Seit einem guten Jahr wurde im Gewerbe hoch emotional diskutiert und gestritten, ob das Verbrenner aus für Neuwagen tatsächlich zum 01.01.2025 kommen würde. Die Argumente, die auf der Straße zu hören waren, waren recht identisch und durch die Bank weg negativ:

– Ich kaufe mir jetzt noch einen neuen Verbrenner und fahre den dann zehn Jahre bis zur Rente.

– Wenn ich gezwungen werde ein Elektrotaxi anzuschaffen höre ich auf und suche mir einen anderen Job, bzw. lebe vom Bürgergeld.

– Es ist fraglich, ob Elektrotaxen merklich umweltfreundlicher sind als konventionelle Verbrenner, wenn man Fahrzeuglebensdauer, Rohstoffabbau und Produktion in die Bilanz aufnimmt.

– Lokal emissionsfrei bedeutet der Dreck entsteht eben woanders. Diese Denke ist ideologisch und moralisch grenzwertig.

– Die Fahrzeuge sind auch mit Förderung zu teuer und nur eine Brückentechnologie zum Wasserstoffantrieb.

– Verbieten, verbieten und belehren – mehr haben die Grünen nicht auf der Pfanne.

Letztlich alles egal, der rot-grüne Hamburger Senat hat das nun Mitte Dezember beschlossen und versucht einmal mehr mit Subventionen Teile des Gewerbes zu ködern. Aus Steuermitteln soll jetzt sogar in Hamburg der Wegfall der Bundesföderung für gewerblich genutzte Fahrzeuge substituiert werden.

Eigentlich müsste ich jetzt hier sitzen und sagen ich habe schon wieder so eine Bockwurst am Hals und bin total angesäuert. Tatsächlich bin ich aber relativ entspannt. Ich habe einen grundsoliden Benz, der mit Biogas Antrieb umweltfreundlich fährt und die nächsten Jahre Bestandsschutz geniesst.  Ich habe keine Schulden und keinen rollenden Computer mit unkalkulierbaren Kosten. Ich mache für die Umwelt, was ich finanziell darstellen kann und fertig.

Grüße C.L.

 

Kommentar zum Podcast mit Dirk Ritter

On November 24, 2023, in Tagschicht, by C.L.

Neugierig habe ich den Ausführungen des Leiters der Hamburger Taxenbehörde zugehört und sehe doch naturgemäß einiges anders, als ein gut situierter Beamter, der natürlich vom Taxifahren nicht leben muss. Dafür aber die Verwaltung der aktuell 2900 Taxen in Hamburg sehr gut vergütet bekommt.

Während in dem Podcast der aktuell größte Taxenunternehmer als mutig und innovativ gelobt wird (weil er bereitwillig Etaxen angeschafft hat und gerne die Förderungen aus Hamburger Steuermitteln kassiert hat) habe ich von solchen Großbetrieben einen durchwachsenen Eindruck. Es reicht nämlich vorne und hinten nicht, lediglich einen neuen VW ID4 anzuschaffen und auf die Wagen irgendwelche Vögel zu setzen. Solche Großbetriebe arbeiten völlig unkritisch mit FreeNow und schlimmer noch, mit Uber zusammen, und stellen Fahrpersonal ein, wo Google Maps eigene Ortskenntnis ersetzt.

An das Linne & Krause Gutachten erinnere ich mich ebenfalls noch. 2005 war es wohl, als bekannt wurde, dass die Mehrheit der Mehrwagenunternehmer im Schnitt 2/3 der Umsätze schwarz erwirtschafteten. In der Konsequenz hätte es folglich ein Gewerbe komplett bestehend aus Einwagenunternehmern geben müssen. Das wurde allerdings nur halbherzig verfolgt, weil ja immer das Argument der Bedienfähigkeit herhalten muss, damit sich ständig ein Überangebot an Taxen durchs Jahr schleppt.

Zuletzt muss man kein Rechengenie sein, um zu attestieren, dass 12€ Mindestlohn einen Stundenumsatz von 36€ erfordern. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Durchschnittsumsätze in den Mehrwagenbetrieben höher als 25- max. 30€/Std. sind.

Dann ging es um den Taxi Arbeitskreis seit dem Jahr 2015, wo u.a. über ein Konzept zu lokal emissionsfreien Taxen diskutiert wurde. Richtigerweise wird erwähnt, dass Zentralen, Gewerbevertreter und der Free Now (ehemals Mytaxi) Chef dazu gehört wurde. Diskutiert wurde also mit Leuten, die gar nicht im Taxi ihr Geld verdienen, sondern am Taxi. Dazu muss man auch wissen, dass in Hamburg kaum 40% der Unternehmer in einem Verband organisiert sind. Diese Unternehmer haben somit in der Konsequenz keine Stimme und fühlen sich dann (zu Recht oder auch zu Unrecht) von Veränderungen überfahren. Allerdings sind es auch diese Unternehmer, die in den letzten zwanzig Jahren immer wieder erleben durften, dass die Entscheider ja ohnehin genau das machen, was ihnen vorschwebt und guten Argumenten einfach nicht zugänglich sind.

