen zu müssen. Soviel zur Theorie, denn ein modernes Fahrzeug ist ein Überraschungsei, es kann problemlos jahrelang funktionieren, oder ärgert einen regelmäßig mit Problemen und Werkstattaufenthalten.
Grüße C.L.
Pragmatismus statt Ideologie: Bio CNG umweltfreundlich, aber unbekannt.
Hi,
hier mal einen erster Einblick zum Thema Bio CNG in Kraftfahrzeugen.
https://www.butenunbinnen.de/videos/fahren-tanken-bio-cng-erdgas-mobiliaet-100.html
Der Bericht ist leider nicht ganz aktuell, so hat OGcleanfuels den Preis für 1kg Bio CNG im ersten Quartal 2023 um 50% erhöht. Und das trotz der Mehrwertsteuerabsendung der Bundesregierung von 19% auf 7%. Sparen kann man mit diesem Treibstoff aktuell lediglich ein paar Euronen im Jahr, die Klimabilanz hat mich trotzdem angesprochen, denn es ist unzulässig ausschließlich Elektromobilität als heiligen Gral der Klimarettung zu titulieren. Da es sogar möglich ist Millionen von Benzin PKW´s für ca. 5000€ auf CNG Betrieb umzurüsten, frage ich mich, warum das nicht in der Öffentlichkeit diskutiert und ggf. auch mit einer kleinen Subvention gefördert wird?
Denmächst dann mehr von meinem neuen Taxi, ein Exot mit bivalenten Antrieb, der lediglich noch von drei anderen Kollegen in Hamburg eingesetzt wird.
Grüße C.L.
Aus dem Klimaschutzgesetz wird das Klimaschutzstärkungsgesetz
Moin,
da ich nach wie vor noch unregelmäßig Kontakt zum verkehrspolitischen Sprecher der Hamburger CDU, Hernn Seelmaecker, habe, bekam ich aus seinem Büro den Hinweis, dass die Hamburger Bürgerschaft am 21.09.23 die neue Fassung des Klimaschutzgesetzes beschließen möchte.
Dort soll dann auch verbindlich das Verbot von Taxen mit Verbrennungsmotor ab dem 01.01.2025 beschlossen werden. Weiterhin gilt allerdings der Bestandsschutz bereits konzessionierter Taxen und Mietwagen.
Wer die fünfzig Seiten durchgearbeitet hat, wird feststellen, dass kostenmäßig so einiges auf die Hamburger zukommen wird. Ich würde schonmal anfangen zu sparen, anstatt durch die Welt zu fliegen, so wie unsere Mitbürger in den letzten drei Monaten.
Grüße C.L.
Flughafen Hamburg – und weiter werden wir jeden Monat um Umsatz betrogen
Seit August 2021 besteht die Regelung, dass Etaxen auf einer Sonderspur priorisiert zur Warteposition 1 und 2 vor den jeweiligen Terminals aufrücken dürfen. Die Flughafen GmbH darf rechtlich solche Sonderregelungen erlassen, liegen doch Taxistand und Taxispeicher auf Privatgelände. Da die Stadt Hamburg nur eine Minderheitsbeteiligung von 49% am Hamburg Airport hält, fühlen sich die Taxi- und die Wirtschaftsbehörde für diese, meiner Einschätzung nach, sittenwidrigen Vorgänge nicht zuständig. Es drängt sich förmlich der Eindruck auf, wir sollen durch Verdienstausfall zum Umstieg auf lokal emissionsfreie Fahrzeuge genötigt werden.
Mehrfach in der Vergangenheit hieß es, dass diese Regelung abgeschafft wird, sobald genügend BEV für die Kunden zur Verfügung stehen. Zuletzt mündlich offeriert zum 01.07.23 zeitgleich mit der Tariferhöhung, danach eigentlich versprochen zum 01.10.23. Nachdem die Flughafen IG kürzlich eine zügige Wiederherstellung des fairen Wettbewerbs schriftlich eingefordert hat, kann nun heute die Antwort, dass wohl erst im Frühjahr 2024 die Priorisierung abgeschafft werden soll. Nämlich wenn 25% aller Taxen (725 Stück) einen E-Antrieb haben.
