Qualität statt Quantität?

Ich empfinde die ständig steigende Anzahl an Hamburgern als gehörigen Streßfaktor. Im Straßenverkehr, im Supermarkt, beim Buhlen um den nächstmöglichen Arzttermin. Bei der Größe der Schulklassen und im ÖPNV. Dazu noch die Touristen on top und man ist von stetiger Unruhe umzingelt.

Die Hamburger Politik wird wohl kaum gegensteuern, folglich werden zunehmend alteingessene Hamburger ihrer Heimatstadt den Rücken kehren.

Traurig diese Entwicklung.

Grüße C.L.

 

Moin liebe Leser und Kollegen,

nach Diskussionen in der Taxi Telegram Gruppe zum Thema Bauernproteste und damit verbundener Diffamierung dieses Berufsstandes als politisch dem rechten Spektrum zuzuordnen, habe ich mich bemüßigt gefühlt eine anonyme Wahlumfrage zu starten.

Zur Information vorab: Wir sprechen von einem Taxigewerbe, indem zu 90% Kollegen mit Migrationshintergrund tätig sind, daher war ich wirklich neugierig, wie die „Straße“ aktuell politisch tickt. Ergebnisse: Von geschätzt 250 Teilnehmern haben gerade einmal 100 abgestimmt, das heißt die Wahlbeteiligung läge hier bei deutlich unter 50%.

Die aktuelle Regierung bekam in dieser Umfrage insgesamt 12% der Stimmen.

6% SPD

3% FDP

3% Die Grünen

Die Opposition kam auf 50% der Stimmen.

CDU 22%

AfD 22%

Die Linke 6%

Folgende Optionen wurden ebenfalls benannt:

Bündnis Sahra Wagenknecht 16%

Sonstige 4%

Nichtwähler 12%

Nicht wahlberechtigt 6%

Daraus lässt sich problemlos ableiten, dass die Unzufriedenheit mit der aktuellen Bundesregierung auch im Taxengewerbe riesengroß ist. 22% Stimmanteil für die AfD lassen sich bei unserem Gewerbe wohl kaum durch nationalsozialische Kollegen erklären, sondern es handelt sich schlicht und ergreifend um Protestwähler. Das darf man intellektuell unterbelichtet und moralisch verwerflich finden, ändert aber erst mal nichts an dem Sachverhalt.

Dazu dann auch die aktuelle Insa Sonntagsumfrage zum Wahlverhalten der Deutschen (Stand 27.01.2024)

SPD 14%

Die Grünen 13%

FDP 4%

Die Ampel-Koalition kommt zurzeit auf 31% der Stimmen.

CDU 31%

AfD 21%

BSW 7%

Die Linke 4%

Sonstige 6%

76% der Befragten sind mit der Arbeit der Ampel-Koalition unzufrieden, die Massenproteste gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit hat der AfD allenfalls 1% Stimmenanteil gekostet.

Grüße C.L.

Tschentscher will wieder Hybrid Benz fahren

Schon geil was hier zu Lesen ist. Ein 100.000€ Elektrofahrzeug schafft es nicht ohne Nachladen zwischen Hamburg und Berlin zu pendeln. Daher soll jetzt wieder eine Hybrid Lösung mit einer paxisnahen Reichweite angeschafft werden . Was eigentlich völlig logisch ist, wird den Hamburger Taxikollegen allerdings verwehrt. Ich habe am Flieger bereits Touren von E-Taxi Kollegen bekommen, die sich nicht getraut haben mit einem Fahrzeug nach Pinneberg und wieder zurück zu fahren. Wann werden endlich diese ideologischen Scheuklappen abgelegt und wieder bodenständige Politik gemacht?

Und hier noch einmal etwas knackiger formuliert ;-)

Grüße C.L.

 

2023 – Blick zurück im Zorn?

On Januar 5, 2024, in Tagschicht, Von C.L.