Auch zum Thema Impffahrten fällt mir so einiges ein. Ich habe eine Handvoll dieser Fahrten an den Messehallen abgewickelt. Zuerst zu Hause Zettel ausdrucken, sich dann vor Fahrantritt an der Messe einen Stempel abholen, danach die Fahrt bei FreeNow in der App. verbuchen. Auszahlung des Fahrpreises vier Wochen später abzüglich 6% Bearbeitungsgebühren. Und das Geilste zum Schluss: Wer während dieser Impffahrten Corona Hilfen wegen Umsatzausfall bekommen hat, dem wird der Zuschuss um die Summe der Fahrten gekürzt.

Und dann wurde natürlich auch Herr Ritters Chef Anjes Tjarks erwähnt. Ein linksgrüner Ideologe, der konsequent Verkehrspolitik gegen den Willen der Mehrheit der Hamburger Bevölkerung macht. Also sozusagen ein kleiner Robert. Im Hambuger Abendblatt gab es vor Kurzen eine Umfrage zum Thema „nächste Bürgerschaftswahl“ und da waren die Grünen in der Prognose bei 19%, immerhin 5% weniger als 2020. Wenn ein Verkehrssenator, der die Mobilität der gesamten Bevölkerung im Blick haben sollte, lediglich Klientelpolitik macht und zudem ungeniert von einer Umerziehung in Sachen Mobilität schwadroniert, bin ich fassungslos. Ich halte es da Mit Helmut Schmidt.

Abschließend will ich aber schon um Objektivität bemüht sein. In dem Podcast wurde erwähnt, dass der einzelne Unternehmer in Hamburg keinen Stellenwert hat. Ob ich Taxi fahre, Bürgergeld beziehe, oder von der Kohle meiner Frau lebe interessiert die Behörde leider nicht. Das sollte sie aber, weil Profis in Mercedes E-Klassen ganz gut bei der Kundschaft ankommen. Besser jedenfalls als Jogginghosenträger in einer E Plastikdose.

Ich kann mich nach 30 Jahren auf der Taxi leider nicht mehr motivieren z.B. mit Sven Althorn (Vorstand Taxi Blankenese) einen Einzelunternehmerverband aufzubauen. Es ist doch offensichtlich, dass zukünftig Moia, teil- und vollautonomes Fahren, On Demand Dienste und Großkonzerne immer disruptiver in unserem Mobilitätssegment wildern werden. Daher hält sich die Motivation zu dienen und dazu auch noch viel Geld in neue Fahrzeuge zu stecken bei den Profis im Gewerbe doch in eher engen Grenzen.

Grüße C.L.

 

W212 Schrauberecke : Ölwechsel

On November 23, 2023, in Tagschicht, by C.L.

Heute habe ich spontan einen Motorölwechsel gemacht. 6 Liter 5W-40 (MB Freigabe 229.51) von Fuchs gab es in der Bucht für 49,90€, dazu einen Ölfilter von Matthies für 10€, sowie einen Kupferdichtring von MB.

5,8 Liter bekommt mein M274 Motor, das Wechselintervall von 25tkm habe ich vorsorglich auf 17,5tkm verkürzt.

Grüße C.L.

 

Heute im Taxi Podcast ein Gespäch mit dem Leiter der Hamburger Genehmigungsbehörde Dirk Ritter.

Dirk Ritter (BVM) im Gespräch

Es liegt in der Natur der Sache, dass ich als Einzelkämpfer diverse Details rund um das Taxigewerbe in Hamburg anders sehe, als der Behördenleiter. Dazu in Ruhe kurzfristig ein eigener Text, an dem ich noch feilen muss. Grundsätzlich kann man aber schon sagen, das Herr Ritter wirklich symphatisch rüberkommt. Und aus seiner Sicht natürlich das große ganze Mobilitätsgeschehen im Blick haben muss.

Grüße C.L.

 

Moin liebe Kollegen,

seit 2022 ist man es ja gewohnt, dass die Kosten für betriebliche- und private Ausgaben steig steigen. Umso erstaunter war ich, als ich mich selber um eine neue Versicherung für mein Taxi gekümmert habe. So kann ich 2024 wirklich eine nennenswerte Summe an Beiträg sparen.

Bis 30.11.23 kann man seine Versicherung noch wechseln, bis zum 31.12.23 bei Beitragserhöhung.

Taxi Versicherung

LG C.L.