Das sind soweit die Fakten, nun soll es aber auch darum gehen, was ein derartig überheblicher Umgang mit den Kollegen macht, die vielfach seit Jahrzehnten ihren Job unauffällig und gut mit einem Verbrenner erledigen.
Zuerst einmal müssen Hardcore Flughafen Fahrer sicherlich auf 1000€ Einnahme im Monat verzichten, weil sie auf jede Tour länger warten müssen. Das heißt hier ist ein Umsatzausfall in Höhe von bislang 26.000€ entstanden. Pro Fahrzeug und aus reiner Willkür.
Auch mit meinen eher moderaten Arbeitszeiten habe ich einen Umsatzausfall von bislang geschätzt 13.000€ zu beklagen.
Trotz dieser Gängelung und Bevormundung haben sich 2023 viele Kollegen für einen Mercedes Diesel oder Toyota RAV 4 entschieden und durchaus hochpreisige Fahrzeuge mit einem konventionellen Antrieb finanziert. Das könnte übel nach hinten losgehen, sollte der Flughafen beschließen kurzfristig nur noch E-Taxen die Zufahrt in den Speicher zu gewähren. Selbst diese Sauerei traue ich der FHG zu. Wobei ich davon ausgehe, dass es dann eine Taxidemo geben wird, wie sie Hamburg noch nie erlebt hat. Daher sollte stets das Motto gelten „Miteinander reden“, anstatt eine „Basta – Mentalität“ an den Tag zu legen.
Im Alltag an den Terminals merkt man jedenfalls deutlich den Frust über diese Zweiklassen Gesellschaft. Viel Gepäck, ältere Urlaubsrückkehrer, Kinder, Kleinkinder, Kinderwagen – alles relativ unbeliebt. Kunden mit Kurztouren werden weg- bzw. nach oben geschickt, die E-Taxi Kollegen haben vielfach in Sachen Ortskunde nichts zu bieten, denn sie sind fast alle neu im Gewerbe. Daher bleibe ich bei meiner Einschätzung, die FHG und die BVM haben durch diese Maßnahmen das Gewerbe bewusst gespalten und einen erheblichen Teil der Frustration mit zu verantworten.
Leider muss man konstatieren hier werden Entscheidungen am grünen Tisch getroffen, ohne sich mit den Interessen der Taxifahrer, eingehender beschäftigt zu haben. Wie in der Bundespolitik wird der Bürger / Steuerzahler bevormundet, lächerliche Subventionen sollen eine Energiewende nach den Wünschen einer woken grünen Blase sicherstellen. Auf den Einzelnen und auf seine letzten verbliebenen Freiheiten wird keinerlei Rücksicht genommen.
Grüße C.L.
(Mal eben?) ein neues Taxi auf der Straße stellen?
Moin,
vor allem während der Corona Pandemie und der damit verbundenen Lieferkettenproblematik hatten etliche Taxikollegen ein Problem, zeitnah ein neues Fahrzeug zu bekommen. So musste ein Kollege auf seinen 08/15 VW Touran Diesel 15 Monate warten.
Aber auch im Jahr 2023 ist die Bestellung und Auslieferung eines Taxis ein manchmal kräftezehrender Akt. Die Firma Intax in Oldenburg, die in der Vergangenheit vorrangig Toyotas mit einem Taxipaket nachgerüstet hat, scheint in Arbeit regelrecht zu ersaufen und ist vor allem mit der Umrüstung unzähliger Eletrotaxen beschäftigt. Da kann es folglich durchaus sein, dass Kollegen ihren Wagen erst mit 3-4 Monaten Verzögerung geliefert bekommen.
Dieses Problem betrifft mich nicht, weil ich in der Vergangenheit immer gute gebrauchte Taxen von mir bekannten Kollegen gekauft habe. Ich habe also keine Schulden, zahle keine ungebührlich hohen Zinsen und ebenso keine üppigen Beiträge für eine Vollkaskoversicherung. Will sagen bei mir ist finanziell zum Glück wenig Druck auf dem Kessel.
Trotzdem ist die Zulassung eines Fahrzeugs für den gewerblichen Einsatz mit Kosten und durchaus nerviger Terminabstimmung behaftet.
