Mein W212 Tagebuch – Schrauberecke

On März 29, 2024, in Tagschicht, Von C.L.

Es gibt zwei Arten von selbstfahrenden Taxiunternehmern. Die einen finanzieren einen Neuwagen und erwirtschaften Monat für Monat die Rate für den Hersteller. Die anderen kaufen ein gebrauchtes Taxi cash und sehen zu, dass Reparaturen und Wartung weitmöglichst hinter den Fixkosten einer Finanzieurng bleiben.  Bei mir hat das seit 2006 immer gut geklappt. Seit August 2023 habe ich folgende Kleinigkeiten am Benz gemacht:

1. Ölwechsel in Eigenregie. Kosten 60€. Wechselintervall von 25tkm auf 17,5tkm verkürzt.

2. Tausch Kurbelgehäuseentlüftungsventil (Fehler P52E71). 70€ das Teil, 165€ der Einbau.

3. Tausch Bremsscheiben und Klötze vorne. Kosten 265€, Einbau in Eigenregie, Klötze ATE ceramic.

4. Tausch Getriebelager. Montage in der Selbsthilfe, Kosten 50€.

Zum Vergleich hatte ein finanzierter Neuwagen in diesem Zeitraum 4500€ gekostet. Demnächst folgt ein Zündkerzenwechsel, sowie Kontrolle bzw. Tausch Luftfilter und Innenraumfilter.
Die aktuelle Kilometerstand beträgt 263.000

UPDATE MÄRZ 2024:

Wie ich bereits an anderer Stelle gepostet habe, fahre ich seit August 2022 einen Mercedes W212 als Taxi. Der Vorbesitzer hat den Wagen zuletzt in eine freie, auf Mercedes-Benz spezialisierte Werkstatt, zum Service gebracht.

Zuerst einmal wagte ich mich an den Zündkerzenwechsel, für mich totales Neuland, habe ich doch mein Leben lang Diesel gefahren. Und meine Motorrad Karriere ist nun auch schon seit zwanzig Jahren beendet. Da habe ich wohl zuletzt mal Kerzen gewechselt. Beim Kerzenwechsel, ziemlich kompliziert am M274, hatte ich auch gleich was zu meckern. Zuerst einmal waren zwei der vier Kerzen nicht festgedreht, da hat die Werkstatt wohl gepennt. Und die tiefliegenden Kerzenstecker waren ausgehärtet und porös, das kreide ich den Ingenieuren bei Mercedes an. Muss man an einer derart heißen Stelle so billigen Plunder verbauen?

Später habe ich dann noch den Innenraumfilter erneuert. Ein Kumpel berichtete von ominösen kleinen Klammern, die gerne im schwarzen Fußraum verschwinden. Diese Klammern haben dann auch prompt gefehlt. Halten tut das Ganze trotzdem ganz gut.

Zuletzt habe ich die Bremsklötze hinten erneuert und dabei gleich auf ATE Ceramic Taxi umgestellt. Eine Klammer war nicht richtig befestigt, auch das sollte in einer renommierten Werkstatt nicht passieren. Denn aufgrund der Rechnungen, die ich vom Vorbesitzer mitbekommen habe, ist absolut klar, wer zuletzt an o.g. Dingen geschraubt hat.

Gekostet hat die ganze Aktion lächerliche 200€ an Ersatzteilen. Nun habe ich hoffentlich erst mal wieder drei Monate Ruhe. Ich werde weiter selber Hand an den Benz anlegen. Nur so fiese Sachen wie Automatikölwechsel oder Radlager hinten darf gerne die Werkstatt übernehmen.

Frohe Ostern C.L.

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Abend,
leider habe ich es in all den Jahren sträflich versäumt hier im Blog regelmäßig Informationen zu meinem Ex Taxi W211 200cdi zu posten. Dabei wäre es sicher eine Hilfestellung für etliche Besitzer gewesen, wenn ich hier alle möglichen Fehler, Defekte, Kosten und Lösungen notiert hätte. Angefangen von brauchbaren Ersatzteilen, freien Werkstätten mit durchaus Spezialwissen, bis zur manchmal ermüdenden Try und Error Fehlersuche.

Das will ich aber nun mit meinem aktuellen Benz nachholen. Zukünftig werde ich hier alles dokumentieren, was an Reparaturen, Verschleiß, Ausfällen und Kosten vorgefallen ist. Auch um zu zeigen, dass man nicht preiswerter fahren kann, als mit einem gepflegten Gebrauchtwagen. Niemals kostet so ein Fahrzeug über die Nutzungsdauer gesehen monatlich 750€, was ungefähr der Rate eines Neuwagens entspricht, der für den Taxieinsatz geeignet erscheint.

Als Basis habe ich einen Mercedes Benz W212 aus dem letzten Modelljahr Ende 2015 gewählt. Gekauft von einem alleinfahrenden Unternehmer mit 249tkm und einem Euro 6 Benzinmotor. Der Erstbesitzer hatte nur wenige Reparaturen zu bezahlen. So wurden zwischen 2016 und 2023 lediglich Wasserkühler, Thermostat und Lichtmaschine erneuert. Und ein MB typischer Klassiker, ein Kabelbruch an der Heckklappe, der die Rücklichter lahmgelegt hat. Ansonsten nur Reifen, Bremsen und Service. Bis dato also ein gutes Ergebnis.

Ich habe mir vorgenommen den Wagen bis mindestens 400tkm einzusetzen und erwarte das Motor und Getriebe diese Laufleistung wegstecken. Als Kür kämen dann weitere 100tkm dazu, denn 500tkm hätte mein Ex Taxi (ein Euro 4 Diesel) locker gemeistert. Bis zum Jahresende gehe ich davon aus lediglich die Bremsen vorne komplett machen zu müssen. Soviel zur Theorie, denn ein modernes Fahrzeug ist ein Überraschungsei, es kann problemlos jahrelang funktionieren, oder ärgert einen regelmäßig mit Problemen und Werkstattaufenthalten.

Grüße C.L.

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Moin,
hier mal ein interessanter Bericht zur Lebensdauer eines Kraftfahrzeugs. Schön das meine Ansichten dort eingeflossen sind. In ein paar Wochen hat meine Taxi die 300.000km erreicht, dann berichte ich, wie sich der Wagen bis dato bewährt hat.

Mobile.de – Die Kilometerfresser

LG C.L.

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