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CNG Club gründet Regionalgruppe Hamburg

On Oktober 11, 2023, in Tagschicht, by C.L.

Moin,

natürlich auch dabei: CNG Club gründet Regionalgruppe Hamburg .

Für mich persönlich ist die Option Bio CNG tanken zu können eine sinnvolle und bezahlbare Brückentechnologie, um die Umwelt zu entlasten. Bis Elektrofahrzeuge ausgereift und bezahlbar sind, werden noch ein paar Jahre ins Land gehen. Leider ist die Ladeinfrastruktur in Hamburg zurzeit ähnlich mangelhaft, wie die Tankstellensituation in Bezug auf CNG Zapfsäulen.

Grüße C.L.

Abend,
leider habe ich es in all den Jahren sträflich versäumt hier im Blog regelmäßig Informationen zu meinem Ex Taxi W211 200cdi zu posten. Dabei wäre es sicher eine Hilfestellung für etliche Besitzer gewesen, wenn ich hier alle möglichen Fehler, Defekte, Kosten und Lösungen notiert hätte. Angefangen von brauchbaren Ersatzteilen, freien Werkstätten mit durchaus Spezialwissen, bis zur manchmal ermüdenden Try und Error Fehlersuche.

Das will ich aber nun mit meinem aktuellen Benz nachholen. Zukünftig werde ich hier alles dokumentieren, was an Reparaturen, Verschleiß, Ausfällen und Kosten vorgefallen ist. Auch um zu zeigen, dass man nicht preiswerter fahren kann, als mit einem gepflegten Gebrauchtwagen. Niemals kostet so ein Fahrzeug über die Nutzungsdauer gesehen monatlich 750€, was ungefähr der Rate eines Neuwagens entspricht, der für den Taxieinsatz geeignet erscheint.

Als Basis habe ich einen Mercedes Benz W212 aus dem letzten Modelljahr Ende 2015 gewählt. Gekauft von einem alleinfahrenden Unternehmer mit 249tkm und einem Euro 6 Benzinmotor. Der Erstbesitzer hatte nur wenige Reparaturen zu bezahlen. So wurden zwischen 2016 und 2023 lediglich Wasserkühler, Thermostat und Lichtmaschine erneuert. Und ein MB typischer Klassiker, ein Kabelbruch an der Heckklappe, der die Rücklichter lahmgelegt hat. Ansonsten nur Reifen, Bremsen und Service. Bis dato also ein gutes Ergebnis.

Ich habe mir vorgenommen den Wagen bis mindestens 400tkm einzusetzen und erwarte das Motor und Getriebe diese Laufleistung wegstecken. Als Kür kämen dann weitere 100tkm dazu, denn 500tkm hätte mein Ex Taxi (ein Euro 4 Diesel) locker gemeistert. Bis zum Jahresende gehe ich davon aus lediglich die Bremsen vorne komplett machen zu müssen. Soviel zur Theorie, denn ein modernes Fahrzeug ist ein Überraschungsei, es kann problemlos jahrelang funktionieren, oder ärgert einen regelmäßig mit Problemen und Werkstattaufenthalten.

Grüße C.L.

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Hi,

hier mal einen erster Einblick zum Thema Bio CNG in Kraftfahrzeugen.

https://www.butenunbinnen.de/videos/fahren-tanken-bio-cng-erdgas-mobiliaet-100.html

Der Bericht ist leider nicht ganz aktuell, so hat OGcleanfuels den Preis für 1kg Bio CNG im ersten Quartal 2023 um 50% erhöht. Und das trotz der Mehrwertsteuerabsendung der Bundesregierung von 19% auf 7%. Sparen kann man mit diesem Treibstoff aktuell lediglich ein paar Euronen im Jahr, die Klimabilanz hat mich trotzdem angesprochen, denn es ist unzulässig ausschließlich Elektromobilität als heiligen Gral der Klimarettung zu titulieren.  Da es sogar möglich ist Millionen von Benzin PKW´s für ca. 5000€ auf CNG Betrieb umzurüsten, frage ich mich, warum das nicht in der Öffentlichkeit diskutiert und ggf. auch mit einer kleinen Subvention gefördert wird?

Denmächst dann mehr von meinem neuen Taxi, ein Exot mit bivalenten Antrieb, der lediglich noch von drei anderen Kollegen in Hamburg eingesetzt wird.

Grüße C.L.

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Moin,

da ich nach wie vor noch unregelmäßig Kontakt zum verkehrspolitischen Sprecher der Hamburger CDU, Hernn Seelmaecker, habe, bekam ich aus seinem Büro den Hinweis, dass die Hamburger Bürgerschaft am 21.09.23 die neue Fassung des Klimaschutzgesetzes beschließen möchte.