Vom Vorbesitzer bekam ich einen Kaufvertag mit ausgewiesener Mehrwertsteuer, Fahrzeugschein, Fahrzeugbrief, TÜV- und Eichbescheinigung. Zdem war er so freundlich mich einige Tage auf seinen Kennzeichen fahren zu lassen, sonst hätte ich für Fahrten zum TÜV u.ä. Kurzzeitkennzeichen besorgen müssen.
Danach musste das Taxi durch den BO-TÜV, weil die Behörde nur Fahrzeuge in die Konzession einträgt, deren TÜV maximal vier Monate alt ist. Das erscheint durchaus logisch, weil 95% aller Taxen als Neuwagen zugelassen werden. Die TÜV Gebühren steigen jedes Jahr kräftig und haben sich in der letzten zehn Jahren fast verdoppelt.
Dann geht es zum Uhrmacher, in diesem Fall zum Taxi-Point in die Randstraße, wo die Fiskalanlage umgebaut werden muss und zudem eine aktive Ladehalterung für ein Iphone angeschlossen wurde.
In der Woche darauf fuhr ich dann zum LBV, um ein Taxi umzumelden und mein jetziges Taxi abzumelden. Den Termin habe ich Online mit Vorlauf gemacht, aktuell dauert es in Hamburg ca. vier Wochen, um einen Termin bei der Zulassungsstelle zu bekommen. Bei der Abmeldung reserviere ich mein aktuelles Kennzeichen, es soll auch wieder auf die neue Droschke. Mitnehmen musste ich an Dokumenten beide Fahrzeugscheine, beide Fahrzeugbriefe, beide Sätze Kennzeichen, meinen Perso, meine Gewerbeanmeldung, eine elektronische Deckungszusage der Taxiversicherung. Zudem den TÜV Bericht des zuzulassenden Fahrzeugs und ein Sepa Mandat zum Einzug der fälligen Kfz. Steuer.
Am Tag danach ging es dann zur Behörde, um das neue Fahrzeug in die Konzession eintragen zu lassen. Dazu muss ich wiederum sämtliche Papiere mitnehmen und zudem meine aktuelle Genehmigungsurkunde und den Konzessionsauszug.
Erst danach darf ich meine erste Tour fahren und wieder Geld verdienen, um die entstandenen Kosten einzuspielen. Gesamtkosten um den Fuhrpark zu verjüngen 600€.
Positiv erwähnen möchte ich, dass die Damen beim LBV und ebenso bei der BVM sehr freundlich gewesen sind. Trotzdem stellt sich bei diesem behördlichen Vorgängen die Frage, warum das alles nicht schon längst online möglich ist?
Grüße C.L.
Abschied auf Raten Tschüss Mercedes Benz W211
Moin,
bereits im Oktober 2022 habe ich notgedrungen angefangen, mich um Ersatz für meinen aktuellen Benz zu kümmern. Da ich relativ spezielle Vorstellungen von meinem Arbeitsplatz habe, war mir klar, ein brauchbares Fahrzeug zu finden könnte dauern. Aber nun im August 2023 stand ein Wechsel an.
2014 kaufte ich einem Kollegen seinen Mercedes Benz Diesel ab. Mit 223tkm war der Motor gerade eingefahren, zudem hatte das Fahrzeug nette Gimmicks wie ein Glasschiebedach, ein Spiegeltaxameter, Kindersitze im Fond und ein großes Navi Display verbaut. Als Selbstschrauber hatte ich keine Bedenken, Kleinigkeiten selber zu reparieren, anstatt ständig in die Werkstatt zu müssen, wo damals 50€ die Stunde zu zahlen waren, heute bereits annährend 100€. In neun Jahren habe ich es geschafft den Motor auf knapp 485tkm zu bekommen, Da fehlen natürlich etliche Kilometer, weil während der Pandemie 2020 und 2021 die Nachfrage komplett eingebrochen ist. Die Kraftstoffkosten waren in diesen Jahren eine ständige Achterbahnfahrt und lagen zwischen 99 Cent und 2,35€ für einen Liter Diesel.