Frohes neues Jahr liebe Freunde des nicht betreuten Denkens,
das nun beendete Jahr war ich vielerlei Hinsicht ziemlich speziell und wird von mir nicht ausschließlich unter dem Gesichtspunkt Taxifahren beleuchtet. Denn ich bin ja nicht nur Taxiunternehmer. Ich bin auch Familienvater, Hausbesitzer, Steuerzahler, Wähler, Hamburger, Fleischesser, Kunde, Patient, Bürger, etc.pp. Und habe daher 2023 ziemlich oft einen gefühlten Tritt in die Kniekehle bekommen.

Die Bundesregierung
Permanent habe ich mich im alten Jahr über die amtierende Bundesregierung geärgert, denn konsequent und einfältig wurde Politik gegen den Willen einer deutlichen Mehrheit der Bevölkerung gemacht. Wir erinnern uns an das vermurkste Heizungsgesetz, Sanierungspflichten (GEG) der EU, eine hohe Inflation, strittige Subventionen für alles und jeden. Und zuletzt über den illegalen Haushalt und das Gejammere eine Billion Euro Steuereinnahmen würden unserer Regierung nicht reichen, um weiterhin Wohltaten mit der Gießkanne zu verteilen. Sorry, diese Koalition der Unfähigen hat fertig und muss weg. Sie muss auch deshalb weg, weil sie sich ausschließlich mit Randthemen beschäftigt (genderspeech, Diversivität, Bürgergeld), anstatt Primäraufgaben (Bildung, Gesundheit, Infrastruktur) erfolgreich zu bearbeiten.

Hier eine gut recherchierte Liste von Ausgaben, die allesamt auf den Prüfstand gehören:

  • 100 Milliarden für einen jährlichen Zuschuss in die Rentenkasse, aus der sich schon die Vorgängerregierungen regelmäßig bedien thaben.
  • 30 Milliarden für Zins und Tilgung der bestehenden Staatsschulden.
  • 10 Milliarden Subvention für die Intel Chipfabrik in Magdeburg.
  • 22 Milliarden für Militärhilfe in der Ukraine. So zumindest die Planung für 2024.
  • 1 Milliarde für die Versorgung ukrainischer Flüchtlinge in Deutschland.
  •  50-75 Milliarden für Sozialhilfe und Bürgergeld (böse rechte Zungen behaupten gar es handele sich um ein„Migrantengeld“).
  • 200 Milliarden Etat für die Ausrüstung der Bundeswehr. Diesen Posten würde ich noch am ehesten für sinnvoll erachten.

Zudem Zuschüsse für Elektromobilität (plus 10 Jahre keine Kfz. Steuer / plus 0,25% geldwerter Vorteil bei privat genutzten Firmenwagen, sowie kostenloses Parken in der City)  und gleichzeitig ein politisch gewollter Feldzug gegen den Verbrenner (jährlich steigende CO2 Besteuerung als Lenkungsfunktion in die soziale Planwirtschaft).  Häppchenweise Zuschüsse für Wärmepumpen, Photovoltaik und Fassadendämmung. Verkauft von Herstellern, die oh Wunder, diese Geräte einfach über den dicken Daumen um die Höhe der Förderung verteuert haben. Ganz aktuell 100 Millionen Dollar als Reparation für die Klimaschäden, die Deutschland in der Vergangenheit in den Entwicklungsländern verursacht haben soll. Und heute nun die Aussage des THW bei der Bekämpfung der steigenden Pegelstände durch Dauerregen in Niedersachsen, es wäre kein Material da und Deutschland im Katastrophenfall blank.