Dort soll dann auch verbindlich das Verbot von Taxen mit Verbrennungsmotor ab dem 01.01.2025 beschlossen werden. Weiterhin gilt allerdings der Bestandsschutz bereits konzessionierter Taxen und Mietwagen.

Wer die fünfzig Seiten durchgearbeitet hat, wird feststellen, dass kostenmäßig so einiges auf die Hamburger zukommen wird. Ich würde schonmal anfangen zu sparen, anstatt durch die Welt zu fliegen, so wie unsere Mitbürger in den letzten drei Monaten.

klimaschutzstaerkungsgesetz

Grüße C.L.

Seit August 2021 besteht die Regelung, dass Etaxen auf einer Sonderspur priorisiert zur Warteposition 1 und 2 vor den jeweiligen Terminals aufrücken dürfen. Die Flughafen GmbH darf rechtlich solche Sonderregelungen erlassen, liegen doch Taxistand und Taxispeicher auf Privatgelände. Da die Stadt Hamburg nur eine Minderheitsbeteiligung von 49% am Hamburg Airport hält, fühlen sich die Taxi- und die Wirtschaftsbehörde für diese, meiner Einschätzung nach, sittenwidrigen Vorgänge nicht zuständig. Es drängt sich förmlich der Eindruck auf, wir sollen durch Verdienstausfall zum Umstieg auf lokal emissionsfreie Fahrzeuge genötigt werden.

Mehrfach in der Vergangenheit hieß es, dass diese Regelung abgeschafft wird, sobald genügend BEV für die Kunden zur Verfügung stehen. Zuletzt mündlich offeriert zum 01.07.23 zeitgleich mit der Tariferhöhung, danach eigentlich versprochen zum 01.10.23. Nachdem die Flughafen IG kürzlich eine zügige Wiederherstellung des fairen Wettbewerbs schriftlich eingefordert hat, kann nun heute die Antwort, dass wohl erst im Frühjahr 2024 die Priorisierung abgeschafft werden soll. Nämlich wenn 25% aller Taxen (725 Stück) einen E-Antrieb haben.

Das sind soweit die Fakten, nun soll es aber auch darum gehen, was ein derartig überheblicher Umgang mit den Kollegen macht, die vielfach seit Jahrzehnten ihren Job unauffällig und gut mit einem Verbrenner erledigen.

Zuerst einmal müssen Hardcore Flughafen Fahrer sicherlich auf 1000€ Einnahme im Monat verzichten, weil sie auf jede Tour länger warten müssen. Das heißt hier ist ein Umsatzausfall in Höhe von bislang 26.000€ entstanden. Pro Fahrzeug und aus reiner Willkür.

Auch mit meinen eher moderaten Arbeitszeiten habe ich einen Umsatzausfall von bislang geschätzt 13.000€ zu beklagen.

Trotz dieser Gängelung und Bevormundung haben sich 2023 viele Kollegen für einen Mercedes Diesel oder Toyota RAV 4 entschieden und durchaus hochpreisige Fahrzeuge mit einem konventionellen Antrieb finanziert. Das könnte übel nach hinten losgehen, sollte der Flughafen beschließen kurzfristig nur noch E-Taxen die Zufahrt in den Speicher zu gewähren. Selbst diese Sauerei traue ich der FHG zu. Wobei ich davon ausgehe, dass es dann eine Taxidemo geben wird, wie sie Hamburg noch nie erlebt hat. Daher sollte stets das Motto gelten „Miteinander reden“, anstatt eine „Basta – Mentalität“ an den Tag zu legen.

Im Alltag an den Terminals merkt man jedenfalls deutlich den Frust über diese Zweiklassen Gesellschaft. Viel Gepäck, ältere Urlaubsrückkehrer, Kinder, Kleinkinder, Kinderwagen – alles relativ unbeliebt. Kunden mit Kurztouren werden weg- bzw. nach oben geschickt, die E-Taxi Kollegen haben vielfach in Sachen Ortskunde nichts zu bieten, denn sie sind fast alle neu im Gewerbe. Daher bleibe ich bei meiner Einschätzung, die FHG und die BVM haben durch diese Maßnahmen das Gewerbe bewusst gespalten und einen erheblichen Teil der Frustration mit zu verantworten.

Leider muss man konstatieren hier werden Entscheidungen am grünen Tisch getroffen, ohne sich mit den Interessen der Taxifahrer, eingehender beschäftigt zu haben. Wie in der Bundespolitik wird der Bürger / Steuerzahler bevormundet, lächerliche Subventionen sollen eine Energiewende nach den Wünschen einer woken grünen Blase sicherstellen. Auf den Einzelnen und auf seine letzten verbliebenen Freiheiten wird keinerlei Rücksicht genommen.

Grüße C.L.

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