Um mir den ständigen Reifenwechsel Sommer / Winter zu ersparen fuhr ich GJR Goodyear Vector 4seasons, die auch mein nächstes Taxi wieder aufgezogen bekommen wird. Die Bremsbeläge hielten 50-65tkm an der Vorderachse, wahlweise ATE Ceramic, oder Jurid White. Ölwechsel lies ich meistens bei Mr. Wash in der Stresemannstraße erledigen, jahrelang bekam ich ihn dort für 50€ brutto, ich meine aktuell kostet er schon 80 oder 85€. Alternativ gibt es das Öl für Liter 6€ bei Matthies, wo ich als Gewerbekunde registriert bin und regelmäßig Ersatz- und Verschleißteile kaufe. Den Einkauf von Teilen und Zubehör im Internet habe ich weitgehend eingestellt, zu wechselhaft ist die Qualität der gelieferten Ware. Das betrifft besonders Bremsscheiben, die oft genug (trotz ATE Logo) ziemlicher Müll waren.
Trotz der legendären Zuverlässigkeit vom Mercedes Benz Fahrzeugen (hüstel) bin ich mehrfach unplanmäßig liegen geblieben. Ohne Vorankündigung quittierte um die 300tkm der Anlasser seinen Dienst, zweimal steckte das Getriebe im 2 Gang fest und teurere Reparaturen an der Elektronik waren zu machen (EHS Plantine/ Drehzahlsensor und Getriebesteuergerät). Dazu hatte ich mehrfach Schrauben im Reifen und war sehr froh über ein vollwertiges Ersatzrad. Mit schwächelnder Lichtmaschine kam ich bei ca. 400tkm so gerade eben noch zu Herrn Schubert von der Firma Walker. Das diese Werkstattinstitution in Hamburg aufgrund eines Todesfalles tatsächlich dieses Jahr schließt ist ein herber Verlust für alle Mercedes Fans.
In den neun Jahren sind natürlich viele weitere Kleinigkeiten kaputt gegangen, Stadtverkehr, Hamburgs unfassbar schlechte Straßen und die vielen Betriebsstunden fordern leider ihren Tribut. Ja man muss es so deutlich sagen, die Verkehrsinfrastruktur der einst wohlhabendsten Stadt in Europa ist total verkommen und auf Verschleiß gefahren worden. Allein das alltägliche Befahren der Alsterkrugchaussee ist für Material und Kundschaft eine echte Zumutung.
Die Ladeluftschläuche werden früher oder später rissig und sorgen dann für Leistungsverlust, schlechte Gasannahme und Ruckeln im Fahrbetrieb. Man muss sie schon ordentlich zusammendrücken, um Risse zu erkennen und besonders fies ist es, wenn sich das Problem unten am Schlauch befindet und man es allerhöchstens erfühlen kann. Es gab einen Wasserverlust am Wischwasserbehälter, der im linken Kotflügel verbaut ist. Dort war der Elektromotor an der Plastikverschweißung inkontinent. Im Winter quittierte plötzlich die Heizung ihren Dienst, wutentbrannt baute ich im Carport bei 0 Grad ein neues Magnetventil ein und dafür den Scheibenwischermotor aus. Auch der Gebläsemotor für die Heizung war irgendwann defekt, die Kohlen runter. Sehr nervig instant zusetzen war auch ein gerissener Seilzug für die Türöffnung der Fahrertür. Die Ursache für einen Kühlwasserverlust in diesem Jahr waren zwei Dichtungen am Abgaskühler.
Klar ist ein über zehn Jahre altes Fahrzeug überhaupt nichts für Menschen ohne eine gewisse Affinität zur Technik, ich habe fast alle Schraubereien gerne ausgeführt und empfand sie als nette Abwechslung zum ewigen Warten auf Kundschaft. Zudem haben diese Arbeiten in Eigenregie viel Geld gespart und man konnte eine gewisse Routine entwickeln.
Ohne die umstrittene Auflage, dass bereits ab 2025 nur noch vollelektrische Taxen in Hamburg neu zugelassen werden dürfen, hätte ich den Wagen sicher noch weitere 100tkm / 3 Jahre bewegt. Da ich aber bis Ende 2024 reagieren muss, habe ich bereits jetzt Ersatz angeschafft. Denn ich bin der Auffassung, dass jeder Gewerbetreibende seinen Arbeitsplatz ideologiefrei aussuchen darf. Wer denn dann elektrisch fahren möchte soll das gerne tun und im Einzelfall mag das durchaus auch sinvoll sein. Aber eine von oben verordnete Pflicht zu BEV halte ich für falsch und für einen Grundrechtseingriff, der ggf. auch juristisch bewertet werden muss.