Wechsel Mercedes W211 auf W212
Da mein Taxi auf die 500tkm zusteuerte war ein Wechsel angedacht und tatsächlich schaffte ich es erneut ein gepflegtes Taxi von einem vernünftigen Kollegen zu erwerben. 2014 zahle ich 10.000€ für eine gute E-Klasse, nun waren es eben 11.000€. Strategisch betrachtet habe ich damit wirklich alles richtig gemacht. Ich muss mir ab 2025 keine Gedanken über eine Elektrotaxi Pflicht machen, denn der Benz hält locker bis 2030 durch. Ich habe nicht nur Bestandsschutz, sondern bin mit Euro 6  auch nirgendwo von angedachten Fahrverboten betroffen. Ich zahle keine Rate von monatlich 750€ für einen Neuwagen, die bekanntermaßen im ersten Quartal eines jeden Jahres besonders schwer zu erwirtschaften ist. Und ich bin mit Biogas Antrieb (CNG) nicht nur ein mobiler Exot, sondern in der Praxis besonders umweltschonend unterwegs. Kleinigkeiten erledige ich gerne selbst und für komplexere Probleme habe ich 2-3 kompetente und noch bezahlbare Werkstätten.

Auch hier die unschöne Erkenntnis, dass Politik mit zweierlei Maß misst. Zapfsäulen für umweltfreundliche CNG Verbrenner sterben langsam aber stetig aus, der Hamburger Senat verwaist in dieser Sache auf die Privatwirtschaft und somit die Verantwortung ganz weit von sich. Gleichzeitig wird mit Steuermitteln in Millionenhöhe Ladeinfrastruktur und E-Mobilität gefördert. Geld für Klimaschutz wird also nur in die Hand genommen, wenn es in die entsprechende Ideologie passt und eben nicht, wenn bereits erwiesen ist, dass CNG Fahrzeuge 90% CO2 und 95% NoX im Vergleich zum Benziner und Diesel einsparen.

Geschäft solide trotz satter Tariferhöhung
Es hat mich schon erstaunt, dass trotz Inflation und einer Tariferhöhung von knapp 13% so viel Taxi gefahren worden ist. Am Flughafen waren jedenfalls über viele Monate Menschenmassen unterwegs. 15 Millionen Fluggäste, 280 Kreuzfahrtschiffe im Hafen, Silvesterumsätze in den Wochenend Nachtschichten. Fleißige Kollegen konnten also Geld verdienen, die ruhigere Fraktion (so wie ich) ne` Stunde eher nach Hause. Auch hier gilt festzuhalten, dass die Klimakrise und damit verbundener Verzicht die breite Masse der Menschen nicht interessiert. Selbst kurz vor dem Jahreswechsel sind in Hamburg die Hotels gut ausgelastet, man will offenbar lieber an den Landungsbrücken feiern, als im Heimatdorf. Aber ob das 2024 so bleiben wird? Die Corona Kasse dürfte bei den Privatleuten mittlerweile leer sein und die wirtschaftlichen Aussichten für Deutschland sind trübe. Da muss man froh sein, dass Hamburg international so gut vernetzt ist, denn ich habe 2023 mehr Englisch im Taxi gesprochen, als Deutsch.

Abschließen möchte ich erneut mit der Feststellung, dass das Projekt „Zukunftstaxi“ von Verkehrssenator Tjarks in seiner Ausgestaltung und in seinen unterschwelligen Drohgebärden die größte Sauerei ist, die ich in dreißig Jahren Taxifahrerei in Hamburg erlebt habe. Angefangen mit ideologisch motivierten Schwarz-Weiß Denken ein Elektrofahrzeug wäre der Gral der Klimarettung und alles andere mit vier Rädern folglich dreckiger Kernschrott. Über die finanzielle Bevorteilung der ETaxen am Flughafen Hamburg über einen Zeitraum von aktuell 2,5 Jahren. Bis hin zu tendenziöser Berichterstattung der Taxi-Times über dieses „Leuchtturm-Projekt“ und der flapsigen Ansage, wem das so nicht gefällt könne ja mit seinem Diesel Pizza ausfahren, aber perspektivisch nicht mehr unsere Taxi Kundschaft. Basta
Objektiv muss man schon ehrlich sagen, dass sich wirklich viele Kollegen quasi aus Notwehr 2023 noch einen neuen Mercedes-Benz Diesel gekauft haben und 2024 noch reichlich bestellte Hybrid Toyotas ausgeliefert werden. Mitnichten ist es so, dass wir alle BEV ganz knorke finden und es im Betrieb und Unterhalt dieser Fahrzeuge keine massiven finanziellen Risiken gäbe.