Abschließend eine kleine Kostenrechnung (netto): Anschaffung 10.000€ + 15165€ Wartung / Verschleiß + 22213€ Diesel =47378€ : 9 Jahre = 5264€ / Jahr.
Der Benz ist nun erstmal eingelagert. Man weis ja nie was noch so kommt…
N3 Mediathek : Hamburger Etaxen Pflicht ab 2025
Hier ein wirklich guter und objektiver Beitrag zum Thema ETaxi Pflicht:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/markt/Markt,sendung1354920.html
Sehr kompakt vermittelt der NDR Beitrag diverse Aspekte zum Thema Taxi als Elektrofahrzeug. Und als Fazit kann man auch hier konstatieren, dass es keinen wirklichen Grund gibt, Fahrzeuge mit Diesel- oder Benzinmotor bereits ab 2025 nicht mehr in der Hansestadt Hamburg zu konzessionieren. Die O-Töne der Kollegen sprechen eine deutliche Sprache, es handelt sich um einen politischen Willen, der unbedingt umgesetzt werden muss. Das dabei durchaus Kleinunternehmer aus dem Markt ausscheiden werden, weil sie die Anschaffung und den Unterhalt solcher Fahrzeuge nicht stemmen können, ist wohl bekannt, spielt aber keine Rolle, sozusagen ein Kollateralschaden. Man könnte unterstellen, dass jedes Taxi, was zukünftig fehlt, Kunden in die politisch hochgejubelten MOIA Fahrzeuge spülen soll.
Das Gewerbe ist leider aber auch ein Stück weit selber schuld, das sich die Situation aktuell so darstellt. Wir haben in der Politik keinen Stellenwert und auch keinen schlagkräftigen Verband, der für das Kleingewerbe spricht. Denn während die Mehrwagenunternehmer Krijan und Atlas vor allem mehr Subventionen von der Stadt haben möchten, wollen viele Einwagenunternehmer selber entscheiden, mit welchem Fahrzeug sie Geld verdienen.
Und an dieser Stelle will ich umschwenken vom kleinen Taxigewerbe zur großen Politik, die alle Bürger betrifft. Es ist nämlich seit dem Pandemiebeginn im März 2021 so, dass Politik gerne die Bevölkerung bevormunden und gängeln möchte. Angefangen mit der Maskenpflicht und dem kompletten Herunterfahren des Öffentlichen Lebens. Zudem ist wohlbekannt, dass die Grünen völlig zurecht als n“Verbotspartei“ wahrgenommen werden. Mit Verlaub, wenn das Hamburger Taxigewerbe 25000 Tonnen CO2 im Jahr einspart, wenn es keinen einzigen Verbrenner mehr gibt, ist das global gesehen weniger als ein Fliegenschiss. Zum Vergleich kann man im Netz nachlesen, dass der Flughafen Hamburg laut BUND im Jahr 2020 insgesamt 463000 Tonnen CO2 produziert hat. Aber an die großen Umweltsünder wie Flughafen und Hafen Hamburg trauen sich unsere werten Politiker nicht ran. Dann lieber dem kleinen Kutscher das Leben schwer machen.
Daher sollte sich auch kein aktuell Regierender wundern, wenn die Umfragewerte der unliebsamen AfD wöchentliche steigen.
Grüße C.L.
Verbrennerverbot für Taxen ab 2025 – Unterschiedliche Reaktion der Unternehmerschaft
Obwohl es am 25. Mai 2023 erneute eine „Kaffeefahrt“ für das Projekt Elektrotaxi bei der Firma Reuss in Billstedt gab, überlegt ein großer Teil der Einzelunternehmer in Hamburg, wie mit einem Verbot von konventionellen Antrieben, bereits ab 2025, umzugehen ist. Denn da es Bestandsschutz gibt, kann man bis Ende 2024 noch ein Taxi mit traditionellem Antrieb in die Konzession eintragen lassen.
Leider sind das Preisniveau und die Finanzierungskonditionen aktuell exorbitant. So kostet eine Mercedes E-Klasse mit einigen Extras 45.000€ netto zu einem Zinssatz von 6,9%. Über die Laufzeit von 5 Jahren fallen somit 8500€ an Zinsen an. Toyota bietet den RAV4 ab 37.000€ netto an, Zinssatz 7,49%. Und sogar ein 08/15 VW Touran Diesel liegt um die 28.000€ netto. Auch in diesem Segment hat die Inflation und die neue Zinspolitik der EZB gnadenlos zugeschlagen.
Es ist schon sehr mutig derart viel Geld in die Hand zu nehmen in der Hoffnung, dass auch in den nächsten Jahren das Geschäft mit viel Stundeneinsatz auskömmlich bleiben wird. Vor allem, wenn sich Kollegen zu diesem Schritt entscheiden, die mit 65-70 Jahren eigentlich längst im wohlverdienten Ruhestand sein sollten. Dazu kommt der durchaus bekannte Umstand, dass die Qualität von Neuwagen nicht immer überzeugen kann. So kann es vorkommen, das zusätzlich zu üppigen monatlichen Rate auch mal eine Reparatur über 2000€ anfällt. Ich kenne aktuell bestimmt ein dutzend Kollegen, die auf die Auslieferung ihres Mercedes Diesels warten. Keiner von denen ist gewillt sich die Wahl des Arbeitsgerätes diktieren zu lassen.
Als Alternative böte sich an einen Gebrauchtwagen in Bremen zu einem Taxi umrüsten zu lassen. Vor Ort wurde mir gesagt, das kostet um die 2800€ plus die Folierung, die man in Hamburg um die 1500€ bekäme. Dafür kann man dann seinen eigenen Fahrzeug Vorlieben frönen. Alte S-Klasse, Sechszylinder Diesel, oder üppigste Sonderausstattungen…alles ist möglich. Ich habe jedenfalls lieber Holz und Leder im Innenraum, als ein quergestelltes Tablett in einem hippen minimalistischen Innenraum. Die Voraussetzung für dieses Vorgehen ist natürlich Bargeld (geschätzt 22500€ für Fahrzeug und Umrüstung) und auch das ist im Gewerbe ein Problem. Denn hier wird alles, wirklich alles finanziert. Frei nach dem Motto „Immer eine dicke Karre unterm Hintern und mit 65 Jahren 250€ Rentenanspruch“.
Es besteht natürlich auch die Chance ein gebrauchtes Taxi zu ergattern, was vielleicht nur 200-250tkm auf dem Tacho hat. Für das gesparte Geld in der Anschaffung kann man da über die Jahre schon ordentlich was reinreparieren. Hierbei ist allerdings viel Geduld gefragt und vielleicht auch ein bißchen Dusel.
Aber das alles interessiert unseren rot-grünen Senat und seinen Verkehrssenator Tjarks einen Dreck. Vollelektro muss es sein, Benzin Hybride sind Dreckschleudern und Hauptsache in Ottensen säuselt der Tesla durch die 30ger Zone. Egal unter welchen Bedingungen in Entwicklungsländern die Rohstoffe für diese Fahrzeuge abgebaut werden. Die Taxikunden interessieren sich überhaupt nicht dafür, mit welchem Antrieb sie befördert werden. Wer etwas anderes behauptet betreibt linksgrünes Framing. Gerade gestern erklärte mir ein Kunde, wie umweltschädlich der Betrieb eines BEV aktuell sei. Denn durch die Abschaltung der letzten Atomkraftwerke wird nun mehr Braunkohle verstromt und dadurch entsteht CO2, daher ist ein BEV ja auch nur „lokal“ emissionsfrei und somit eine Nebelkerze im Kampf gegen die globale Erderwärmung. Und eine Kundin erklärte mir, sie schätze es sehr in einer großen schweren Limousine mit Wurzelholz und Leder befördert zu werden. Und findet es zudem ungwöhnlich, dass ich Google Maps gar nicht angeworfen habe, um den Wiesinger Weg zu finden.
Der Verkehrsenator und seine Behördenmitarbeiter sollten sich freuen, dass es noch Taxikollegen in Hamburg gibt, die seit Jahrzehnten diesen Job hochprofessionell ausführen. Ehemalige Pizzafahrer, die nun von MWU auf die Stromer gesetzt werden, bringen unsere Branche jedenfalls nicht nach vorne.
Grüße C.L.