Grüße C.L.

 

CNG News Hamburg zum Jahreswechsel 2023 2024

On Dezember 30, 2023, in Tagschicht, Von C.L.

Moin,

da ich seit August 2023 selber ein umweltfreundliches Taxi mit einem CNG Antrieb einsetze, ist für mich von besonderer Bedeutung, wie sich die Tankstellensituation in Hamburg zukünftig entwickeln wird. Bislang habe ich es geschafft im Schnitt für 1.49€/kg an den Zapfsäulen von OG zu tanken. Allesamt liegen sie nicht wirklich in der unmittelbaren Nähe zu meinem Betriebssitz, so dass ich regemäßig Anfahrten zwischen 5 und 10 Kilometern in Kauf nehmen musste.

Zum Jahresende gab es nun vom CNG Club zwei Informationen bezogen auf die Tankstellensituation in Hamburg. Im Laufe des Monats Januar werden zwei Aral Stationen wieder CNG anbieten. Diese haben den Verkauf von CNG nach Querelen mit E.O.N zum 30.06.2023 erst einmal eingestellt.

Dazu stellen alle vier Shell Stationen bereits zum 31.12.23 den Verkauf von CNG ein. Ich persönlich kann das verschmerzen, weil ich die 1.79€ pro Kg sowieso dreist fand. Da kann ich genauso gut gleich Benzin tanken und mir als Gewerbetreibender 19% Mwst. ziehen, anstatt aktuell 7% für CNG.

Anbei die erschreckend kurze Liste, wo es aktuell in einer Stadt mit 1.85 Millionen Einwohnern CNG zu beziehen gibt:

  1. Oil, Lornsenstraße 142, Schenefeld
  2. Oil, Segeberger Chaussee 359, Norderstedt
  3. Oil, Rolfinckstraße 48, Hamburg – aktuell defekt
  4. Total, Andreas-Meyer-Straße 63, Hamburg – preiswert, aber sehr oft defekt
  5. Aral, Winsener Straße 25, Seevetal – preiswerteste Option/gut frequentiert
  6. Esso, Hamburger Straße 211, Elmshorn

CNG Tankstellensuche

Es fehlt definitiv eine Tankoption in der Hamburger City. Ab sofort gibt es wieder CNG bei der Aral Kieler Straße 314 und bei der Aral Habichtstraße 72-78 am Ring 2. Auch hier hat der CNG Club für eine Wiederinbetriebnahme gekämpft, daher finde ich den Jahresbeitrag von lächerlichen 29€ gut investiert.

Der CNG Club Deutschland trifft sich am 15.01.24 in Tespe bei Hamburg. Kämpfer und zukünftige Mitstreiter für eine sehr sinnvolle Brückentechnologie sind immer herzlich willkommen.

CNG Club Deutschland e.V.

Herzliche Grüße und guten Rutsch wünscht

C.L.

Seit einem guten Jahr wurde im Gewerbe hoch emotional diskutiert und gestritten, ob das Verbrenner aus für Neuwagen tatsächlich zum 01.01.2025 kommen würde. Die Argumente, die auf der Straße zu hören waren, waren recht identisch und durch die Bank weg negativ:

– Ich kaufe mir jetzt noch einen neuen Verbrenner und fahre den dann zehn Jahre bis zur Rente.

– Wenn ich gezwungen werde ein Elektrotaxi anzuschaffen höre ich auf und suche mir einen anderen Job, bzw. lebe vom Bürgergeld.

– Es ist fraglich, ob Elektrotaxen merklich umweltfreundlicher sind als konventionelle Verbrenner, wenn man Fahrzeuglebensdauer, Rohstoffabbau und Produktion in die Bilanz aufnimmt.

– Lokal emissionsfrei bedeutet der Dreck entsteht eben woanders. Diese Denke ist ideologisch und moralisch grenzwertig.

– Die Fahrzeuge sind auch mit Förderung zu teuer und nur eine Brückentechnologie zum Wasserstoffantrieb.

– Verbieten, verbieten und belehren – mehr haben die Grünen nicht auf der Pfanne.

Letztlich alles egal, der rot-grüne Hamburger Senat hat das nun Mitte Dezember beschlossen und versucht einmal mehr mit Subventionen Teile des Gewerbes zu ködern. Aus Steuermitteln soll jetzt sogar in Hamburg der Wegfall der Bundesföderung für gewerblich genutzte Fahrzeuge substituiert werden.

Eigentlich müsste ich jetzt hier sitzen und sagen ich habe schon wieder so eine Bockwurst am Hals und bin total angesäuert. Tatsächlich bin ich aber relativ entspannt. Ich habe einen grundsoliden Benz, der mit Biogas Antrieb umweltfreundlich fährt und die nächsten Jahre Bestandsschutz geniesst.  Ich habe keine Schulden und keinen rollenden Computer mit unkalkulierbaren Kosten. Ich mache für die Umwelt, was ich finanziell darstellen kann und fertig.

Grüße C.L.

 

Kommentar zum Podcast mit Dirk Ritter

On November 24, 2023, in Tagschicht, Von C.L.

Neugierig habe ich den Ausführungen des Leiters der Hamburger Taxenbehörde zugehört und sehe doch naturgemäß einiges anders, als ein gut situierter Beamter, der natürlich vom Taxifahren nicht leben muss. Dafür aber die Verwaltung der aktuell 2900 Taxen in Hamburg sehr gut vergütet bekommt.

Während in dem Podcast der aktuell größte Taxenunternehmer als mutig und innovativ gelobt wird (weil er bereitwillig Etaxen angeschafft hat und gerne die Förderungen aus Hamburger Steuermitteln kassiert hat) habe ich von solchen Großbetrieben einen durchwachsenen Eindruck. Es reicht nämlich vorne und hinten nicht, lediglich einen neuen VW ID4 anzuschaffen und auf die Wagen irgendwelche Vögel zu setzen. Solche Großbetriebe arbeiten völlig unkritisch mit FreeNow und schlimmer noch, mit Uber zusammen, und stellen Fahrpersonal ein, wo Google Maps eigene Ortskenntnis ersetzt.

An das Linne & Krause Gutachten erinnere ich mich ebenfalls noch. 2005 war es wohl, als bekannt wurde, dass die Mehrheit der Mehrwagenunternehmer im Schnitt 2/3 der Umsätze schwarz erwirtschafteten. In der Konsequenz hätte es folglich ein Gewerbe komplett bestehend aus Einwagenunternehmern geben müssen. Das wurde allerdings nur halbherzig verfolgt, weil ja immer das Argument der Bedienfähigkeit herhalten muss, damit sich ständig ein Überangebot an Taxen durchs Jahr schleppt.

Zuletzt muss man kein Rechengenie sein, um zu attestieren, dass 12€ Mindestlohn einen Stundenumsatz von 36€ erfordern. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Durchschnittsumsätze in den Mehrwagenbetrieben höher als 25- max. 30€/Std. sind.

Dann ging es um den Taxi Arbeitskreis seit dem Jahr 2015, wo u.a. über ein Konzept zu lokal emissionsfreien Taxen diskutiert wurde. Richtigerweise wird erwähnt, dass Zentralen, Gewerbevertreter und der Free Now (ehemals Mytaxi) Chef dazu gehört wurde. Diskutiert wurde also mit Leuten, die gar nicht im Taxi ihr Geld verdienen, sondern am Taxi. Dazu muss man auch wissen, dass in Hamburg kaum 40% der Unternehmer in einem Verband organisiert sind. Diese Unternehmer haben somit in der Konsequenz keine Stimme und fühlen sich dann (zu Recht oder auch zu Unrecht) von Veränderungen überfahren. Allerdings sind es auch diese Unternehmer, die in den letzten zwanzig Jahren immer wieder erleben durften, dass die Entscheider ja ohnehin genau das machen, was ihnen vorschwebt und guten Argumenten einfach nicht zugänglich sind.

Auch zum Thema Impffahrten fällt mir so einiges ein. Ich habe eine Handvoll dieser Fahrten an den Messehallen abgewickelt. Zuerst zu Hause Zettel ausdrucken, sich dann vor Fahrantritt an der Messe einen Stempel abholen, danach die Fahrt bei FreeNow in der App. verbuchen. Auszahlung des Fahrpreises vier Wochen später abzüglich 6% Bearbeitungsgebühren. Und das Geilste zum Schluss: Wer während dieser Impffahrten Corona Hilfen wegen Umsatzausfall bekommen hat, dem wird der Zuschuss um die Summe der Fahrten gekürzt.

Und dann wurde natürlich auch Herr Ritters Chef Anjes Tjarks erwähnt. Ein linksgrüner Ideologe, der konsequent Verkehrspolitik gegen den Willen der Mehrheit der Hamburger Bevölkerung macht. Also sozusagen ein kleiner Robert. Im Hambuger Abendblatt gab es vor Kurzen eine Umfrage zum Thema „nächste Bürgerschaftswahl“ und da waren die Grünen in der Prognose bei 19%, immerhin 5% weniger als 2020. Wenn ein Verkehrssenator, der die Mobilität der gesamten Bevölkerung im Blick haben sollte, lediglich Klientelpolitik macht und zudem ungeniert von einer Umerziehung in Sachen Mobilität schwadroniert, bin ich fassungslos. Ich halte es da Mit Helmut Schmidt.

Abschließend will ich aber schon um Objektivität bemüht sein. In dem Podcast wurde erwähnt, dass der einzelne Unternehmer in Hamburg keinen Stellenwert hat. Ob ich Taxi fahre, Bürgergeld beziehe, oder von der Kohle meiner Frau lebe interessiert die Behörde leider nicht. Das sollte sie aber, weil Profis in Mercedes E-Klassen ganz gut bei der Kundschaft ankommen. Besser jedenfalls als Jogginghosenträger in einer E Plastikdose.

Ich kann mich nach 30 Jahren auf der Taxi leider nicht mehr motivieren z.B. mit Sven Althorn (Vorstand Taxi Blankenese) einen Einzelunternehmerverband aufzubauen. Es ist doch offensichtlich, dass zukünftig Moia, teil- und vollautonomes Fahren, On Demand Dienste und Großkonzerne immer disruptiver in unserem Mobilitätssegment wildern werden. Daher hält sich die Motivation zu dienen und dazu auch noch viel Geld in neue Fahrzeuge zu stecken bei den Profis im Gewerbe doch in eher engen Grenzen.

Grüße C.L.

 

W212 Schrauberecke : Ölwechsel

On November 23, 2023, in Tagschicht, Von C.L.

Heute habe ich spontan einen Motorölwechsel gemacht. 6 Liter 5W-40 (MB Freigabe 229.51) von Fuchs gab es in der Bucht für 49,90€, dazu einen Ölfilter von Matthies für 10€, sowie einen Kupferdichtring von MB.

5,8 Liter bekommt mein M274 Motor, das Wechselintervall von 25tkm habe ich vorsorglich auf 17,5tkm verkürzt.

Grüße C.L.

 

Heute im Taxi Podcast ein Gespäch mit dem Leiter der Hamburger Genehmigungsbehörde Dirk Ritter.

Dirk Ritter (BVM) im Gespräch

Es liegt in der Natur der Sache, dass ich als Einzelkämpfer diverse Details rund um das Taxigewerbe in Hamburg anders sehe, als der Behördenleiter. Dazu in Ruhe kurzfristig ein eigener Text, an dem ich noch feilen muss. Grundsätzlich kann man aber schon sagen, das Herr Ritter wirklich symphatisch rüberkommt. Und aus seiner Sicht natürlich das große ganze Mobilitätsgeschehen im Blick haben muss.

Grüße C.L.